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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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entrüstete sich Gher. »Bau einen Schneemann«, schlug Khnom vor. »Kleine Jungs machen das gern.«
    »Bloß wenn sie nichts Besseres nicht zu tun haben«, entgegnete Gher. »Ich nutz meine Zeit lieber damit zu lernen, wie man klaut. Ich glaub', ich weiß gar nicht, wie man einen Schneemann baut.«
    »Nimm Khnom mit, Gher«, schlug Althalus vor. »Er kann dir sicher zeigen, wie man es macht.«
    »O danke, Althalus«, brummte Khnom verärgert.
    »Nicht der Rede wert.« Althalus grinste breit. »Ich möchte, dass ihr zwei euch die Außenwand sehr sorgfältig anseht. Wir wollen schließlich nicht warten, bis wir getan haben, wozu wir hergekommen sind, und erst danach feststellen, ob wir diese Tür öffnen können oder nicht.«
    Khnom seufzte. »Nein, bestimmt nicht.« »Also gut«, fuhr Althalus fort, »nachdem wir fertig sind und uns durch die Hintertür gestohlen haben, sollten wir uns trennen. Gher und ich reiten nach Süden und sorgen dafür, dass wir möglichst viele Hufabdrücke hinterlassen. Der Boden ist im Frühjahr weich, deshalb dürfte das besonders auf dem Weg nach Süden den Fluss entlang nicht schwierig sein. Ghend, du reitest mit Khnom nach Norden, aber haltet euch dem Weg fern. Am besten ihr schlagt euch durch die Büsche. Gher und ich werden, so schnell es geht, durch jede Ortschaft auf dem Weg galoppieren und uns lautstark bemerkbar machen.«
    »Man wird euch erwischen und aufhängen«, warnte Khnom.
    »So weit kommt es nicht«, sagte Althalus. »Ich kenne eine felsige Strecke auf diesem Weg, auf der man gar keine Spuren hinterlassen kann. Dort biegen wir ab und reiten die Berge hinauf. Gostis Leute werden überhaupt nicht mitkriegen, dass wir den Weg in Richtung Süden verlassen haben. Sie werden uns weiterhin dort suchen -und bis ihnen ein Licht aufgeht, sind Gher und ich meilenweit weg.«
    »Warum wollt ihr die ganzen Risiken auf euch nehmen, Althalus? «, fragte Ghend misstrauisch.
    »Weil ich es besser kann als ihr zwei. Ich weiß, dass wir damit durchkommen. Bei euch ist das nicht so sicher. Reitet einfach weiter nordwärts nach Hule. Und wenn ihr dort jemandem begegnet, dann fragt ihn nach dem Weg zum Lager von Nabjor. Gher und ich werden euch da treffen. Du hast einen geschäftlichen Vorschlag erwähnt und ich möchte gern mehr darüber hören -nachdem wir die Sache hier abgeschlossen haben.«
    Khnom grinste. »Ein Diebstahl nach dem anderen, richtig?«
    »Genau. Bringen wir den ersten mal hinter uns. Dann können wir uns über den nächsten unterhalten.«
     

44
     
    Der Winter schleppte sich dahin, doch schließlich musste er dem Frühling weichen. Inzwischen kannten die Diebe jeden Winkel von Gosti Fettwansts Fort im Schlaf. Jetzt galt es nur noch auf die Schneeschmelze zu warten.
    Althalus fielen immer wieder gute Gründe ein, dass er etwas auf dem Hof zu tun hatte. Als Zeichen hatten die vier eine Wechte in einem nahen Bergpass ausgesucht. »Sobald sie verschwindet, verschwinden auch wir«, hatte Althalus seinen Mitverschwörern erklärt.
    Es mochte reiner Zufall sein -allerdings zögerte Althalus, dieses Wort noch zu benutzen -, jedenfalls erzählte ihm Galbak, dass der Stamm jedes Frühjahr ein Fest veranstaltete. »Gosti wurde bei Frühlingsanfang geboren. Wir Arumer haben keinen Kalender wie die Flachländer und können deshalb die Tage nicht so genau bestimmen. Deshalb feiern wir Gostis Geburtstag, wenn in den Ber gen jenseits des Flusses der letzte Schnee schmilzt. Genau mag das ja nicht sein, aber es ist genau genug, meine ich.«
    »Es ist der Gedanke, der zählt«, lobte Althalus scheinheilig und zog die wolfsohrige Kapuze über den Kopf. »Friert dich?«, fragte Galbak. »Nur ein Zug im Nacken.«
    Ungefähr eine Viertelstunde später trafen die vier Diebe einander im Pferdestall. »Stimmt etwas nicht?«, erkundigte Ghend sich.
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte Althalus. »Vor einer Weile hat Galbak mir von einem schönen alten Brauch erzählt. Sobald der Schnee auf den Bergen rundum schmilzt, wird Gostis Geburtstag groß gefeiert. Und wenn ein Arumer vom Feiern redet, meint er damit ein endloses Saufgelage. Es könnte keinen besseren Zeitpunkt für uns geben. Bei Sonnenuntergang gibt es keinen nüchternen Arumer mehr im Fort. Gegen Mitternacht werden sie alle so stockbesoffen sein und schnarchen, dass das Fort um sie herum einstürzen könnte, ohne dass sie es merken.«
    »Das kommt für uns ja wie bestellt!« Khnom grinste von einem Ohr zum anderen. »Unser Fest beginnt,

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