Althea - Das Erwachen
die interessantesten und auch ästhetisch faszinierendsten Veränderungen hervorgerufen, ich habe bis jetzt leider nur davon gehört. Elfen sind körperlich viel jünger geworden, körperlich sogar noch jünger als sie auf den ersten Blick aussehen.“ Sie lächelte mich bei der Bemerkung an.
„Wir sollten dich ein wenig genauer anschauen. Ich möchte dich untersuchen, auf geistiger Ebene, das tut nicht weh und du wirst es nicht einmal bemerken. Ich werde in die Astralebene vorstoßen und deine Erscheinung von dort betrachten. Bitte hab keine Angst, es wird dir nichts passieren, versprochen. Ich möchte mir nur einen ersten Eindruck verschaffen, bevor ich dir noch ein paar Fragen stellen muss.“ Ihre Augen blieben fragend auf mich gerichtet, also wartete sie wohl wirklich auf eine Zustimmung von mir, bevor sie irgendwas unternehmen wollte. Ich nickte ihr aufmunternd zu, was hätte ich auch sonst machen sollen. Genau deshalb war ich schließlich hergekommen, ich wollte ja Antworten von ihr.
Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und kuschelte sich zwischen die Armlehnen. Als sie sich wohl genug fühlte, schloss sie ihre Augen. Dann ging ein kleiner Ruck durch ihren Körper und sie erschlaffte. Ich war etwas beunruhigt, unternahm aber nichts, sie wusste bestimmt genau, was sie tat. Ein Prickeln ging durch meinen Körper, und ich fühlte mich unruhig, ich spürte trotz ihrer Ankündigung, dass ich nichts bemerken würde, dass etwas in diesem Raum vor sich ging, konnte aber nicht genau sagen, was es war. Ihr Körper jedenfalls war völlig regungslos.
Ich konnte sehr zarte Berührungen fühlen, nicht wie bei einem körperlichen Kontakt, sondern eher wie ein leichter Wind, der einem mit sanfter Brise durch das Haar und über den Körper streicht. Was ich fühlte, hatte allerdings etwas mehr Konsistenz als ein Luftstrom, ich konnte irgendwie sogar erkennen, dass es so etwas wie Hände mit Fingern waren, mit denen sie mich abtastete. Die zarten Bewegungen ihrer Hände hörten auf, und sie ließ sie auf meinem Kopf liegen. Dann konnte ich ein Tasten in meinem Kopf fühlen, wie von einem Insektenfühler, sehr zart, aber auch sehr präzise und bestimmt. Ich wurde jetzt doch nervös.
Es kam mir vor wie eine kleine Ewigkeit, bis sie sich endlich zurückzog. Sie war bestimmt sehr vorsichtig vorgegangen, so viel glaubte ich erkennen zu können, aber es war trotzdem eine höchst beunruhigende Erfahrung gewesen.
Nachdem die Berührungen schließlich ganz aufhörten, konnte ich eine letzte Berührung fühlen, und zwar an meiner Brust. Ihre geistige Hand hatte sehr zart meine rechte Brust berührt, wobei mir ein wenig unklar war, wofür das wohl gut sein konnte. Meine Hand zuckte kurz hoch, aber dann ließ ich sie wieder fallen und unternahm nichts, außer mich fast unmerklich ihrer Hand entgegen zu recken. Ich genoss ihre unfassbar zarte Berührung, die keinerlei körperliche Bedrohung für mich bedeutete.
Sie kehrte in ihren Körper zurück, der sich dann auch bald wieder zu regen anfing. Einen Moment später schien sie wie aus einem tiefen Schlaf aufzutauchen. Sie kuschelte sich noch tiefer in den Sessel, bis sie endlich anfing zu sprechen.
„Du hast das alles so mitbekommen, oder? Das ist unerwartet“, fragte sie mich und schien dabei ziemlich erstaunt zu sein, auch ein bisschen peinlich berührt, vielleicht wegen ihrer letzten Berührung. Sie fasste sich und fuhr fort.
„Das habe ich noch nie erlebt, von meinen Schwestern hier ist keine dazu in der Lage, und ich habe auch noch niemanden getroffen, der das gekonnt hätte. Bisher war ich immer völlig unbemerkt bei meinen Untersuchungen. Ich glaube, du hast ein sehr starkes magisches Potenzial in dir, allerdings auch unterentwickelt und ungenutzt.“ Sie sah mich jetzt ernst und ein wenig traurig an.
„Ich habe aber trotzdem keine wirklich tollen Nachrichten für dich. Du wirst leider bei uns nicht sehr viel lernen können, da deine Muster keinen entsprechen, die uns menschlichen Magiern bekannt wären. Woran hast du denn gemerkt, dass du ungewöhnliche Kräfte in dir birgst?“
Ich wurde blass und senkte den Kopf. Sie setzte an etwas zu sagen, aber ich hob die Hand und streckte den Zeigefinger hoch und sie verstummte. Ich weiß nicht genau, warum ich ihr so stark vertraute, aber es war ein Gefühl in meinem Inneren, dass mir genau das sagte. Vielleicht war es auch einfach ihre Berührung gewesen, die mir gut getan hatte.
Also erzählte ich ihr mehr als irgendjemand anders
Weitere Kostenlose Bücher