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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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passend, auch wenn es einmal einfach nur ein Münchner Vorort gewesen war. Ich nutzte die Gelegenheit und beobachte wie üblich die Menschen um mich herum, die ebenfalls durch die Straßen liefen. Ich zog nicht mehr ganz so viele Blicke wie am Anfang auf mich, die regelmäßigen Läufe beim Training hatten die Leute an mich gewöhnt.
Manchmal war das neue Leben hier für mich wie ein Albtraum und ich wollte unbedingt aufwachen. An diesem Tag war es so, es fühlte sich falsch an, durch diese vertrauten und doch fremden Straßen zu wandern, ich sah dieselben alten Bilder, und doch war alles verzerrt. Und all dies auch noch aus einer auf das äußerste veränderten Wahrnehmung heraus, die mich jeden Morgen aus dem Spiegel mit ihren unwirklichen und goldenen Schlitzaugen anstarrte.
Manchmal fragte ich mich, ob das alles nicht zu viel für mich gewesen war und ich in Wirklichkeit bereits völlig verrückt war und irgendwo in einer Anstalt vor mich hin vegetierte. Es war eine Sache, Veränderungen willkommen zu heißen - das hier war jedoch etwas ganz anderes.
Der Gang zum Haus der Magier fiel mir deutlich schwerer als erwartet, vielleicht auch angesichts der Tatsache, dass ich dort sicherlich nichts Vertrautes erwarten konnte, sondern eher etwas sehr Ungewöhnliches. Was mir in meiner Stimmung nicht gerade entgegenkam. Ich schüttelte die trüben Gedanken ab und konzentrierte mich wieder auf meine Umwelt. Ich war hier oft vorbei gejoggt, aber zu unchristlich frühen Zeiten, und ich hatte es nie gewagt zu klopfen.

Vor dem Haus der Magier war die Straße um mich herum leer, also ging ich nach einem kurzen Klopfen einen Moment später einfach hinein. Ich glaubte nicht, dass mich jemand gesehen hatte. Ich wusste nicht wirklich, warum ich die roten Schleier unbedingt geheim halten wollte, da waren natürlich einmal Anton und seine christlichen Brüder, aber es war auch noch etwas Anderes. Ein Gefühl, eine Intuition. Etwas Weibliches vielleicht. Oder vielleicht etwas Elfisches.
Als ich das Tor des Gebäudes öffnete, schlug mir ein ohrenbetäubender Lärm entgegen. Es klang wie elektrische Entladungen in einem Kraftwerk, die zwischen zwei Polen, unter Hochspannung gesetzt, hin und her sprangen. Dann sah ich die Ursache des Lärms. Einige Männer und Frauen waren damit beschäftigt, einen Betonklotz in der Mitte des Innenhofs mit Blitzen zu beschießen, die aus ihren Fingern sprangen. Altbekannte elektrische Gesetze galten hier ganz sicher nicht, sonst wären die Hände und Arme der Magier ziemlich verschmort gewesen, mal abgesehen von den tödlichen Strömen, die durch die Körper der Menschen hätten fließen müssen. Aber es war ja auch keine richtige Elektrizität, sondern eben Magie, erinnerte ich mich.
Es war ein sehr beeindruckendes Schauspiel, ich erstarrte in Ehrfurcht und bewunderte den Anblick. Magie war etwas sehr Mächtiges, wenn man denn damit vertraut war. Elektrizität konnte jeder nutzen, Magie war einigen wenigen vorbehalten. Ich fragte mich, was das für unsere Zivilisation bedeuten würde.
Das Gebäude war ein mehrstöckiges Haus mit einem großen Innenhof, der offensichtlich für Trainingsstunden verwendet wurde. Es war kein bestimmtes Alter der anwesenden Personen feststellbar, alle Altersgruppen waren hier vertreten. Ich konnte von Teenagern bis zu älteren und grauhaarigen Menschen alle Altersstufen erkennen. Es waren allerdings nur Menschen zu sehen, keine Elfen wie mich und auch keine Zwerge. Ich versuchte mich bemerkbar zu machen, allerdings ziemlich erfolglos bei dem Lärm und den konzentrierten Mienen. Erst als ich den Hof betrat und auf einen der Übenden zuging, drehten sich ein paar Gesichter zu mir um.
„Was machst du denn hier? Du solltest die Übungsstunde lieber von Weitem beobachten, es ist gefährlich hier, Kind“, wies mich eine ältere Frau sofort zurecht.
„Ich glaube, ich kenne sie, Hans und Georg haben sie aus der Wildnis mitgebracht“, meinte ein junges Mädchen, und ein paar der Leute fingen an, miteinander zu tuscheln.
Eine große und junge Blondine in einer langen Robe kam auf mich zu. Sie sah absolut fantastisch aus. Die Kurven unter der Robe waren zwar nur schwach zu erkennen, aber sie musste eine wirklich tolle Figur haben. Dann fiel mir mein aktueller Körper wieder ein, und ich seufzte traurig.
„Du bist neu in der Stadt. Eine Elfe. Jemanden wie dich haben wir hier schon lange nicht mehr gesehen. Was möchtest du denn im Haus der Zauberei?“ Sie lächelte mich

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