Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
Vom Netzwerk:
Bach stieß, konnte ich mich richtig mit Seife waschen. Ich hatte das Gefühl, mich wieder und wieder waschen zu müssen, den Schmutz dieser Kerle abzuwaschen, hektisch, fast panisch. Irgendwann hatte ich das Gefühl einigermaßen sauber zu sein, vor allem auch im Schritt. Die Wunden waren zwar verheilt, aber der Hass und das Bewusstsein des Erlebten war noch da. Trotz meines Dursts nach Rache wusste ich aber genau, dass ich einen Angriff auf den Trupp nicht überlebt hätte, außerdem hatte ich viel zu viel Angst noch einmal mit diesen Typen eine Konfrontation zu suchen.
Meine Wut auf sie wurde mit jedem Moment stärker. So starke Emotionen waren neu für mich. Ich wusste, dass ich nichts mehr als Rache an diesen Kreaturen wollte. Ich stellte mir vor, sie wieder zu treffen und sie diesmal alle bis auf den letzten Mann zu töten. Dann schob ich jedoch diese Gedanken etwas beschämt beiseite, ich war eigentlich nie ein gewalttätiger Mensch gewesen. Jetzt hatte ich in einer Woche schon zwei fühlende und denkende Wesen getötet.
Ich zog mir die Kleidung an, die ich zum Wechseln in den Rucksack gepackt hatte, und beschloss erst mal weiterzugehen und mir einen Platz zum Übernachten zu suchen. Ich wollte einerseits, so schnell es ging, von den grünhäutigen Wesen weg, andererseits hoffte ich, insgeheim, dass sich irgendwann einmal eine Gelegenheit ergab, Rache zu üben. Ich hatte es also nicht zu eilig, sehr viele Kilometer zwischen uns zu bringen.
Dann erinnerte mich mein immer noch knurrender Magen wieder an meinen Hunger. Ich öffnete mir eine weitere meiner Dosen. Nach der Mahlzeit fühlte ich mich wieder einigermaßen bei Kräften und machte mich auf die Suche nach einem Schlafplatz.

Ich traf nach einer Weile in dem Wald auf ein einsames Haus, es hatte wohl einem Förster gehört, wie ich aus dem grünen Geländewagen schließen konnte, der vor dem Haus stand. Niemand reagierte auf mein Klopfen, es war wieder ein verlassenes Gebäude. Vorsichtig betrat ich das Haus mit gezogenem Schwert, nachdem ich die Tür eingetreten hatte, es war jedoch völlig leer. Etwas humpelnd, ich hatte mir bei dem Tritt den Fuß verstaucht, durchsuchte ich das Haus nach Waffen und Vorräten und wurde auch bald fündig.
Der Förster und seine Frau hatten wohl ein leidenschaftliches Leben in der Natur geführt, sie hatten wirklich sehr viele Wanderschuhe und es waren auch sehr gute und vermutlich teure darunter. Ich nahm mir ein paar schöne, hellbraune Wildlederstiefel, die mir wirklich gut passten, und auch noch ein paar leichtere Schuhe, die aber auch eine feste Sohle hatten.
Die Förstersfrau musste ziemlich groß für eine Frau gewesen sein, wenn mir ihre Schuhe passten, meine letzten Stiefel aus dem Sportladen waren viel zu breite Männerstiefel gewesen, die Damenschuhe waren einfach zu kurz.
Waffen fand ich leider keine, auch keine Schusswaffen, aber dafür hatten die Leute eine sehr gut ausgerüstete Vorratskammer, in der ich meine Verpflegung aufstockte, diesmal auch mit hausgemachten geräucherten Würsten, die noch haltbar schienen. Die Kleidung der Dame des Hauses passte mir ebenfalls wirklich gut, ich tauschte meine Klamotten einfach gegen ihre aus. Mit einem bisschen Bedauern ließ ich auch meine alten Sachen zurück, die ich als Mann getragen hatte.
Langsam aber sicher entwickelte ich mich zum Profidieb. Schmuck und Ähnliches ließ ich wie immer liegen, ich wollte überleben und keine Karriere als Plünderer anstreben. Ich beschloss, die Nacht in dem Haus zu verbringen, ich glaubte nicht, dass die Eigentümer ausgerechnet heute Nacht zurückkamen, wenn sie überhaupt noch lebten, und außerdem war ich mittlerweile wirklich todmüde.
Es tat mir gut, mich mit etwas anderem als der Vergewaltigung zu beschäftigen, mich für ein paar Stunden auf etwas ganz anderes zu konzentrieren, als immer wieder die gleichen Gedanken und Gefühle im Kreis zu wälzen. Ein Feuer zu machen wagte ich nicht, Elektrizität funktionierte auch hier nicht, aber ich konnte trotzdem ein nettes Mahl zubereiten, wenn es auch kalt war. Das Schlafzimmer der beiden war sehr gemütlich, Kinderzimmer gab es keine in dem Haus. Ich fragte mich, was wohl aus dem Pärchen geworden war und hoffte, dass ich mich eines Tages bei ihnen bedanken und vielleicht sogar den Schaden irgendwie begleichen konnte.
Als ich mich schließlich schlafen legte, war es schon dunkel draußen, die Geräusche des Waldes, an die ich mich während der letzten Tage schon gewöhnt hatte,

Weitere Kostenlose Bücher