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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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bereit, Exarch Emdahl?«
    »Soviel -oder mehr -als Ihr bereit seid mir mitzuteilen. Fangen wir damit an, wer Ihr seid.«
    Althalus zuckte die Schultern. »Ist das alles? Das sollte nicht lange dauern. Ich heiße Althalus, aber das wisst Ihr ja. Ich bin ein Dieb und Betrüger, und wenn es sich lohnt, auch Meuchler. Geboren
    wurde ich vor sehr, sehr langer Zeit, und ich hatte eine aus gedehnte Pechsträhne, bevor das alles begann. Ein Mann namens Ghend -ein Jünger des Widersacher Daevas - wandte sich an mich. Er verdingte mich, ihm etwas aus Kaghwher zu stehlen, das er ein Buch nannte. Ich begab mich zum Haus am Ende der Welt, wo sich dieses Buch befand. Dort war eine Katze -nur dass es sich um keine echte Katze handelte. Das anmutige Geschöpf ist die Göttin Dweia, die Schwester Deiwos' und Daevas. Ihr habt doch gewusst, dass Deiwos und Daeva Brüder sind, nicht wahr, Emdahl? Nun, wie auch immer, die Katze, die ich Emmy nenne, lehrte mich das Buch Deiwos' zu lesen. Vor etwa zwei Jahren verließen sie und ich das Haus und scharten gewisse Personen um uns. Es handelt sich bei ihnen um einen jungen Arumer namens Eliar; um Andine, die Arya von Osthos; einen Schwarzkuttenpriester, der Bheid heißt; einen Dieb namens Gher, der noch ein Kind ist; und um die Geistleserin Leitha. Dann begaben wir uns zum Haus und erblickten die wahre Gestalt der Göttin Dweia. Sie erklärte uns so allerlei. Daraufhin ver ließen wir das Haus, um in dem unvermeidlichen Krieg zwischen Gut und Böse Schluss mit Ghend und seinen Knechten zu machen. Damit kommen wir zur derzeitigen Lage. Wir haben bereits zwei seiner Handlanger ausgeschaltet, nämlich Pekhal und Gelta, und sind nun nach Perquaine gekommen, um mit dem ausgestoßenen Priester Argan und Ghends Geistleser Koman ein Ende zu machen. Ihr, meine Herren, könnt mir dabei helfen oder mir aus dem Weg gehen. Das ist gänzlich Euch überlassen. Aber ich warne Euch. Wenn Ihr versuchen solltet, mich zu behindern, vernichte ich Euch und alle, die Ihr gegen mich aufbrin gen wollt. Ich bin zu Dingen fähig, die Ihr Euch nicht einmal im Traum vorstellen könnt. Also, behin dert mich nicht.« Althalus legte eine Pause ein. »War das hart genug für Euch, Emdahl?«
    Exarch Emdahls Augen drohten aus den Höhlen zu quellen.
    »Noch etwas«, fügte Althalus hinzu. »Dweia hat Exarch Aleikon ein wenig beeinflusst, um sich Eure Aufmerksamkeit zu sichern. Der arme Kerl ist nicht wirklich verrückt geworden. Dweia hat ihm in seinen Träumen nur Bilder von Nahgharash gezeigt -und schon sehr wenige können auch dem gläubigsten Mann arg zusetzen.«
    »Nahgharash ist lediglich eine Metapher, Althalus«, warf Yeudon kopfschüttelnd ein. »Man bedient sich ihrer, um dem Bösen einen Namen zu geben.«
    »Ich fürchte, Ihr seht das verkehrt, Yeudon«, entgegnete Althalus. »Nahgharash ist viel wirklicher als Eure gewöhnlich und recht obskure Definition vom Bösen und von der Sünde. Es ist keine Metapher, das kann ich Euch versichern. Ich habe ein paarmal einen glücklicherweise nur flüchtigen Blick darauf geworfen -zumeist wenn Ghend mich zu überraschen versuchte.«
    »Wo genau liegt denn Nahgarash?«
    »Es ist angeblich eine ungeheuerliche Höhle unter den Bergen von Nekweros, eine Stätte des ewigen Feuers. Tatsächlich ist es allerdings jeweils dort, wo Ghend es haben will. In dieser Beziehung hat es Ähnlichkeit mit dem Haus am Ende der Welt, das im selben Augenblick an jedem Ort und zu jeder Zeit sein kann.« Althalus lächelte leicht. »Es gibt eine Alternative zu diesem scheinbaren Paradoxon, doch daran sollten wir nicht einmal denken. Gher spielte mit der Vorstellung von ›Nirgendwo und Keinerzeit‹, und Dweia ging beinahe die Wände hoch. Ich vermute, dass jenseits von gut und böse ein alles verschlingendes Chaos herrscht, das imstande ist, sich im Handumdrehen das ganze Universum einzuver leiben. Doch kehren wir zur Frage der Wirklichkeit zurück. Wenn man es recht bedenkt, sind das Haus und Nahgharash die absolute Realität, und was wir die reale Welt nennen, ist nur ein Abbild von ihnen. Das lässt darauf schließen, dass wir die Metaphern sind -oder Vorstellungen, wenn Euch das besser gefällt -, und dazu bestimmt, die Realität des Kampfes zwischen Dweia und Daeva auszutragen.« Er lachte. »Darüber könnten wir Jahrhunderte diskutieren, nicht wahr? Doch momentan haben wir diesen kleinen Krieg am Hals und sollten uns lieber darauf konzentrieren. In diesen anderen Realitäten sind Zeit und

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