Althalus
begeistert und schob den Dolch unter seinen Gürtel.
»Speck? Oder Schinken?«
»Was Ihr schneller besorgen könnt.«
Althalus schuf etwas Schinken und einen Laib Schwarzbrot, dazu einen Riesenbecher Milch. Eliar schlang alles herunter, als hätte er seit einer Woche nichts bekommen. Althalus erschuf mehr Nahrung. »Wie lange wird er weiter so viel in sich hineinstopfen? «, fragte er Emmy stumm. »Ich bin mir nicht sicher«, antwortete sie. Sie beobachtete Eliar, und ihre großen grünen Augen wirkten leicht benommen.
»Versuch ihn soweit abzulenken, dass er mir den Dolch zeigt. Ich muss herausfinden, wohin wir uns als Nächstes begeben sollen.«
»Eliar«, sagte Althalus, »du kannst weiter essen, aber Emmy muss einen raschen Blick auf deinen Dolch werfen.«
Eliar murmelte etwas Unverständliches.
»Sprich nicht mit vollem Mund«, wies Althalus ihn zurecht »Hol den Dolch aus deinem Gürtel und zeig ihn Emmy!«
Eliar nahm das Schinkenstück, von dem er aß, in die Linke, wischte sich das Fett von der Rechten im Gras ab, und brachte den Dolch zum Vorschein. Immer noch mit vollem Munde kauend hielt er ihn Emmy entgegen.
Sie blickte flüchtig darauf. »Awes«, stellte sie fest.
»Dort sind doch nur Ruinen, nicht wahr?«, fragte Althalus.
»Na und?«
»Ich wollte es bloß erwähnen, weiter nichts. Ich sattle das Pferd.«
Emmy beobachtete wieder Eliar beim Essen. »Es hat keine Eile, Althalus.« Ihre stumme Versicherung klang leicht amüsiert. »So wie's aussieht, kommt unser Kleiner gerade auf den Appetit.«
11
»Wo genau ist dieser Krieg? «, erkundigte sich Eliar, der neben Althalus' Pferd her stapfte. »Und was sind das für Leute, gegen die wir kämpfen werden? «
»Krieg?«, fragte Althalus erstaunt.
»Man verpflichtet keine Söldner, nur um sie vorzuzeigen. Althalus. Ich bin ziemlich sicher, Ihr habt Euch nicht die ganze Mühe gemacht, mich Andine abzukaufen, bloß weil Ihr Euch einsam gefühlt habt. Sergeantgeneral Khalor riet uns immer, so viel wie möglich über die Leute herauszufinden, gegen die wir kämpfen sollen.«
»Euer Khalor ist ein kluger Mann, Eliar.«
»Wir alle schauten zu ihm auf -obwohl er bei unwichtigen Kleinigkeiten manchmal ziemlich pingelig sein konnte. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass er sich einen halben Tag und länger über einen winzigen Rostflecken an einem Schwert ausließ?«
»Manche Krieger sind eben so«, meinte Althalus. »Ich persönlich kann mich über so etwas nicht allzu sehr erregen. Ein rostiges Schwert kann ebenso gut töten wie ein auf Hochglanz poliertes.«
»Wir werden großartig miteinander auskommen.« Eliar grinste breit. »Also, gegen wen soll ich kämpfen?«
»Der Krieg, in den wir verwickelt sind, ist nicht gerade ein gewöhnlicher Krieg -zumindest gegenwärtig nicht. Der Punkt, bei dem es um Armeen und Schlachtfelder geht, ist noch nicht ganz erreicht. «
»Wir müssen erst die Seiten erwägen? «
Althalus blinzelte, dann lachte er. »Diese Formulierung könnte dem, was wir tun, näher kommen als alle, die ich bisher gehört habe.«
»Pass auf, was du sagst!«, rügte Emmy ihn stumm aber scharf.
Wieder lachte Althalus. »Deshalb mussten wir den Dolch unbedingt in die Hände bekommen, Eliar. Nur er kann uns verraten, wer auf unserer Seite steht. Jene, die wir dabei haben müssen, können von ihm lesen. Andere vermögen das nicht. Emmy kann mehr davon lesen als du und ich, und es verrät ihr, wohin wir gehen müssen, um die Leute zu finden, die wir brauchen.«
»Sie ist wohl gar keine richtige Katze, oder? Meine Mutter hat eine Katze, aber die tut nichts anderes, als Mäuse jagen, fressen und schlafen. Wenn Emmy so wichtig ist, seid Ihr ein großes Wagnis eingegangen, als Ihr den Dolch für sie eingetauscht habt. Andine ist eine sehr eigenartige kleine Dame. Ihr habt Glück gehabt, dass sie Emmy nicht an einen ihrer Bettpfosten gekettet hat.«
»So wie sie dich an diese Säule im Thronsaal ketten ließ?«
Eliar schüttelte sich. »Das war eine wirklich schlimme Zeit für mich, Althalus. Allein ihr Blick jagte mir Angst und Schrecken ein. Stundenlang saß sie auf ihrem Thron, spielte mit meinem Dolch und starrte mich an. Frauen sind sehr merkwürdig, nicht wahr?«
»O ja, Eliar, das kann man wohl sagen!«
Kurz vor Mittag erspähte Althalus einen Bauernhof, der ein Stück von der Straße entfernt stand, und er bog auf den Weg ein, der zu dem Anwesen führte. »Wir besorgen dir ein Pferd, Eliar«, erklärte er.
»Ich kann zu
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