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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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für den Winter hier aufzunehmen.«
    »Überreden?«, fragte Gosti, wobei er einen Knochen abnagte.
    »Er meint ›bezahlen‹, Häuptling Gosti«, übersetzte Khnom.
    »Das ist ein Wort nach meinem Herzen!« Gosti gluckste und versprühte dabei Schweinefett bis zur gegenüberliegenden Seite des Tisches. »Sprich mit meinem Vetter Galb ak. Er wird für eure Unterbringung sorgen.« Gosti drehte sich leicht zur Seite und winkte einem Riesen von Mann mit kurz geschnittenem Bart und achatharten Augen zu. »Kümmere dich um ihre Bedürfnisse, Galbak«, befahl er.
    »Ist gut, Vetter«, antwortete Galbak mit tiefer, grollender Stimme.
    »Der ist aber groß«, stellte Eliar fest.
    »Größer als ein Haus«, pflichtete Gher ihm bei. »Wir sollten ihm lieber nicht aufn Schlips treten, aber in der Zeit dort gibt's sowieso noch keine Schlipse nicht, denk ich.«
    »Deine Sprache ist schlimmer als zuvor!«, entrüstete Andine sich. »Wir haben dir doch beigebracht, dich gewählt auszudrücken!«
    »Das gehört zu unserem Plan, Andine«, erklärte er. »Althalus will, dass ich wie ein Bauernbub rede, damit Ghend und Khnom nicht ahnen, wie gerissen ich wirklich bin. Ich soll klug sein, mich aber dumm benehmen. Ich weiß nicht genau warum, aber wenn er's so will, tu ich's.«
    »Es ist zumindest amüsant«, meinte Leitha.
    »Wann brechen wir auf, Althalus?«, fragte Gher.
    »Warten wir ein paar Tage. Es ist sehr wichtig, dass Ghend und Khnom sich erst einmal mit den dortigen Gegebenheiten vertraut machen, und die Leute im Fort sollen sich an ihre Anwesenheit gewöhnen. Wenn wir zu früh eintreffen, könnte möglicherweise jemand eine Verbindung zwischen uns ahnen. Alle sollen glauben, dass ich Ghend nie zuvor gesehen habe.«
    Althalus und Gher verbrachten die nächsten beiden Tage damit zu beobachten, wie Ghend und Khnom sich eingewöhnten. »Das dürfte genügen«, sagte Althalus am Nachmittag des zweiten Tages. »Wir ziehen morgen Vormittag los.«
    Am nächsten Morgen erteilte Dweia den beiden beim Frühstück jede Menge Ratschläge -die Althalus zum größten Teil unbeachtet ließ.
    »Das tut sie oft, nicht wahr?«, sagte Gher zu Althalus, als sie
    Eliar zum Südflügel des Hauses folgten, wo die Pferde untergebracht waren. Althalus zuckte die Schultern. »Es kostet uns nichts herumzusitzen und ihr zuzuhören, und wenn sie das glücklich macht…«
    »Aber Ihr tut niemals nie genau, was sie Euch anschafft.«
    »Nicht sehr oft, das stimmt«, gab Althalus zu. »Wir wollen etwa zehn Meilen südlich der Mautbrücke rauskommen, Eliar -nur für den Fall, dass Gosti Späher in der Nähe seines Forts postiert hat.«
    »Ist gut«, bestätigte Eliar.
    Die Blätter der Weiden, die das Ufer des tosenden Flusses säumten, färbten sich bereits rot, als Althalus und Gher nordwärts durch Arum zu Gostis Fort ritten. »Überlass das Reden an der Brücke mir, Gher«, ermahnte ihn Althalus. »Ich muss da etwas ins Rollen brin gen. «
    Es war fast Mittag, als sie die Br ücke erreichten, und der Mautner hielt sie auf und forderte zwei Unzen Gold. »Das ist ein schöner Umhang, Freund«, bemerkte der Tätowierte, nachdem Althalus die Gebühr bezahlt hatte.
    »Er schützt vor dem Wetter.« Althalus zuckte gleichmütig die Schultern.
    »Wo hast du ihn her? «
    »Droben aus Hule«, antwortete Althalus wie beim letzten Mal. »Weißt du, ich bin auf diesen Wolf gestoßen. Er wollte mich anspringen und mir die Gurgel aufreißen, um mich danach zum Abendbrot zu vertilgen. Also, ich mag ja Wölfe eigentlich recht gern -sie singen so hübsch -, aber so gern auch wieder nicht, wenn ich der Hauptgang sein soll. Nun, ich hatte zufällig mein Würfelpaar bei mir, und es gelang mir, diesen Wolf zu überzeugen, dass es wesentlich interessanter wäre, es auszuwürfeln, statt uns auf dem Boden herumzurollen und zu versuchen, einander zu zerfleischen.«
    Genau wie damals war der Mautner ganz gefesselt von dieser fantasievollen Geschichte über das Würfelspiel mit dem Wolf, und Gher schien es ebenfalls zu sein. Althalus freute sich, dass er das Erzählen tatsächlich nicht verlernt hatte, und er dehnte die Geschichte aus, indem er immer ungeheuerlichere Einzelheiten er fand.
    »Also, das ist vielleicht eine Geschichte, Freund!« Der grinsende Mautner klatschte Althalus mit fleischiger tätowierter Hand auf den Rücken. »Gosti muss sie hören!« Er drehte sich zu einem der grinsenden Wächter um. »Übernimm du hier«, wies er ihn an. »Ich möchte unseren Freund hier

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