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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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dunkle Wolken aufziehen, die ihre Schleusen öffnen, wenn ich ihm melde, dass es keine treboreanischen Kriege mehr geben wird.«
    Khalor stellte mehrere Trupps ab, um den Palast gründlich nach Bewaffneten zu durchsuchen und um Hofleute, die in der Stadt ge
    blieben waren, zu einer »Besprechung mit der Befreierin« in den Thronsaal zu bitten.
    »Ah, Schatzmeister Aidhru«, begrüßte Dhakan einen ältlichen Höfling, der sichtlich verängstigt Andine und ihrem Gefolge entgegenblickte. »Wie ich sehe, ist es Euch geglückt, die Unbilden der letzten Tage zu überleben.«
    »Mit Mühe und Not«, antwortete der alte Herr. »Aber was macht Ihr hier, Dhakan? Ich dachte, Ihr hättet Euch angesichts Eures hohen Alters längst zur Ruhe gesetzt.«
    »Ihr seid nicht jünger als ich, Aidhru«, erinnerte ihn Dhakan. »Warum in aller Welt habt Ihr zugelassen, dass Pelghat diesen sinnlosen Krieg so weit ausgedehnt hat?«
    Der greise kanthonesische Staatsmann spreizte hilflos die Hände. »Er ließ sich nicht mehr von mir beraten.« Plötzlich blinzelte er. »Seid Ihr das wirklich, Sergeant Khalor?«, fragte er überrascht. »Ich dachte, Ihr wärt im letzten Krieg hier unten gefallen.«
    »So schnell bringt mich nichts um, Euer Liebden.«
    »Wie ich sehe, habt Ihr die Seiten gewechselt.«
    »Bessere Bezahlung«, erklärte Khalor.
    »Habt Ihr unsere göttliche Arya bereits kennen gelernt, Aidhru? «, fragte Dhakan.
    Der Kanthoner blickte auf Andine. »Sie ist ja noch ein Kind!«, bemerkte er. »Nach allem, was ich über sie gehört habe, müsste sie dreißig Fuß groß sein.«
    »Das liegt an ihrer Stimme, mein Freund«, entgegnete Dhakan. »Andine ist sehr zierlich. Aber es gelingt ihr immer wie der, sich Gehör zu verschaffen.«
    »Seid nicht so«, rügte Andine ihn sanft.
    »Jawohl, kleine Mutter.« Dhakan verbeugte sich vor ihr.
    »Ich wollte, Ihr würdet damit aufhören!«
    »Verzeiht, Majestät«, entschuldigte sich Dhakan. »Es ist Leithas Einfluss, wisst Ihr.« Dann sagte er förmlich: »Schatzmeister Aidhru, ich habe die Ehre, Euch meiner Arya vorzustellen, Majestät Andine von Osthos.«
    Aidhru verbeugte sich tief. »Das, meine Arya, ist Schatzmeister Aidhru von Khanton, Berater des mittlerweile dahingeschiedenen Aryo Pelghat.« »Man sollte vor dem Titel Berater vielleicht das Wörtchen ›miss
    achtet‹ einfügen. Als es mit Pelghat zu Ende ging, hat er sich geweigert, mich noch einmal zu empfangen. Einige Fremde hatten ihr Lager im Thronsaal aufgeschlagen, und Pelghat hörte nur auf sie.«
    »Das war uns bekannt«, warf Althalus ein. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ging es in diesem letzten Krieg überhaupt nicht um Kanthon. Er war das Ergebnis einer sehr alten Meinungsverschiedenheit zwischen mir und einem Mann namens Ghend.«
    »Ah!«, stöhnte Aidhru schaudernd. »Mir stockte das Blut, wenn ich nur im selben Raum mit ihm war.« Dann deutete der kanthonesische Staatsmann auf den Thron. »Möchtet Ihr nicht Euren neuen Thron ausprobieren, Arya Andine?«, fragte er höflich.
    »Nein, Schatzmeister Aidhru, das möchte ich nicht. Er ist ein wenig zu protzig für meinen Geschmack, und ich bin wirklich nicht als Eroberin gekommen. Wie der edle Althalus soeben erklärte, ging es bei diesem letzten Krieg um ihn und diesen schrecklichen Ghend.« Sie lächelte gewinnend. »Tatsächlich, Schatzmeister Aidhru, waren Kanthon und Osthos nur mit hineingezogen worden. Und wir haben jetzt Wichtigeres zu tun, als alte Meinungsverschiedenheiten aufzuwärmen. Das eigentliche Schlachtfeld war Mitteltreborea, und wir haben fast unsere gesamte Getreideernte eingebüßt. Wir stehen vor einem langen, hungrigen Winter, Schatzmeister, doch selbst wenn es Kanthon und Osthos in den Ruin treibt, werde ich das Volk nicht hungern lassen.«
    »In diesem Punkt sind wir uns völlig einig, Arya Andine.«
    »Gibt es hier einen Sitzungssaal?«, erkundigte Dhakan sich. »Meine Füße schmerzen, und ich glaube, wir haben eine längere Besprechung vor uns. Wir sollten es uns deshalb ein wenig bequem machen.«
    »Darf ich einige Sachverständige hinzuziehen, Arya Andine?«, bat Aidhru.
    »Gewiss, Schatzmeister«, antwortete sie rasch. »Ihr, Dhakan und ich würden vielleicht den ganzen Tag nur überlegen, ohne zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Für solche Fälle haben wir schließlich Fachleute, nicht wahr?«
    »Ihr seid wahrhaftig zu beneiden«, sagte Aidhru zu Dhakan. »Eure Arya ist nicht nur hübsch anzuschauen, sie hat auch das Herz auf dem

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