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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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herausquetschen.«
    Sie schleppten die restlichen vier Säcke Gold zur Scheune. »Hat er sich schon gerührt?«, wandte Ghend sich an Gher.
    »Nicht mal mit der Wimper hat er gezuckt, obwohl ich ihm kaltes Wasser ins Gesicht gegossen hab'. Der Arumer hat ihn mit diesem Kübel ganz schön hart getroffen.«
    Ghend kniete sich neben seinen Freund, zwickte ihn die Nase und schlug ihm ins Gesicht. »Was ist wirklich passiert, Gher?«, flüsterte Althalus, als er sicher war, dass Ghend sie nicht hören konnte.
    »Ich war's, der Khnom den Eimer übergezogen hat«, gestand Gher. »Khnom ist wirklich hinterlistig, und ich hab gedenkt, dass er von mir erwartet, dass ich's auch bin - vielleicht, dass ich mich hinter ihn stehl und in den Rücken stech oder irgend so was. Da hab ich mir überlegt, dass die beste Weise hinterlistig zu sein die ist, nicht hinterlistig zu sein. Darum bin ich mit diesem Eimer auf ihn zugegangen, als tat ich mich gar nicht erinnern, dass ich ihn noch in der Hand halt'. Er hat mich direkt angeschaut, als ich auf ihn zugekommen bin, und hat sogar gelächelt. Ich hab nicht mal geblinzelt oder so. Ich hab bloß den Kübel nach seinem Kopf geschwungen, so fest ich konnte. Er hat schrecklich verwundert ausgeseh'n, als er hingefallen ist. Dann hab ich ihm den Eimer noch ein paarmal übern Schädel gezogen, bis Emmy mir befohlen hat, dass ich aufhör'n soll. Sie hat's wohl für komisch gehalten, denn sie hat gelacht. Dann hat sie mir versprochen, sie würd's so machen, dass Khnom sich nicht erinnern kann, dass ich ihn geschlagen hab'.« Gher blickte zutiefst ver legen drein. »Es war nicht sehr pfiffig, nicht wahr? Ich hab mich nicht auf Zehenspit zen angeschlichen oder sonst wie, wie ich's wahrscheinlich hätte tun sollen. Ich bin einfach auf Khnom zugegangen und hab ihm den Eimer auf den Kopf gehauen.«
    Es kostete Althalus große Mühe, nicht laut loszulachen. »Du hast es gut gemacht, Gher«, versicherte er dem Jungen, während er immer noch gegen das Lachen ankämpfte. »Du hast es wirklich gut gemacht.«
    »Eliar hat Ghends Buch zu Emmy gebracht und ist dann augenblicklich damit zurückgekommen«, berichtete Gher weiter. »Ich nimm an, sie hat damit getan, was sie hat tun wollen. Und jetzt ist das Buch wieder dort, wo's war.«
    »Also haben wir getan, was wir tun mussten, und nur das ist wichtig. Binden wir unser Gold an die Sättel und machen uns zum Abritt bereit.«
     

45
     
    Ghend kochte vor Wut, als sie die Goldsäcke an den Sätteln befestigten, und fluchte Verwünschungen in einem Dialekt, den Althalus nicht recht zu deuten vermochte. »Es hätte schlimmer kommen können, Ghend«, beruhigte er ihn. »Sicher, es ist umständlich, Khnoms Pferd führen zu müssen, aber wenn er am Sattel festgebunden ist, wird er nicht runterfallen. Gher und ich sorgen dafür, dass niemand euch folgt, ihr braucht also nicht zu galoppieren.«
    »Du hast wohl Recht.« Ghend trat an die offene Hintertür der Scheune und spähte zum Sternenhimmel empor. »Was meinst du, wie lange es bis zum Morgen ist?«
    »Vier Stunden mindestens. Wir haben viel Zeit.« »Wirst du wirklich später nach Hule kommen?«, fragte Ghend. »Da ist immer noch die andere Sache, über die ich mit dir reden möchte.«
    »Wir werden kommen«, versprach Althalus. »Warte du mit Khnom dort in Nabjors Lager. Wir arbeiten gut zusammen, Ghend, und der Gedanke an eine weitere Partnerschaft ist verlockend.«
    »Wann wirst du mit Gher dort sein können? Was meinst du?« »Es hängt viel davon ab, wie bald Gostis Männer sich von der Geburtstagsfeier erholen. Wenn wir einen zweitägigen Vorsprung bekommen, werden Gher und ich nur einen Tag später eintreffen. Sollten sie uns aber dicht auf den Fersen sein, könnte es zwei Wochen dauern. Aber Nabjor bietet in seinem Lager eine Menge Zeitvertreib, ihr werdet euch bestimmt nicht langweilen.«
    Sie hoben den reglosen Khnom in den Sattel und banden ihn daran fest. »Nimm Khnom und reite einstweilen voran«, sagte Althalus zu Ghend. »Gher und ich werden hier noch aufräumen und euch dann drüben am Rand des Wäldchens treffen.«
    »Aufräumen? «, fragte Ghend erstaunt.
    »Wir werden dafür sorgen, dass alles genau so aussieht wie vor dem Fest. Denn wenn etwas anders wäre, würde vielleicht jemand neugierig.«
    »Was macht ihr mit dem toten Arumer? «
    »Wir werden Heu auf ihn häufen. Es ist immer noch kalt genug, dass er die nächsten Tage nicht zu stinken anfängt. Und nachdem Galbak unseren kleinen Besuch

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