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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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drangen durch das offene Fenster zu mir hinein. Die Sterne erzeugten ein wenig Licht, jedoch war kein Mond zu sehen. Trotzdem war es nach wie vor fast taghell für mich, also ließ ich den Rollladen herunter.
Ich dachte mit Grauen an die Vorkommnisse, die mich während des letzten Tages heimgesucht hatten, und fragte mich, wie ich das Ganze wohl überlebt hatte. Zwei Mal, als ich schon dachte, es sei vorbei mit mir, waren mir die roten Schleier zu Hilfe gekommen. Aber ich wusste nicht, was das eigentlich war oder wie ich es gemacht hatte. Alles war vollkommen unbewusst geschehen. Ich versuchte, die roten Schleier wieder herbeizurufen, und sie waren sofort da und legten sich über meinen Blick.
Sie waren am Blickrand am deutlichsten sichtbar und leuchteten ein wenig, ich konnte sie sehen, weil es in dem Zimmer jetzt ziemlich dunkel war und die Decke nichts als ein Schemen war. Ich konzentrierte mich auf das Gefühl, dass ich während der Heilung empfunden hatte, und sofort fing mein Körper wieder an zu brennen. Diesmal war es bei weitem nicht so intensiv und konzentrierte sich auf meine Füße, wo ich mir ein paar Blasen gelaufen hatte und auf die Verstauchung beim Eintreten der Tür. Das brennende Gefühl verebbte rasch, die Schleier jedoch blieben.
Die Schmerzen an den Füßen waren verschwunden, die Blasen auch, wie ich erfühlen konnte. Ich versuchte mit meinem Bewusstsein nach etwas zu greifen und es zu bewegen, und auch das war auf Anhieb erfolgreich. Ich konnte erkennen, wie die Lampe, die an der Decke hing, sofort zu schaukeln anfing. Offenbar hatte ich einige neue Fähigkeiten bekommen. Die Nähe des Todes hatte mein Unterbewusstsein dazu gebracht die Schleier hervorzurufen. Das war eine Fähigkeit, die mit meinem neuen Körper gekommen war, da war ich mir ganz sicher.
Ich übte noch ein wenig, vor allem versuchte ich, Dinge zu bewegen, aber bald schon versank ich aus purer Erschöpfung in einen tiefen Schlaf. Ich erwachte mehrmals schreiend in der Nacht, von Albträumen geplagt. Wieder und wieder vergewaltigten mich in dieser Nacht diese merkwürdigen Wesen, diesmal war ich jedoch wach und bei Bewusstsein, sie lachten und verhöhnten mich dabei in ihrer seltsamen Sprache, die ich nicht verstand.
Endlich, am Morgen des nächsten Tages, erwachte ich von den Geräuschen des Waldes anstatt von meinen Schreien und konnte nicht mehr einschlafen, obwohl ich sicher nicht mehr als ein paar Stunden geschlafen hatte. Ich wollte es auch nicht, die Bilder der Nacht waren zu viel gewesen.
Ich stand auf, packte alles zusammen, und verließ nach einem reichhaltigen Frühstück das Haus, ausgerüstet mit neuen Stiefeln und allem, was ich sonst noch als nützlich empfunden und eingepackt hatte. Ich versuchte kurz, die Tür zu richten, mein schlechtes Gewissen kam hervor, ich war jedoch ziemlich erfolglos. Meine weitere Wanderung setzte ich sehr vorsichtig fort, ich lief abseits der Straße durch den Wald und überquerte Wiesen und Felder so schnell wie möglich. Die Felder waren teilweise bepflanzt und teilweise lagen sie brach, ich fragte mich, wer das getan hatte und ob die Ernten wohl eingefahren würden.
Kurz zweifelte ich daran, überhaupt noch einmal Menschen zu treffen. Ich fragte mich, ob diese grünen, hässlichen und gewalttätigen Wesen wohl alles an Zivilisation war, das noch übrig geblieben war, schob den Gedanken aber als zu pessimistisch beiseite, noch hatte ich Hoffnung. Ich marschierte also immer weiter und suchte mir früh einen Schlafplatz. Ich übernachtete wieder im Wald am Rand einer Lichtung unter einer großen Eiche. Ich wollte unbedingt einen Gedanken überprüfen, den ich den ganzen Tag über gehabt hatte, und der mich einfach nicht mehr los ließ.
Wenn ich die Schleier während eines Kampfes hervorrufen konnte, könnte mir das einen entscheidenden Vorteil bei meiner nächsten Begegnung mit den Grünhäutigen einbringen. Also zog ich das Schwert und kämpfte gegen einen Ahornbaum, der mir als Gegner im Moment völlig ausreichend erschien. Das Erste, was ich an diesem Tag tat, waren einfache Übungen mit dem Schwert, zuschlagen und parieren, wobei das Parieren zugegebenermaßen ziemlich einfach war, da der Gegner doch recht statisch war.
Dann rief ich mitten im Kampf die roten Schleier zu mir, ich brauchte mich nicht mal besonders darauf zu konzentrieren, sie waren einfach da, sobald ich sie rief. Ich versuchte sie festzuhalten, während ich weiterhin zuschlug und unsichtbare Schläge parierte. Das

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