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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ich.«
    »Wir Arumer sind da nicht ganz so streng, kleine Mutter«, entgegnete Twengor mit leichtem Lächeln. »In einer Lage wie dieser können die anderen Häuptlinge Vorschläge machen. Wir müssen schließlich mit den neuen Häuptlingen auskommen, darum haben unsere ›Vorschläge‹ ein beachtliches Gewicht.« Er blickte die anderen Häuptlinge an. »Würde ich irgendwelche Regeln verletzen, wenn ich Gelun und Wendan als die annehmbarsten Kandidaten vorschlage?«
    »Ich halte das für eine gute Wahl«, entgegnete Laiwon.
    »Ich dachte, wir haben diese Entscheidung bereits getroffen«, warf Koleika ein. »Sind wir uns alle einig?« Die übrigen Häuptlinge nickten. »Ich werde mich daranmachen, an meiner Rede zu arbeiten.« Albron
    blickte Hauptmann Wendan an. »Auf welch heldenhafte Art und Weise sind Smeugor und Tauri eigentlich ums Leben gekommen? Vielleicht kann ich das in meine Trauerrede einfügen.«
    »Das solltet Ihr lieber bleiben lassen«, wehrte Wendan ab. »Es war nicht sehr angenehm. Es hatte etwas mit Feuer und langen Eisenspießen zu tun.« Der Hauptmann blickte auf Andine, Leitha und Astarell. »Ich glaube nicht, dass die Damen Einzelheiten hören möchten.«
    »Äh - nein«, pflichtete Albron ihm bei, »wahrscheinlich nicht. Ich werde es beschönigen und ihr Dahinscheiden als ›heroisch‹ bezeichnen.«
    »Das dürfte das Beste sein«, pflichtete Gelun ihm bei.
    »Wo sind eure Leute momentan? «, erkundigte sic h Twengor.
    »Oben, nahe der Grenze«, antwortete Wendan. »Ich glaube zwar
    nicht, dass die Kanthoner etwas unternehmen werden, aber es kann nicht schaden, auf Nummer sicher zu gehen.«
    »Ein guter Gedanke«, lobte Twengor. »Wie war's, wenn wir uns auf den Weg machen und die Formalitäten hinter uns bringen? Dann können wir anschließend gegen Kanthon marschieren und an der Krönung teilnehmen, ehe wir alle heimkehren.«
    »Von welcher Krönung sprecht Ihr da, Häuptling Twengor?«, fragte Andine leicht verwirrt.
    »Von Eurer, natürlich, kleine Mutter«, antwortete er beinahe zärtlich. »Ich halte es für angebracht, Euch zur Kaiserin von Treborea zu krönen -gleich nachdem wir die Stadt Kanthon gebrandschatzt haben.«
    »Kaiserin?« Andines Augen wurden ganz groß. »Klingt doch gut, meint Ihr nicht?« Twengor blinzelte verschmitzt. »Heil Ihrer Kaiserlichen Majestät, Andine von Treborea!«, rief Leitha.
    »Also, das ist wirklich eine interessante Idee«, meinte Andine.
    »Kau nicht an den Nägeln, Liebes«, riet Leitha ihr stumm. »Sie würden schrecklich aussehen.«
    Häuptling Albron hielt eine feierliche Trauerrede und überging die Charaktermängel der dahingeschiedenen Häuptlinge Smeugor und Tauri. Danach erhoben sich die Stammeshäuptlinge und Generäle der Armeen von Arum und schlugen Gelun und Wendan als »vorläufige Nachfolger« vor.
    »›Vorläufige‹?«, murmelte Leitha Althalus zu. »Was soll das nun wieder bedeuten?«
    »Ein paar Jahrhunderte lang«, erklärte Althalus. »Das ist in Arum nicht selten. Entfernte Verwandte empfinden es nicht als
    Kränkung, wenn ein neuer Häuptling das Wörtchen ›Interim‹ vor seinem Titel trägt. Nach ein paar Generationen wird er ohnehin fallen gelassen.«
    »Werden Männer nie erwachsen?«, fragte sie kopfschüttelnd.
    »Nicht, wenn wir es vermeiden können.«
    Es gab einige Diskussionen unter den nun führerlosen Stämmen von Südarum, und einige hitzige Streitgespräche über die Bezeichnung. Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiss. »Interim« siegte über »vorläufig«, und die Sache wurde festgelegt, ohne dass es dabei zu einem größeren Handgemenge gekommen wäre.
    Anschließend erhob Häuptling Albron sich noch einmal und wandte sich an die versammelten Stämme. »Brüder, unsere huldvolle Auftraggeberin möchte ein paar ihrer Gedanken mit uns teilen.«
    »Was soll das?«, wandte Althalus sich heftig an Leitha.
    »Andine wird eine Rede halten, Pappi«, erwiderte Leitha. »Macht Euch das nicht stolz?« »Musst du so sein, Leitha?« »Hin und wieder ja.« Die zierliche Andine kletterte auf einen verlassenen Erntewagen,
    damit die hoch gewachsenen Arumer sie auch alle sehen konnten. »Meine Freunde«, begann sie mit ihrer eindringlichen Stimme. »Die Krieger der schönen Berge von Arum sind auf der ganzen Welt unübertroffen, und ich bin überwältigt von dem großartigen Sieg, den ihr für mich errungen habt. Meine Feinde sind geschlagen und jetzt marschieren wir gegen Kanthon. Ich hatte beabsichtigt, diese

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