Althalus
erweisen.«
Sie kamen an verschiedenen nach vorne offenen Werkstätten vorbei, und nach der ebenfalls vorn offenen Scheune in der Nordostecke der Umzäunung betraten sie die Stallungen entlang ihrer Nordseite. Ghend und Khnom warteten bereits in der Düsternis eines Stalles.
»Ihr habt lange gebraucht herzukommen«, knurrte Ghend.
»Es besteht kein Grund zur Eile«, entgegnete Althalus. »Auf den Pässen liegt bereits Schnee, also werden wir vor dem Frühjahr nirgendwo hingehen.«
»Das weiß ich, Althalus, aber ich habe mich schon gefragt, ob du es dir vielleicht anders überle gt hast.« »Und Gosti das ganze Gold überlasse? Wie kommst du auf diese Idee? Habt ihr die Schatzkammer bereits aufgespürt?«
Ghend nickte. »Sie ist auf dem Hauptgeschoss. Ein Stück hinter der Esshalle eine niedrige Treppe hinauf. Ich hatte noch keine Gelegenheit hineinzuschauen, aber ich vermute, dass sie einen Holzboden hat -wahrscheinlich gespaltene Baumstämme. Niemand mit ein bisschen Verstand bewahrt Gold in einer Kammer auf dem Erdboden auf.«
»Schon gar nicht in einer Gegend, in dem alle mit Schürfwerkzeugen herumlaufen«, pflichtete Althalus ihm bei. »Wird die Kammer bewacht?«
»Den ganzen Tag und die ganze Nacht, aber das dürfte kein großes Problem sein. Die Wachen vor der Tür nehmen sich jeweils zwei Krüge Met mit. Wenn wir bis nach Mitternacht warten, schnarchen sie wahrscheinlich schon, und wir können sie töten, ohne dass sie aufwachen.«
Althalus nickte. »Habt ihr das Schloss sehen können?«
»Das wird uns keine Schwierigkeiten machen«, versicherte ihm Khnom. »So was kann ich im Schlaf öffnen. Wir könnten es gleiche heute Nacht angehen.«
»Zu gefährlich«, warf Gher rasch ein. »Ihr seid erst ein paar Tage hier, und ich und Althalus sind noch keinen Tag nicht da. Wahrscheinlich beobachten sie uns heimlich, indem dass wir doch Fremde sind. Und dieser finst're Riese Galbak hat den Wächtern b'stimmt gesagt, dass er ihnen dass Fell bei lebendem Leib abzieh'n tat', wenn sie sich voll saufen und einschlafen. Wir sollten warten, bis sie sich an uns gewöhnt haben -und bis dahin reicht der Schnee 'nem großen Ross bis zum Bauch.«
»Er hat Recht.« Althalus nickte. »Ich will da draußen unbehin dert fliehen können, nachdem wir das Gold gestohlen haben. Galbak hat lange Beine und kann wahrscheinlich anderthalb Tage lang rennen wie ein Hirsch, bevor ihm der Atem ausgeht. Kein Einbruch ist gelungen, ehe man nicht mit der Beute in Sicherheit ist.«
»Du kennst dich gut aus, Althalus«, bemerkte Ghend.
»Ich habe schon früh gelernt, dass man gründlich planen muss, wenn man Erfolg haben will. Wir haben einen langen Winter vor uns, aber wir haben auch genügend Arbeit, uns beschäftigt zu halten. Wir müssen jeden Zoll dieses Forts erforschen, um unseren Weg selbst mit geschlossenen Augen zu finden. Unser Hauptproblem liegt darin, dass wir uns innerhalb einer Einzäunung befinden. Hereinzukommen war leicht, aber wieder hinauszugelangen könnte sich als sehr schwierig erweisen.«
»Ich habe gute Erfahrung mit Feuer gemacht«, warf Khnom ein. »Das Fort ist schließlich aus Holz und Leute, deren Häuser brennen, sind zu beschäftigt, als dass sie auf etwas anderes achten könnten als auf das Feuer.«
»Es wäre eine Möglichkeit«, räumte Althalus ein, »aber sehen wir uns erst mal nach einer anderen um. Ein Feuer würde uns einen Vorsprung von höchstens zwei Stunden verschaffen, das ist nicht gerade viel. Ich könnte was Hübsches zusammenlügen und damit aus dem Tor kommen, wenn das der einzige Weg wäre. Wie auch immer, wir dürfen die Wächter auf gar keinen Fall töten. Blut erregt fast ebenso viel Aufmerksamkeit wie Feuer. Genauso wenig dürfen wir das Schloss der Schatzkammer beschädigen. Wenn wir richtig vorgehen, werden sie frühestens nach einem Tag bemerken, dass sie bestohlen wurden. Und mit einem ganzen Tag Vorsprung schaffen wir es bis nachhause. Bei nur fünf Minuten jedoch wären die Schwierigkeiten fast unüberwindbar.«
»Und wir sollten immer vorten, dass wir einander nich' kennen«, fügte Gher hinzu. »Wir dürfen nich' g'sehen werden, wie wir mit'ander reden und so.«
»Wir haben einen ganzen Winter, die Einzelheiten auszuarbeiten«, meinte Althalus zuversichtlich. »Ich werde nicht viel helfen können, weil ich vorhabe, Gosti und die anderen in dieser Halle wann immer möglich mit Witzen und komischen Geschichten zu unterhalten. Da bleibt die meiste Arbeit an euch dreien
Weitere Kostenlose Bücher