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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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schon alles getan, was ihr offenbar tun sollt. Ihr habt mich in den Wahnsinn getrieben.«
    »Was in aller Welt faselst du da?«
    »Katzen können nicht reden. Du sprichst gar nicht wirklich zu mir - wenn ich's recht bedenke, bist du wahrscheinlich gar nicht da. Ich sehe und höre dich nur, weil ich verrückt geworden bin.«
    »Du machst dich lächerlich, weißt du das?« »Verrückte sind nun mal lächerlich. Auf dem Weg hierher bin ich einem Irren begegnet, der zu Gott sprach. Viele Menschen sprechen zu Gott, aber dieser alte Irre war überzeugt, dass Gott ein Gespräch mit ihm führte.« Althalus konnte das Seufzen nicht lassen. »Wahrscheinlich wird bald alles vorbei sein. Da ich jetzt verrückt bin, stürze ich mich bestimmt gleich aus dem Fenster und falle für immer und ewig hinunter durch die Sterne.«
    »Was meinst du damit, dass du ›für immer und ewig fällst‹?«
    »Das Haus steht direkt am Ende der Welt, oder nicht? Wenn ich mich aus dem Fenster dort stürze, werde ich durch das Nichts fallen, das da draußen ist.«
    »Wie bist du auf die lächerliche Idee gekommen, dass dies das Ende der Welt ist?«
    »Das weiß doch jeder. Die Kagwherer wollen nicht einmal darüber reden, weil sie Angst davor haben. Ich habe über diesen Rand geblickt und nichts als Wolken gesehen. Wolken sind Teil des Himmels, also kann es nur bedeuten, dass dieser Rand der Ort ist, wo die Welt endet und der Himmel beginnt, nicht wahr?«
    »Nein.« Die Katze leckte sich abwesend die Pfoten und wusch damit ihr Gesicht. »So ist es ganz und gar nicht. Es gibt etwas da unten. Es ist sehr weit in der Tiefe, aber es ist da.«
    »Was ist da?« »Wasser, Althalus. Und du hast Nebel gesehen, als du über den Rand spähtest. Nebel und Wolken sind mehr oder weniger das gleiche
    - nur dass Nebel dichter am Boden ist.« »Du kennst meinen Namen?«, fragte er verwundert. »Natürlich kenne ich deinen Namen. Ich wurde hierher gesandt,
    um auf dich zu warten.«
    »Ach? Wer hat dich hierher gesandt?«
    »Du hast bereits Schwierigkeiten genug, bei Verstand zu bleiben. Damit du ihn nicht ganz verlierst, sollten wir lieber nicht über Dinge reden, die du noch nicht verstehen kannst. Du solltest dich an mich gewöhnen, Althalus. Wir werden lange Zeit zusammenbleiben.«
    Er schüttelte seinen Trübsinn ab. »Nein. Mir reicht's. Es war nett, sich mit dir zu unterhalten. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest? Ich nehme das Buch und gehe. Ich würde ja gern noch ein bisschen bleiben und mit dir plaudern, aber der Winter wird mir jetzt schon den ganzen Heimweg dicht auf den Fersen sein.«
    »Und genau wie willst du von hier wegkommen?«, erkundigte sich die Katze, während sie ihre Ohren zu putzen begann.
    Althalus fuhr herum. Die Tür, durch die er das Turmgemach betreten hatte, war verschwunden. »Wie hast du das fertig gebracht? «
    »Wir brauchen die Tür nicht mehr -jedenfalls nicht so bald -, und sie ließ kalte Luft herein, da du zu faul gewesen bist, sie hinter dir zu schließen.«
    Für einen Moment schnürte Entsetzen ihm die Kehle zu. Er saß in der Falle! Das Buch hatte ihn hierher gelockt, und die Katze hatte die Falle hinter ihm geschlossen. Es gab keinen Ausweg. »Ich glaube, ich bringe mich um«, murmelte er düster.
    »Nein, das wirst du nicht«, entgegnete sie und begann ihren Bauch zu putzen. »Du kannst es natürlich versuchen, wenn du unbebedingt möchtest, aber es wird dir nicht gelingen. Du kannst nicht fort. Du kannst nicht aus dem Fenster springen. Du kannst dich nicht mit deinem Schwert oder Dolch oder Speer erstechen. Gewöhn dich lieber daran, Althalus. Du wirst hier bei mir bleiben, bis wir getan haben, wozu wir bestimmt sind.«
    »Und dann darf ich fort?«, fragte er hoffnungsvoll.
    »Dann wirst du von hier fort müssen. Es gibt etwas, das wir hier zu tun haben. Anschließend müssen wir anderswo etwas anderes erledigen. Deshalb musst du von hier fort, sobald unsere Aufgabe hier getan ist.«
    »Und was sollen wir hier tun?«
    »Ich soll dich lehren und du sollst lernen.«
    »Was lernen?«
    »Das Buch.«
    »Wie es zu lesen ist, meinst du?«
    »Unter anderem.« Die Katze machte sich daran, ihren Schwanz zu putzen, indem sie ihn mit einer gebogenen Pfote zur Zunge hob. »Nachdem du gelernt hast, das Buch zu lesen, wirst du lernen, es zu benutzen.«
    »Benutzen?«
    »Dazu kommen wir später. Du hast schon jetzt genug Schwierigkeiten.«
    »Lass dir etwas sagen und zwar hier und jetzt«, begehrte er hit zig auf. »Mich

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