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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Sommer Heu durch diese Tür geschleppt, als ich ein junger Bursche war!«
    »So weit zurück kannst du dich gar nicht erinnern. Du weißt ja nicht mal mehr, was heute Morgen war.«
    »Es gibt eine Hintertür in der Sc heune!«
    »Es gibt keine!«
    »Es gibt doch eine!«
    »Es gibt keine!«
    Gosti schnarchte laut, während Egnis und Merg sich weiterhin stritten. Althalus erhob sich unauffällig und begab sich in die Scheune, um der Sache nachzugehen.
    An der rückwärtigen Wand häufte sich Heu. Althalus kletterte auf den Stapel und tastete dahinter an der Wand. Er fand ziemlich schnell, wonach er suchte. Es bestand kein Zweifel, dass Egnis Recht hatte. Althalus spürte eine runde Stange, die durch ein nicht gerade kleines Loch in einer vorstehenden Bohle führte. Nach weiterem Suchen ertastete er auch das andere Loch. Er schob die Stange zuerst nach einer, dann nach der anderen Seite. »Na so was«, murmelte er. »Ist das nicht interessant?« Dann kletterte er den Heustapel hinunter, bürstete sich ab und machte sich auf die Suche nach Gher.
    Er fand den Jungen in der Küche, wo er sich mit Essen voll stopfte.
    »Du dürftest jetzt erst mal genug haben, Gher. Such Ghend und richte ihm aus, dass ich ihn sprechen möchte.«
    »Wieder im Stall?«
    »Nein, in der Scheune. Es gibt dort etwas, das uns die Dinge sehr
    erleichtern wird.«
    »Ich schau', dass ich ihn find'.«
    »Tu das.« Beinahe abwesend nahm Althalus sich ein Stück Brot
    und tauchte es in einen Topf mit noch warmer Tunke. Es dauerte keine Viertelstunde, als Gher mit Ghend und Khnom die Scheune betrat. »Was ist los, Althalus?«, fragte Ghend. »Ist etwas schief gegangen? «
    »Nein, im Gegenteil. Ich habe zufällig einen Streit zwischen zwei alten Männern mit angehört.« »Was für eine merkwürdige Weise sic h die Zeit zu vertreiben«, sagte Khnom. »Worüber haben sie sich denn gestritten?«
    »Über diese Scheune.«
    »Wie kann man sich über eine Scheune streiten?« Ghends Tonfall war abfällig.
    »Sie hatten wahrscheinlich nichts Besseres zu tun. Jedenfalls waren sie damit beschäftigt, sich an ›die gute alte Zeit‹ zu erinnern, wie alte Knacker es gern tun. Da kam einer auf eine Hintertür in der Scheune zu sprechen. Der andere behauptete, dass es nie eine gegeben habe, der erste aber schwor Stein und Bein, er hätte die Tür in seiner Jugend selbst benutzt. Ich ließ die beiden streiten und schaute mich hier um. Seht ihr den Heustapel an der hinteren Wand? «
    Ghend blinzelte in dem schwachen Licht. »Nicht besonders deutlich. Du hättest eine Fackel mitbringen sollen.«
    »In eine Scheune? Damit hätten wir schnell Aufmerksamkeit erregt, Ghend, alter Junge. Wie dem auch sei, ich kletterte den Heustapel hinauf und tastete dahinten an der Wand. Da ist ein riesiger Riegel -und wenn es einen Riegel gibt, muss es auch eine Tür geben. Wenn wir sie aufkriegen, brauchen wir unseren neuerworbenen Reichtum nicht durchs Haupttor zu schleppen.«
    »Das ist wirklich eine gute Neuigkeit«, meinte Khnom. »Dar über hatte ich mir schon Sorgen gemacht.«
    »Dem Zustand der Holzwände dieser Scheune nach zu urteilen, ist sie wahrscheinlich ein paar Generationen älter als der Palisadenzaun des Forts. Das ist natürlich nur eine Vermutung, aber ich glaube, Gostis Leute haben die Palisade erst nach der Entdeckung des Goldes in den Bergen errichtet und nachdem Gosti die Mautgebühr für die Brücke erhöht hatte. Zuvor brauchte man keinen Zaun, weil es nichts zu stehlen gab. Jetzt aber sehr wohl. Das Heu dieses Stapels ist alt. Das neuere -das vom Schnitt des letzten Sommers ist oben auf dem Heuboden. Ich weiß es natürlich nicht mit Sicher heit, aber ich glaube, dieser Heustapel ist schon lange da. Wahrscheinlich hat man ihn aufgehäuft, bevor der Palisadenzaun angelegt wurde. Da es die Scheunenwand damals schon gab, hat man sie einfach in die Palisade eingefügt. Es hätte schließlich nicht viel Sinn ergeben, eine neue Wand davor zu errichten, wenn schon eine da war. Gher kann morgen hinausgehen, scheinbar im Schnee spie len und sich dabei umschauen. Falls es eine Tür gibt -und falls wir sie aufkriegen -, können wir unsere Pferde hindurchführen und lange fort sein, bevor jemand uns vermisst.«
    »Das ist ein weiterer Grund auf die Schneeschmelze zu warten, bevor wir Gostis Schatzkammer einen Besuch abstatten«, meinte Khnom. »Spuren im Schnee würden uns verraten. Ich glaube, unsere Erfolgschance hat sich jetzt verdoppelt.«
    »Im Schnee spielen?«,

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