Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
Vom Netzwerk:
Weile konnte ich meine geistigen Kräfte so präzisieren, dass ich sie ziemlich effektiv im Übungskampf einsetzen konnte, ohne gleich mein Schwert zu zerbrechen. Meine Muskeln entwickelten sich ungewohnterweise nicht so langsam, wie es bei meinem alten Körper passiert war. Ich konnte richtig fühlen, wie ich wesentlich schneller als gewohnt mit jedem Tag deutlich stärker und stärker wurde, obwohl sich die Größe der Muskeln kaum änderte.
Muskelkater war nach einigen Tagen auch Geschichte, ich brauchte bald schon neue Herausforderungen, um meine Muskeln noch zu kitzeln. Ich fing also an, die Strecken tagsüber richtig zu laufen, anstatt nur zu marschieren. Sogar mit dem Rucksack konnte ich stundenlang laufen, ohne mich wirklich dabei zu überanstrengen. Meine Ausdauer wurde dabei mit jedem Tag in unglaublichem Maße besser, sowohl mit dem Schwert als auch im Laufen.
Mir war bewusst, dass mich die Trainingsstunden nicht nur wichtige Stunden beim Laufen kosteten, sondern auch dass ich mir eventuell falsche Lehren aneignete, die später nur noch schwer abzugewöhnen waren, falls ich irgendwann wieder auf Menschen traf. Ich war mir aber sicher, dass es der einzig richtige Weg war. Ich hielt also meine Einteilung so bei, die Vorstellung, noch einmal gefangen genommen zu werden, war einfach zu erschreckend. Außerdem - wer sollte schon mein Lehrer sein, es gab sicherlich nicht viele Schwertkämpfer in meiner Zeit, und vermutlich noch viel weniger Überlebende. Vielleicht konnte ich ja auch irgendwann doch noch eine Schusswaffe ergattern, danach würde ich das Schwert kaum noch brauchen.
Ich verlor viele Stunden dadurch, dass ich weiteren Grünen weitläufig ausweichen musste. Die Truppen blieben niemals aus, sie waren eine ständige Bedrohung für mich, aber ich war bald so geübt darin ihnen auszuweichen, dass ich mich schließlich einigermaßen sicher fühlte. Trotzdem hatte ich regelmäßig jede Nacht Albträume. Nicht selten wachte ich morgens schreiend auf, wonach ich immer schnell das Weite suchte, für den Fall, dass mich jemand gehört hatte. Zum Glück für mich lernte ich ziemlich schnell, auch im Schlaf nicht mehr zu schreien, sonst hätte ich jene Tage kaum überlebt.
Das Entsetzen über die Vergewaltigung blieb mir erhalten. Ich sollte es für den Rest meines Lebens nicht mehr vergessen, mein brennender Hass auf die Grünen war unauslöschlich, da war ich mir absolut sicher. Nach einigen weiteren Tagen traf ich schließlich auf einen größeren Fluss. Ich checkte die Karte und vermutete, das es die Inn war, ein Fluss östlich von München, der irgendwann in die Donau mündet.
Bis dahin hatte ich alle Gewässer problemlos überqueren können, es gab viele kleinere Brücken, dieser hier jedoch stellte sich als Herausforderung dar, denn eine der Brücken, die ich fand, war eingestürzt. Ich beschloss, mich nach Süden zu wenden, da musste es auf jeden Fall weitere Brücken geben; irgendwann auf jeden Fall die Autobahnbrücke. Ich war eine ganze Weile nach Süden unterwegs, bis ich endlich eine passable Brücke gefunden hatte.
Dort fand ich auch ein Touristenschild, der Fluss war tatsächlich die Inn. Danach wandte ich mich Richtung Nordwesten. Ein Fahrrad zu benutzen wagte ich nicht wieder, ich war zu Fuß einfach deutlich schneller und sicherer beim Verstecken.
Für mich war jetzt alles Kriegsgebiet, alleine schon der Gedanke an meine Erlebnisse mit dem Trupp der grünen Wesen bescherte mir eine Gänsehaut und ich zitterte immer wieder vor Wut und Angst. Dörfern und Städten ging ich also lieber aus dem Weg, genauso wie allen größeren Straßen.
Nur wenn meine Lebensmittel wieder einmal völlig aufgebraucht waren, ging ich das Risiko ein, wieder ein Haus oder ein kleines Dorf zu betreten. Ich nahm weite Umwege in Kauf, um gefährlich erscheinendem Gelände aus dem Weg zu gehen. Mal war es zu offen, zu dicht an der Straße, hatte zu wenig Bäume, zu wenig Deckungsmöglichkeiten, oder was auch immer sonst noch unpassend war. Ich traf zum Glück mittlerweile auch auf immer weniger der Truppen. Ich hoffte immer noch, dass mein Ziel nicht das Falsche war. Wer weiß, vielleicht war München längst in der Hand der Grünen, oder noch etwas Schlimmerem, aber mein Gefühl zog mich immer weiter nach Westen.
Durch den Wald zu laufen hatte für mich immer noch eine ganz neue Qualität, die ich so von meinem alten Ich her so überhaupt nicht kannte. Ich nahm deutlich mehr Geräusche wahr, ich sprang leichtfüßig

Weitere Kostenlose Bücher