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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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machbar.
Es wurde aber dann doch eine ziemliche Plackerei, ich musste einige Steine ausbuddeln. Nach mehreren Stunden war das Loch endlich groß genug und ich rollte den Körper hinein. Dann bedeckte ich den Leichnam mit der Erde und den Steinen aus dem Loch.
Ich war völlig verdreckt und verschwitzt. Ich fragte mich, ob mein alter Körper das überhaupt hinbekommen hätte. Ich versuchte mich an ein Gebet zu erinnern, ich bekam jedoch nur ein halbes Vater Unser zusammen, also sprach ich noch unbeholfen die Worte Kyrie Eleison über seinem Grab.
Dann wurde mir klar, was ich da gerade vollbracht hatte. Das Wesen war ungeheuerlich kräftig und muskulös, und trotzdem lag er jetzt vor mir in seinem Grab und nicht ich. Mein altes Ich wäre nicht annähernd kräftig genug gewesen, ich war also deutlich stärker als früher. Was ich eigentlich gleich vermutet hatte, als ich den Rucksack zum ersten Mal angehoben hatte. Trotz der Unterernährung.
Ich untersuchte die Wunde, die ich am Arm hatte. Es fühlte sich weniger schmerzhaft als erwartet an, und sah auch nicht sehr tragisch aus. Ich entschloss mich das Ganze einfach an der Luft zu lassen, nachdem ich die Wunde provisorisch gereinigt hatte. Es floss kaum Blut, und ich dachte mir, den Rest wird schon dein Körper erledigen, wobei ich hoffte, dass das auch für meinen neuen Körper galt.
Der, wie ich vermutete, der Körper einer Elfin war. Man konnte mein Äußeres ziemlich sicher mit einer vergleichen, sehr feingliedrig, spitze Ohren, hochgewachsen. Was wusste ich über Elfen? Eigentlich gar nichts, nur was ich aus Märchen und Romanen wusste, und das war alles sehr widersprüchlich, außerdem gab es doch in der Wirklichkeit keine Elfen!
Sich selbst zu belügen machte aber auch keinen Sinn, ich musste mir nur an die Ohren oder an die Brüste fassen, um mir klar zu machen, dass es sehr wohl die Wirklichkeit war. Ich wusste jetzt auch, dass es offensichtlich nicht nur mich erwischt hatte, andere Menschen waren auch verändert, meine Welt kannte keine Wesen wie jenes, das ich gerade verbuddelt hatte.
Woher hätten sie sonst kommen sollen.
Mein Fahrrad war leider irreparabel, die Kette war gerissen, wie ich schon vermutet hatte. Ich setzte also meine Reise zu Fuß fort und ging weiter die Straße entlang in Richtung Westen. Immer in der Hoffnung, jemanden zu finden, der ein wenig hilfsbereiter war, oder wenigstens gesprächiger.
Diesmal befestige ich das Schwert so, dass ich es jederzeit erreichen konnte, vor allem schneller als beim letzten Mal. Beim Marschieren bemerkte ich bald, dass die Wunde unglaublich schnell verheilte und schon nach einer Weile kaum noch Schmerzen verursachte.
Ich wechselte irgendwann von der st2105 auf die st2104, Richtung Otting, also erst einmal nördlich, ich wollte einen Berg im Westen umgehen, auf dem keine Straßen verzeichnet waren. Ich fluchte leise, als ich die Karte überprüfte, es hätte von Waging auch eine direkte Straße nach Otting gegeben, die ich jedoch durch meinen überhasteten Aufbruch wohl übersehen hatte.
Nach einer ganzen Weile erreichte ich Otting. Ich fühlte mich kaum müde, der neue Körper hatte einige Vorteile, und das, obwohl ich nach dem monatelangen Koma völlig untrainiert war. Ich fühle mich so fit wie noch nie zuvor, ich lief trotz des schweren Rucksacks leichtfüßig die Straße entlang. Das Dorf war relativ klein und lag eigentlich ziemlich genau auf meiner Strecke Richtung Chiemsee, ich ärgerte mich erneut wegen des Umwegs, der Grüne könnte noch leben, wenn ich nicht so dämlich gewesen wäre.
Das Dorf war menschenleer, genau wie das Letzte, keine einzige Seele war zu sehen, keine spielenden Kinder, niemand in den Fenstern, einfach nur nichts. Die Häuser die ich durchsuchte waren ebenfalls leer. Das Dorf hatte eine kleine Kirche, die ich von der Hauptstraße aus leicht sehen konnte.
Ich hielt auf die Kirche zu, in der Hoffnung, dass sich vielleicht dort jemand versteckt hatte. Die Häuser waren typisch für die bayrische Architektur, teilweise wieder wunderschön bemalt, viele aber auch reinweiß, ein typisches idyllisches bayrisches Dörfchen.
Dort angekommen sah ich mir die Gegend um die Kirche herum an. Doch die Idylle nahm ein jähes Ende, blankes Entsetzen, grenzenloser Schrecken und eisige Furcht durchfuhren mich - ich fand Hunderte von skelettierten Leichen, tote menschliche Körper.
Sie waren alle in dem kleinen Friedhof vor der Kirche auf einer Stelle gestapelt, offensichtlich zum Massenbegräbnis

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