Althea - Das Erwachen
verdienen kann und euch nicht zur Last falle.“
Hans lächelte.
„Zu Last fällt uns ein Mädchen hier sicherlich nicht, wir können dir allerdings auch nicht viel zahlen, ich kann dir lediglich Kost und Logis anbieten, und außerdem natürlich alles, was die Stadt so zu bieten hat, wenn du es zum täglichen Leben brauchst. Für Soldaten ist als Übergangslösung hier alles kostenfrei, vermutlich bleibt das nicht ewig so, eben nur, bis wir wieder eine stabile Währung haben. Wenn sich ein Soldat daneben benimmt, bekommt er Ärger mit mir, und zwar ernsten. Ansonsten würde ich sagen du kannst weiter bei uns wohnen, die Kaserne ist sicherlich nichts für dich, was meinst du, Althea?“
„Ich denke, dass du ein sehr großzügiger Mann bist, Hans, ich nehme dankend an. Wenn ich dir mit irgendwas behilflich sein kann, sag bitte Bescheid, nur Kochen kann ich leider nicht sehr gut.“
Hans und Georg lachten beide.
„Ach was, kochen tun wir normalerweise auch nicht, wir essen entweder in der Kneipe oder manchmal kommt auch ein Dienstmädchen, um hier ein bisschen zu putzen und zu kochen. Dann sei mir noch einmal herzlich willkommen, Althea, es ist schön, mal wieder eine Frau im Haus zu haben.“
Hans zwinkerte mir zu und wir fingen alle gemeinsam an zu lachen.
Er sah mich noch einmal ernster an.
„Alle Elfen zog es irgendwann fort von hier, dich wird vermutlich das gleiche Schicksal ereilen, aber jetzt wollen wir nicht weiter darüber nachdenken. Lasst uns was Trinken gehen und ein bisschen feiern, diesmal aber ein Bier weniger für die Schönheit des Hauses.“
Und er grinste schelmisch wie ein kleiner Junge. Hier würde ich mich sehr wohl fühlen, das spürte ich . Und wenn ich bei der Gelegenheit noch was lernen und vielleicht sogar noch die eine oder andere Rechnung begleichen konnte, die ich mit den Ork noch offen hatte, sollte mir das nur recht sein.
Wir verbrachten noch einen sehr netten Abend in der Kneipe, bis wir uns irgendwann spät abends zu Bett legten.
Während der nächsten Tage gewöhnte ich mich schnell in mein neues Leben ein, nur die täglichen Märsche fehlten mir ein wenig, also versuchte ich stattdessen so viel wie möglich zu trainieren. Ich lief täglich einige Runden innerhalb der Palisaden, nicht so weit aber dafür deutlich schneller als beim Wandern. Allerdings auch mit einigen Zwangspausen. Ich wurde oft angesprochen und fragte die Leute bei der Gelegenheit danach aus, ob sie Elfen kannten und vielleicht wussten, wo sie hingegangen waren.
Niemand konnte mir jedoch weiterhelfen, sie wussten nur, dass sie irgendwann alle weggegangen waren. Ich machte mir ziemlich viele Gedanken darum, es weckte auf jeden Fall meine Neugier. Ich erfuhr aber dafür viel über München und die Gegend um München herum. Es hatte allein in München Millionen von Toten gegeben, viele waren von Ork ermordet worden, die zum Glück irgendwann nach Osten wanderten. Die neuen Riemer nahmen mich sehr freundlich und fast alle vorurteilsfrei in ihre Mitte auf, freundlicher als ich es angesichts meiner neuen Gestalt erwartet hatte. Es gab wohl einige dieser Festungen in der weiteren Umgebung von München, die Ork hatten aber die Reiselust der Leute stark reduziert, niemand wusste genau, wo sie waren.
Georg lief einmal mit, ich hängte ihn jedoch so schnell ab, dass er keine Lust auf eine Wiederholung hatte. Ich trainierte meistens mit Franz und einem Holzschwert, und dann auch mit den anderen Soldaten in der Turnhalle; außerdem an Gewichten, um fit zu werden - Muskelaufbau, der allerdings nach wie vor kaum zu sehen war. Mir war jedoch bewusst, dass jedes bisschen Training überlebenswichtig für mich sein konnte und ich bekam meine Erfolgserlebnisse dadurch, dass ich bald schon deutlich mehr Gewicht auflegen konnte. Die Steigerungsrate war wirklich enorm, wie ich auch schon bei allen anderen Arten von Training bemerkt hatte. Ich kam zwar nicht ganz an Anton heran, aber alle anderen Männer übertraf ich an den Gewichten schon bald. Zum Glück gab es deshalb nicht viele verletzte Gemüter, die meisten brummten irgendwas über Elfen und machten mit ihrem eigenen Training weiter.
Franz war eine wirkliche Offenbarung für mich. Er war auch nicht mehr der Allerjüngste, vielleicht so um die fünfzig, aber er wusste einfach alles über das Fechten. Ich merkte bald, dass ich mit meinen Elfenreflexen auch deutlich schneller als er war, aber seine Technik war so gut, dass ich meine höhere Geschwindigkeit einfach nicht in einen
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