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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ich es mir nicht. Meine Männer sind derzeit in einem halben Dutzend Kriegen im Einsatz.«
    »Ja, mein Häuptling«, antwortete Reudh. »Es ist Eliars erster Einsatz. Deshalb habt Ihr ihn in einen der ruhigeren Kriege abkommandiert, damit er erst einmal hineinschnuppern kann. Der Krieg zwischen Kanthon und Osthos zieht sich schon seit zehn Jahrhunderten dahin. Niemand nimmt ihn noch sonderlich ernst.«
    »Nun, dann werde ich mich wohl nach Kanthon begeben müssen«, erklärte Althalus. »Das hat wohl auch seine gute Seite, nehme ich an.«
    »Und welche?«
    »Unten in Treborea ist alles ziemlich übersichtlich. Das soll keine Beleidigung sein, mein Häuptling, aber für meinen Geschmack gibt es hier in Arum zu viele Bäume.«
    »Ihr mögt keine Bäume?«
    »Nicht, wenn die Meuchler meines Vetters mir dahinter auflauern können. Das Flachland ist zwar ziemlich eintönig, doch ein wenig Eintönigkeit kann sich als sehr beruhigend für meine Nerven erweisen, die in letzter Zeit zum Zerreißen gespannt waren. Wie sieht Eliar denn aus?«
    »Er ist ein schlaksiger Junge«, erklärte der rotbärtige Waffenmeister, »aber gerade erst fünfzehn, also wächst er noch. Wenn er am Leben bleibt, wird er wahrscheinlich ein beachtlicher Kämpfer. Er ist nicht allzu klug, aber auch das könnte sich ändern. Jedenfalls ist er mit Leib und Seele bei der Sache und hält sich für den größten Krieger seiner Zeit.«
    »Dann sollte ich mich beeilen«, meinte Althalus. »Das hört sich so an, als würde es dem jungen Eliar nichts ausmachen, sich in größte Gefahr zu stürzen.«
    »Gut erkannt, Meister Althalus«, sagte Albron bewundernd. »Diese Beschreibung passt auf fast jeden Halbwüchsigen in ganz Arum.«
    »Das ist aber gut fürs Geschäft, nicht wahr, Häuptling Albron?«
    »O ja.« Albron grinste halbherzig. »Für die ganz Jungen kann ich gewöhnlich den doppelten Preis verlangen.«
    Althalus und Emerald verließen Albrons Festung am nächsten Morgen, um südwärts zu ziehen. »Kennst du den Weg nach Kanthon?«, fragte Emmy, als sie die Schlucht abwärts ritten.
    »Natürlich, Em. Ich kenne verschiedene Wege zu beinahe jeder Stadt auf der Welt.« »Und noch ein paar mehr, um aus diesen Städten zu verschwinden?« »Selbstverständlich. Eine Stadt rasch zu verlassen ist in meinem Gewerbe manchmal lebenswichtig.«
    »Ich frage mich weshalb.«
    »Sei lieb, Emmy. Wenn wir den Dolch von Eliar haben, wohin müssen wir dann? « »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.« »Was?« »Mach dir keine Sorgen, Althalus. Die Schrift auf dem Dolch
    wird es uns verraten.«
    »Ich dachte die Worte auf der Klinge verraten uns, welche Leute wir brauchen.«
    »Das auch, aber noch viel mehr. Die Bedeutung dieser Inschrift ist um einiges umfassender, Schatz, und sie ändert sich je nach den Umständen. Sie verrät uns, wohin wir uns begeben sollen, wen wir finden müssen und was wir als Nächstes zu tun haben.«
    »Das hört sich fast so an wie das Buch.«
    »Ein wenig. Aber die Klinge ändert ihre Aussage, das Buch nicht. Sehen wir zu, dass wir weiter kommen, Althalus. Wir haben einen langen Weg vor uns.«
    Sie ritten hinunter ins Flachland von Perquaine und erreichten nach einer Woche die Stadt Maghu. Seit Althalus' erstem Besuch hatte sich hier vieles verändert, doch nach wie vor war der antike Tempel das auffallendste Bauwerk der Stadt. Als sie daran vorbeiritten, gebärdete Emmy sich ungewöhnlich feindselig, fast wütend. Sie lag wie üblich in der Kapuze seines Umhangs und fauchte plötzlich. »Was hast du denn?«, fragte Althalus.
    »Ich hasse dieses Bauwerk!«, antwortete sie wild.
    »Was gefällt dir nicht daran? «
    »Grotesk!«, zischte sie.
    »Nun ja, es ist ein wenig ausgefallen, aber nicht so viel anders als
    die Tempel, die icb bisher gesehen habe.« »Ich meine nicht den Tempel, Althalus. Ich rede von der Statue im Innern.« »Ach so, die mit den vielen Brüsten? Sie ist doch nur die hiesige Gottheit, Em. Du darfst das nicht so persönlich nehmen.«
    »Es ist persönlich, Althalus!«
    Er spürte die Wut, die in ihr tobte, und blickte scharf über die Schulter nach ihr. Ein plötzlicher Einfall veranlasste ihn, einen forschenden Gedanken in jenen Teil ihres Gehirns zu senden, den Emmy stets als persönlich und privat vor ihm zu schützen suchte. Was Althalus fand ließ ihn zusammenzucken. »Bist du wirklich so?«, stieß er hervor.
    »Ich habe dich gebeten, da nicht einzudringen!« »Du bist Dweia, nicht wahr?« »Erstaunlich. Du hast es

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