Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
richtete die Hand mit der Fläche nach oben auf den bebenden Jungen. » Dheu «, befahl er und hob langsam die Hand.
    Der Gefangene stieß einen erschreckten Schrei aus, als er vom Boden abhob. Immer höher schwebte er, während Althalus theatralisch die Hand langsam weiter in die Höhe führte. Nach kurzer Zeit schien der Junge nur noch ein Punkt am Himmel hoch über ihnen zu sein.
    »Also gut«, wandte Althalus sich an die offenen Mundes starrenden Gefangenen. »Was lernen wir daraus? Was glaubt ihr, würde unserem Freund da oben zustoßen, wenn ich ihn einfach losließe?«
    »Er würde fallen?«, würgte Eliar hervor.
    »Sehr gut, Eliar. Du bist schnell von Begriff. Und was würde ihm passieren, wenn er auf den Boden fiele? «
    »Es würde ihn wahrscheinlich umbringen.«
    » Wahrscheinlich ist zu vorsichtig ausgedrückt, Eliar. Er würde auf dem Boden zerplatzen wie eine überreife Melone. Das ist eure Lektion für heute, meine Herren. Ihr wollt euch doch nicht gegen mich stellen? Nein, ganz im Gegenteil, ihr werdet alles tun, um mich gewogen zu halten. Benötigt jemand eine weitere Demonstration meiner Fähigkeiten? «
    Alle schüttelten heftig den Kopf.
    »Gut. Da ihr nun einseht, wie die Dinge stehen, können wir euren Freund ja wieder herunterlassen.« Althalus sagte: » Dhreu «, wie damals im Haus am Ende der Welt zu seinem Schuh, und senkte dabei bedächtig die Hand.
    Der Junge schwebte zum Boden herab, wo er unverständlich brabbelnd zusammenbrach.
    »Hör auf damit!«, befahl Althalus ihm ungehalten. »Ich habe dir nicht wehgetan!« Er schritt die Kette entlang und schloss den eisernen Halsring eines jeden Sklaven auf, außer Eliars. Dann deutete er nach Norden. »Arum liegt in dieser Richtung, meine Herren. Helft eurem verstörten Freund auf die Beine und geht heim. Ach ja, und wenn ihr zurück seid, richtet Häuptling Albron aus, dass ich den gesuchten Dolch gefunden habe, und dass Eliar mit mir kommen wird. Albron und ich können uns zu einem späteren Zeitpunkt dar über einigen.«
    »Worum geht es hier? «, fragte Eliar heftig.
    »Euer Häuptling und ich haben eine Abmachung. Du wirst eine Zeit lang für mich arbeiten.« Althalus blickte auf die anderen. »Habe ich nicht gesagt, ihr sollt nach Hause laufen? Warum seid ihr noch nicht fort? «
    Als Althalus sie das letzte Mal sah, rannten sie.
    »Wollt Ihr mir nicht die Kette abnehmen?«, fragte Eliar.
    »Das kann noch ein Weilchen warten.«
    »Wenn Ihr eine Abmachung mit meinem Häuptling habt, braucht Ihr mich nicht gefesselt zu halten. Er kann sich auf mich verlassen. «
    »Die Kette wird dir deine Überlegungen erleichtern, Eliar. Solange du gefesselt bist, brauchst du nicht gegen schwierige moralische Entscheidungen anzukämpfen. Möchtest du etwas zu essen?«
    »Nein«, antwortete der Junge gekränkt. Eliar machte es offenbar Spaß, gekränkt zu sein. Von seiner mürrischen Miene abgesehen war er ein recht gut aussehender Jüngling, groß und blond. Trotz seiner Jugend waren seine Schultern breit und muskulös, und sein Kilt gewährte den Blick auf seine kräftigen Beine. Es war leicht zu verstehen, weshalb die anderen jungen Arumer von Sergeantgeneral Khalors Abteilung Eliar zu ihrem Anführer erwählt hatten.
    Althalus schlang die Kette des Jungen um einen Eichenstamm und verschloss sie gut; dann streckte er sich auf dem laubbedeckten Boden aus. »Du solltest ein bisschen schlafen«, riet er Eliar. »Wir haben noch einen weiten Weg vor uns und müssen uns beeilen, also werden wir in den nächsten Tagen nicht viel zum Schlafen kommen.«
    »Wohin gehen wir?« Eliars Neugier siegte über seine Gekränktheit.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, gestand Althalus. »Ich bin aber sicher, dass Emmy es uns sagen wird, sobald sie hier ist.«
    »Eure Katze?«
    »Die Dinge sind nicht immer wie sie scheinen, Eliar. Schlaf jetzt.«
    »Könnte ich Brot oder sonst was zu essen haben?«
    »Hast du nicht gesagt, du hast keinen Hunger?«
    »Ich habe meine Meinung geändert. Ich könnte wirklich etwas zu essen brauchen.« Althalus rief einen Laib Brot herbei und warf ihn seinem Gefangenen zu.
    »Wie habt Ihr das gemacht? «, fragte Eliar erstaunt.
    »Es ist nur ein kleines Kunststück, das ich vor ein paar Jahren
    aufgeschnappt habe. Nichts Besonderes.« »Es ist das erste Mal, dass ich gesehen habe, wie jemand so etwas macht. Ihr seid nicht wie andere Menschen, nicht wahr?« »Nicht sehr, nein. Iss jetzt dein Abendbrot und schlaf, Eliar.« Althalus streckte

Weitere Kostenlose Bücher