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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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protestierte Albron.
    »Na gut, Astarell«, sagte Kreuter, »wenn du das wirklich willst, habe ich nichts dagegen. Häuptling Albron, Ihr habt meine Erlaubnis, meine Nichte zu heiraten. Macht das alle glücklich?« Astarell blickte nachdenklich drein. »Tausend Pferde, würde ich sagen.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst, Liebes«, gestand Kreuter.
    »Meine Mitgift, Onkel. Tausend Pferde erscheint mir genau richtig
    -und natürlich mein Hochzeitsgewand.« »Tausend?« Kreuter rief es fast. »Bist du wahnsinnig?« »Du liebst mich doch, nicht wahr, Onkel? Du willst mich nicht
    einfach loswerden, oder?«
    »Natürlich liebe ich dich, Astarell, aber gleich tausend Pferde?«
    »Damit beweist du allen in Plakand, wie hoch du mich schätzt, liebster Onkel Kreuter«, sagte sie süß. »Habt Ihr sie dazu angestiftet, Albron?«, fragte Kreuter. »Ich höre das erste Mal davon!« Albron blickte Astarell völlig
    verwirrt an. »Was in aller Welt sollen wir mit tausend Pferden?« »Das ist mir im Grunde völlig egal. Doch die Zahl drückt meinen Wert aus. Ich bin keine Bettlerin von der Straße.« Albron und Kreuter wechselten einen hilflosen Blick. »Ja, Astarell«, seufzten beide schließlich einträchtig.
    Als der königliche Tross nordwärts aus Osthos ritt, hatte der Winter sich bereits in Mitteltreborea eingenistet und schmutziggraue Wol
    ken verbreiteten Kälte und Düsternis über der vorn Krieg verheer ten Landschaft.
    In Mawor machten sie kurz Rast, ehe sie um den See nach Kadon weiterritten. »Hier verlasse ich Euch jetzt, meine Arya«, verabschiedete Herzog Olkar sich. »Ich werde mit den Getreidehändlern in Maghu so gut verhandeln, wie ich nur kann. Ich befürchte jedoch, sie werden versuchen, mich zu übervorteilen.«
    »Das müssen wir leider in Kauf nehmen, Olkar«, entgegnete Andine. »Ich brauche unbedingt Brot für mein Volk.«
    »Ich glaube, ihr zwei überseht da etwas«, warf Althalus ein. »In Kanthon gibt es Getreidespeicher, und dort war -noch -kein Krieg. Sobald wir die Stadt eingenommen haben, werden diese Speicher unser Eigentum. Darauf solltet Ihr hinweisen, Herzog Olkar, wenn Ihr mit diesen Blutsaugern in Maghu verhandelt. Ich würde Worte wie ›Notlage‹ und ›Hu nger‹ überhaupt nicht in den Mund nehmen. Verwendet stattdessen ›Unvorhersehbares‹ und ›möglicher Verderb‹.«
    »Ihr habt so etwas wohl schon einmal selbst gemacht, Kämmerer Althalus?«, fragte Olkar.
    »Ich habe hin und wieder den einen oder anderen hochnäsigen Kaufmann hereingelegt, Durchlaucht«, gestand Althalus. »Und es besteht wahrhaftig kein großer Unterschied zwischen dem, was Ihr tut und was ich früher getan habe.«
    Olkar grinste ihn plötzlich an. »Das sollte doch ein Geheimnis bleiben.«
    »Er ist genau der Richtige für diesen Auftrag, Andine«, versicherte Althalus der Arya. Dann wandte er sich wieder Olkar zu. »Ihr solltet die Verhandlungen ein wenig in die Länge ziehen, bis ich mich Euch anschließe, nachdem ich mir die Getreidespeicher von Kanthon angeschaut habe. Wir wollen doch mit der Lage ver traut sein, ehe wir Geld zum Fenster hinauswerfen, nicht wahr?«
    »So habe ich es mir auch vorgestellt«, bestätigte Olkar.
    Als sie Herzog Olkars Palast erreichten, fanden sie die Hauptleute Gelun und Wendan vor. »Wir bedauern melden zu müssen, dass die Häuptlinge unserer hehren Stämme in diesem glorreichen Krieg den Heldentod fanden.« Bei diesen Worten legte sich nicht die Spur eines Lächels auf die Lippen des hoch gewachsenen Hauptmanns Wendan.
    »Ganz Arum trauert mit Euch, Hauptmann«, behauptete Albron mit unbewegter Miene. »Ist damit der Förmlichkeit Genüge getan?«, fragte Hauptmann Gelun. »Ich denke schon«, meinte Twengor. »Wir dürfen uns doch nicht von unserer Trauer übermannen lassen, oder?«
    »Ich trage es mit Fassung«, versicherte ihm Gelun.
    »Wer übernimmt ihre Nachfolge?«, erkundigte Koleika Eisenkinn sich brüsk.
    »Ich fürchte, das ist noch ungewiss«, antwortete Wendan. »Es gibt keine direkte Erbfolge - nur ein paar Vetter zweiten Grades und einige Neffen.«
    »Ist jemand gut im Redenhalten?«, Koleika ließ den Blick über die restlichen Häuptlinge schweifen. »Albron dürfte der Beste sein«, schlug Laiwon vor. »Zumindest kann er lesen, also könnte er vielleicht auch Gedichte aufsagen.«
    »Ist mir da etwas entgangen?«, fragte Andine verwirrt. »Hier in Treborea wird die Erbfolge durch Blutsverwandtschaft bestimmt Konsanguinität nennt man das, glaube

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