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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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kommandiert keine Katze herum, verstanden!«
    »Da täuschst du dich. Du wirst vielleicht ein Weilchen brauchen, bis du dich daran gewöhnt hast, aber das macht nichts, denn wir haben alle Zeit der Welt.« Sie streckte sich und gähnte. Dann betrachtete sie sich. »Alles hübsch und glatt«, stellte sie zufrieden fest. Sie gähnte wieder. »Möchtest du sonst noch irgendwelche lächerlichen Erklärungen abgeben? Ich habe jedenfalls gesagt, was zu sagen war.«
    Das Licht in der Kuppel erlosch.
    »Was ist das?«, erkundigte Althalus sich erschrocken.
    »Jetzt, da ich meinen Pelz schön sauber und ordentlich habe, werde ich ein Schläfchen machen.« »Du bist doch eben erst aufgewacht!« »Was hat das damit zu tun? Du bist offenbar noch nicht bereit zu
    tun, was du tun sollst, also kann ich in Ruhe noch ein Weilchen schlafen. Sobald du so weit bist, brauchst du mich bloß zu wecken, dann fangen wir an.« Sie machte es sich wieder auf dem dicken Büffelfell bequem und schloss die Augen.
    Althalus fluchte eine Zeit lang leise vor sich hin, doch die schlafende Katze zuckte nicht einmal mit einem Ohr. Schließlich gab er es auf, wickelte sich in seinen Umhang und legte sich an die Wand, wo die Tür gewesen war, und schlief ebenfalls.
    Althalus hielt mehrere Tage durch, doch sein Gewerbe hatte ihn zu einem leicht erregbaren Mann gemacht, und die erzwungene Untätigkeit in diesem verschlossenen Gemach zerrte an seinen Nerven. Er schritt mehrmals an der Wand entlang, schaute aus den Fens tern und stellte fest, dass er die Hand -sogar den Kopf -mühelos hinausstrecken konnte, doch sobald er versuchte sich hinaus zu beugen, verhinderte es ein unsichtbarer Widerstand. Was immer es sein mochte, es ließ auch die viel kältere Luft von draußen nicht ein. Es gab so vieles an diesem Raum, das Althalus sich nicht zu erklären vermochte, dass schließlich seine Neugier die Oberhand gewann. »Na gut«, sagte er eines Morgens, als der Himmel sich erhellte, zur Katze, »ich gebe auf. Du hast gewonnen.«
    »Natürlich habe ich gewonnen. Ich gewinne immer.« Sie schlug die leuchtend grünen Augen auf, gähnte und streckte sich geschmeidig. »Wie war's, wenn du zu mir herüber kommst, damit wir reden können.«
    »Ich kann auch von hier aus reden.« Althalus hatte ein wenig Angst, der Katze zu nahe zu kommen. Es war offensichtlich, dass sie Fähigkeiten besaß, die er nicht begreifen konnte und er wollte nicht, dass die Fähigkeiten gegen ihn eingesetzt wurden.
    Die Ohren der Katze zuckten leicht und sie legte sich zurück. »Sag mir Bescheid, wenn du es dir anders überlegt hast.« Sie schlief weiter.
    Er stieß ein paar deftige Flüche aus; dann gab er auf, erhob sich von der Bank am Tisch und ging zum Bett mit den Büffelfellen. Er setzte sich, streckte vorsichtig die Hand aus und strich behutsam über den Rücken der Katze, um sichzu vergewissern, dass sie tatsächlich da war.
    »Das ging jetzt aber schnell«, bemerkte sie. Wieder öffnete sie die Augen und begann zu schnurren. »Es führt offenbar zu nichts, wenn ich in dieser Sache stur bleibe.
    Du scheinst hier alles zu beherrschen. Also. Du willst mit mir reden?«
    Sie stupste seine Hand mit dem Naschen. »Ich bin froh, dass du es verstehst«, sagte sie immer noch schnurrend. »Ich habe dich nicht herum kommandiert, nur um zu sehen, ob du gehorchst, Althalus. Ich bin jetzt eine Katze, und Katzen brauchen Streicheleinheiten. Wenn wir uns unterhalten, muss ich dich in meiner unmittelbaren Nähe haben.«
    »Dann warst du also nicht immer eine Katze?«
    »Wie vielen Katzen bist du begegnet, die reden konnten?«
    »So vielen«, witzelte er, »dass ich mich nicht mehr daran erin nern kann.«
    Sie lachte, was Althalus ein wenig Befriedigung verschaffte. Wenn er sie zum Lachen bringen konnte, fühlte er sich ihr nicht völlig ausgeliefert.
    »So schwer ist es gar nicht, mit mir auszukommen, Althalus«, versicherte sie ihm. »Streichle mich hin und wieder und kraul mich hinter den Ohren, dann ist alles in Ordnung. Hast du irgendwelche Bedürfnisse?«
    »Ich muss bald ins Freie, um Wild für uns zu erlegen«, bemühte er sich gleichmütig zu sagen.
    »Hast du Hunger?«
    »Noch nicht. Aber später bestimmt.«
    »Wenn du hungrig bist, werde ich dafür sorgen, dass du etwas zu essen bekommst.« Sie blickte ihn wissend an. »Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass du mich damit hereinlegen könntest, oder? « Er grinste. »Einen Versuch war es wert.« Er hob die Katze hoch und drückte sie an

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