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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Thiering
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aber an den Augen seiner Zuhörer konnte Zelio erkennen, dass sie von seinem Plan fasziniert waren und zu glauben begannen.
    „ Ich muss sofort nach Vylaan und einige Dinge vorbereiten, doch wenn ihr und die Befehlshaber der Truppen meinem Plan folgt, werden wir den Vormarsch unserer Feinde hier zum Stehen bringen! Vor allem ihr Drei seid entscheidend, denn ich bin mir sicher, dass ihr stärker seid, als die wenigen Mitglieder des Ordens von Fran, die sich derzeit hier im Süden aufhalten!“, durchbrach er schließlich die Stille, bevor sich seine Zuhörer zu sehr in Träumereien über einen möglichen, großen Sieg verloren.
    „ Wie könnt Ihr so sicher sein?“, wandte Salina gleich darauf zweifelnd ein.
    „ Nenn es ein Gefühl, Salina. Ich bin sicher, Molaar hat seine fähigsten Magier nach Argion befohlen, um dort endlich zum Ziel zu kommen. Vertraut meinen Worten und helft mir, die Befehlshaber und den Statthalter zu überzeugen! Aber seid trotzdem sorgsam, ich brauche euch später in Vylaan. Ich habe vielleicht einen Weg gefunden, etwas wirklich Wirksames zu unternehmen, doch das werden wir erst in Vylaan erfahren, wenn ich eine bestimmte, uralte Beschwörung mit euch zusammen durchgeführt habe. Dann werden wir möglicherweise wirklich Hoffnung haben, das schreckliche Ende noch abzuwenden.“
    „ Warum wollt Ihr sie nicht jetzt durchführen, Zelio?“, fragte der bisher stumm gebliebene Samil, ein relativ junger, kleinwüchsiger Magier, mit einem durch eine riesige Nase fast entstellten Gesicht.
    „ Die Vorbereitungen dauern Tage, Samil, und die Durchführung wird uns viel Kraft kosten. Außerdem muss ich noch einige Dinge überprüfen und das kann ich leider nur im Archiv der Akademie von Vylaan. Ende des Lamis will ich euch alle am königlichen Hof in Vylaan haben, auch deshalb muss es schnell gehen! Und jetzt kommt, wir haben noch einiges an Arbeit vor uns! Wir müssen den Gesandten des Königs und die Befehlshaber noch von meinem Plan überzeugen.“
     
    Schweigend folgten die Magier dem Hüter des Ordens nach draußen auf die Straße, wo allesamt sofort die Kapuzen ihrer Umhänge tief ins Gesicht zogen. Die wenigen Bewohner Perlias und die Soldaten, die unzweifelhaft nach einer geeigneten Schenke suchten, machten der kleinen Gruppe sofort Platz, denn jedes Kind in Solien wusste schließlich, dass man Magiern mit Ehrfurcht zu begegnen hatte.
    In früheren Zeiten hatten Scharlatane immer wieder Ordenskleidung zur Täuschung verwendet, doch solche Betrugsversuche hatten, wann immer sie aufgedeckt wurde, am Galgen oder auf dem Scheiterhaufen geendet. Darum waren solche Vorfälle im Laufe der Jahrhunderte immer seltener geworden, denn Betrüger fanden auch ohne diese Maskerade noch genügend leichtgläubige Opfer und gewöhnliche Verbrecher stiegen auf ungefährlichere Verkleidungen um.
    Mittlerweile war es dunkel geworden, doch die warme Luft, die in den Straßen der Stadt stand, vermittelte eine trügerische, laue Atmosphäre des Friedens und der Ruhe. Der Krieg schien noch weit weg von Perlia zu sein und doch wussten jene vier Gestalten, die sich langsam durch das Gewirr der Gassen bewegten genau, dass er sich mit riesigen Schritten näherte.
    Ein beeindruckender Sternenhimmel hing über der friedlichen Stadt, als die Zusammenkunft schließlich in der Residenz Haels, des königlichen Abgesandten stattfand. Hael, ein Mann mittleren Alters mit arroganten, jedoch unwiderlegbar intelligenten Gesichtszügen in prächtiger Kleidung war allein und überrascht vom Besuch der Magier gewesen. Er hatte nur noch in Ruhe einige Berichte durchsehen wollen, als die vier Magier sein Arbeitszimmer betraten. Obwohl es ihm auf Anhieb missfiel, dass Zelio energisch darauf pochte, sofort die beiden militärischen Befehlshaber holen zu lassen, hatte er dem Anliegen kommentarlos entsprochen. Der Ruf eines Zelio von Dhomay ermöglichte ihm ein derartiges – wie Hael empfand unverschämtes – Auftreten. So hatte er umgehend zwei Boten, einen in die Stadtkommandantur zu Allon, dem Befehlshaber der städtischen Garnison und einen zweiten in das große Heerlager vor der Stadt zu Melin, dem Befehlshaber der Armee geschickt. Als kurz nach Allon auch Melin eingetroffen war, waren an den Wänden bereits die Lampen und auf dem Arbeitstisch zwei sechsarmige Kerzenleuchter entzündet worden. Auf Haels Anweisung hin hatten seine Diener außerdem zwei Karaffen mit Wein und einige Kelche herbeigeschafft. Als sich Melin auf dem für ihn

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