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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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würde mich zufriedenstellen.«
    »Wählt etwas anderes.« Andines Blick wirkte mit einem Mal besorgt.
    »Ah -nein, Hoheit, ich glaube nicht. Meine Katze für Euren Dolch. Ihr müsst etwas hergeben, das Euch etwas bedeutet, so wie ich, sonst werdet Ihr Emmy nicht gebührend zu würdigen wissen.«
    »Mit Euch zu verhandeln ist nicht einfach, Meister Althalus«, beklagte sie sich.
    Emmy streckte ein weiches Pfötchen aus und streichelte über die glatte Wange der Arya.
    »O je.« Andine schmiegte Emmy ans Gesicht. »Nehmt den Dolch, Meister Althalus. Nehmt ihn! Es ist mir egal. Nehmt, was Ihr wollt. Ich muss sie 'haben!« Sie griff nach dem Lorbeerblattdolch und warf ihn auf den Marmorboden vor dem Podest.
    »Wenn Ihr gestattet, Hoheit, kümmere ich mich um die Einzelheiten«, erbot sich der silberhaarige Dhakan. Offenbar war er es, dem die Regierungsgeschäfte hier in Osthos oblagen.
    »Danke, Schatzmeister Dhakan.« Andine erhob sich und wiegte Emmy jetzt besitzergreifend in den Armen.
    »Sei ein liebes Kätzchen, Em.« Althalus bückte sich nach dem Dolch. »Beiß nicht!«
    »Beißt sie?«, erkundigte sich Andine.
    »Manchmal.« Althalus schob den Dolch unter seinen Gürtel. »Aber nicht fest. Und für gewöhnlich nur, wenn sie beim Spielen zu übermütig wird. Stupst sie mit dem Fingernagel auf die Nase, dann benimmt sie sich sofort wieder. Oh, ich sollte Euch vielleicht noch warnen, Hoheit. Seid nicht überrascht, wenn sie Euch ausgiebig das Gesicht wäscht. Ihre Zunge ist ein bisschen rau, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran.«
    »Was frisst sie am liebsten? «
    »Fisch, natürlich.« Althalus verbeugte sich. »Es war ein Vergnügen, mit Euch Geschäfte zu machen, Hoheit.«
    Das Rasseln der langen Kette ging Althalus bereits auf die Nerven, noch ehe er und die zehn jungen Arumer auch nur das Stadttor von Osthos erreicht hatten. Es erinnerte ihn ständig daran, dass er nicht mehr allein war, und genau das störte ihn.
    Sobald sie die Stadt hinter sich hatten, sandte Althalus einen fragenden Gedanken zum Palast. So weit war er während der vergangenen fünfundzwanzig Jahrhunderte nie von Emmy entfernt gewesen, und das gefiel ihm gar nicht.
    »Ich bin im Augenblick sehr beschäftigt, Althalus«, antwortete sie in Gedanken. »Stör mich jetzt nicht. Begib dich zu dem Ort, wo wir die Münzen prägten und warte dort auf mich.«
    »Hast du schon eine Ahnung, wie lange du bleiben wirst?«
    »Bis irgendwann heute Nacht. Behalte Eliar und lass die anderen frei.«
    »Ich habe eine Menge Geld für sie bezahlt, Em!«
    »Du hast nicht schwer dafür gearbeitet. Zeig ih nen in welcher Richtung Arum liegt und sag ihnen sie sollen zusehen, dass sie heim kommen. Sie sind uns nur im Weg.«
    Die Mauern von Osthos waren noch in Sicht, als Althalus sein Pferd zur Seite wendete und über ein freies Feld zu dem kleinen Eichenhain ritt, wo er und Emmy die fünf Goldbarren in Münzen verwandelt hatten. Während sein Pferd übers Feld trabte, verschärfte Althalus sein Gehör und richtete es auf die Gefangenen, um zu erfahren, was sie im Schilde führten.
    »… nur ein Mann«, hörte er Eliar wispern. »Sobald wir uns noch ein Stück von der Stadt entfernt haben, fallen wir gemeinsam über ihn her und töten ihn. Gib das an die anderen weiter. Sie brauchen nur auf mein Zeichen zu warten. Bis es soweit ist, tun wir alle so, als wären wir eingeschüchtert und geschwächt. Haben wir den Burschen erst, werden wir ihm zeigen, was in uns steckt!«
    Althalus lächelte im Stillen. »Das hätte ihm schon vor Stunden einfallen können«, murmelte er zu such selbst. »Ich frage mich, warum er so lange dazu gebraucht hat.« Zweifellos würde es einiger Anstrengungen bedürfen, die jungen Burschen vom Plan ihres Anführers abzubringen.
    Als sie alle den Hain erreicht hatten, saß Althalus ab. »Meine Herren«, wandte er sich an seine Gefangenen. »Ich möchte, dass ihr euch setzt und mir zuhört. Ihr habt vor, eine ziemlich übereilte Entscheidung in die Tat umzusetzen, aber zuvor solltet ihr etwas wissen.« Er nahm den Schlüssel für die Ketten und ließ den jungen Mann am Kettenende frei. »Komm hierher«, forderte er ihn auf. »Du und ich werden deinen Freunden etwas vorführen.«
    »Ihr wollt mich töten, nicht wahr?«, fragte der Junge mit zitternder Stimme.
    »Wo ich so viel Geld für euch beza.hlt habe? Mach dich nicht lächerlich.« Althalus führte den Jungen zur Mitte der Lichtung. »Passt gut auf!«, befahl er den anderen. Er

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