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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hängen. Jetzt sollten wir aber umgehend in den Hauptbau zurück. Man behält uns nämlich tatsächlich im Auge, und wenn wir zu lange verschwunden bleiben, wird wahrscheinlich jemand nach uns suchen.«
    Ghends Augen brannten, als er Althalus in dem düsteren Licht anstarrte. »Lass uns in Verbindung bleiben, wenn das alles vorbei ist. Ich möchte dir diesen Vorschlag unterbreiten, den ich schon erwähnt habe.«
    »Ich bin jederzeit bereit, ihn mir anzuhören, mein Freund«, antwortete Althalus. »Doch jetzt rasch zurück, ehe jemand neugierig wird, wo wir sind.«
    Althalus und Gher holten ihre Decken und überquerten den Hof zum Hauptbau. »Das muss Euch richtig komisch vorkommen, Althalus«, murmelte Gher, während sie ihre Decken auf dem Strohhaufen in der Ecke der ihnen zugeteilten offenen Kammer ausbreiteten. »Ich mein', Ihr habt das ja alles schon mal erlebt, nicht wahr?«
    »Es gibt genug Unterschiede, es interessant zu machen«, entgegnete Althalus. »Wenn wir es recht bedenken, ziehen wir hier einen doppelten Betrug durch. Wir beschwindeln Gosti auf die eine, Ghend auf die andere Weise. Das genügt, mich auf Trab zu halten.«
    Eine Woche nachdem Althalus und Gher in Gostis Fort angelangt waren, schlug der Winter zu. Heftige Schneestürme mit heulendem Wind warfen sich gegen die Häuser. Im Innern jedoch war es warm und trocken, und Althalus unterhielt Gosti und seine Männer in der Esshalle mit Witzen und Geschichten. Er gab sich auch Mühe, Galbak besser kennen zu lernen. Der riesenhafte Mann mit den achatharten Augen schien ständig schwermütig zu sein. Der Grund war leicht zu erkennen. Arumer sind von Natur aus ungemein treu, und Galbaks enge Verwandtschaft mit Gosti erhöhte seine Anhänglichkeit zum Häuptling noch. Offensichtlich fraß Gosti sich geradewegs ins Grab. Der fette Mann bekam beim Sprechen kaum noch Luft und konnte sich ohne Hilfe nicht mehr aus seinem Sessel erheben.
    »Ich schätze, er macht es noch zwei Jahre, Althalus«, sagte Galbak eines schneereichen Nachmittags, als nur sie beide nach den Pferden in den Stallungen sahen. »Im Höchstfall drei. Gosti war niemals dünn, aber zehn Jahre ständigen Futterns haben ihn in einen Koloss verwandelt. Es wäre leichter, über ihn hinwegzuspringen, als um ihn herumzugehen.«
    »Wie eine Bohnenstange sieht er wirklich nicht aus«, bestätigte Althalus.
    »Er war nicht immer so. Als Kinder spielten wir und rannten herum wie alle anderen Jungen auch. Doch nachdem sein älterer Bruder gestorben war, wusste Gosti, er würde der nächste Häuptling sein. Da fing er an, sich voll zu stopfen. Je mehr er aß, desto mehr wollte er. Jetzt kann er gar nicht mehr aufhören.«
    »Das ist bedauerlich, Galbak, aber was kannst du dagegen tun? «
    »Nicht sehr viel. Er achtet kaum noch auf irgendwas, das um ihn vorgeht. Deshalb blieb mir nichts anderes übrig, als die Verantwortung für ihn zu übernehmen. Ich führe Buch über das Gold, das sich in seiner Schatzkammer häuft. Er sieht es nicht einmal mehr an. Ich erstatte ihm wöchentlich Bericht, und wenn er die neueste Summe hört, veranstaltet er wieder ein Festgelage.« Galbak zuckte die Schultern. »Er ist fett, aber auch glücklich.«
    Zu diesem Zeitpunkt änderte Althalus seinen Plan ein wenig. Ganz offensichtlich war Gosti nicht viel mehr als ein Aushängeschild. Der eigentliche Häuptling war Galbak - er würde es sein, der nach dem Diebstahl die Befehle erteilte. Auf gewisse Weise erleichterte das die Sache. Gosti aus tiefem Schlaf zu wecken war vermutlich unmöglich. Und ihm dann, nachdem man ihn endlich wach gekriegt hatte, zu erklären, dass ein Einbruch verübt worden sei, würde ein bis zwei Stunden dauern. Galbaks Reaktion dagegen wäre gewiss blitzschnell.
    Der Winter zog sich dahin und Althalus konzentrierte sich darauf, Gosti zu unterhalten. Er überließ es weiterhin Gher, Khnom und Ghend, alles für den Einbruch auszukundschaften. Dann, eines Nachts, als das Feuer in der Grube unmittelbar vor Gostis Tisch niedergebrannt war, bekam Althalus durch Zufall eine Meinungsverschiedenheit zwischen zwei weißhaarigen Arumern mit.
    »Du bist ein Schwachkopf, Egnis«, sagte einer der beiden knorrigen alten Krieger abfällig. »Es gibt keine andere Tür in der Scheune.«
    »Ganz bestimmt gibt es eine zweite!«, entgegnete Egnis hitzig. »Du kannst es natürlich nicht wissen, weil du dein Leben lang keine harte Arbeit getan hast. Seit vierzig Jahren sitzt du fast nur auf dem Hintern. Ich hab jeden

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