Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Thiering
Vom Netzwerk:
durchbrochen.
    „ Dieser Narr, dieser eingebildete Narr! Sein Bericht wird so aussehen, als hätte er ganz allein die Schlacht gewonnen, obwohl er nur von Verrätern umgeben war.“
    „ Macht Euch darüber keine Sorgen, Melin! Zelio von Dhomay weiß bereits, was während der Schlacht geschah. Er wird den König lange vor Haels Nachricht erreichen!“, sagte der Magier, dessen Namen ich nicht kannte.
    Diese Feststellung war ungemein beruhigend, nicht nur für mich, sondern auch sichtlich für Melin, der sich einen Moment sammelte und dann wieder zu mir wandte.
    „ Wie dem auch sei, Alvion Trey, macht Euch keine Gedanken und gebt nichts auf die Worte von Hael. Das ist mein Problem und ich werde mich darum kümmern!“
    Er schien jenen kurzen Moment, wo ich Hael unverhohlen mit dem Tode gedroht hatte, zu übergehen, denn auch wenn ich geflüstert hatte, war ich mir sicher, dass alle in diesem Raum verstanden hatten, was ich zu Hael gesagt hatte. Dann aber beugte sich der Befehlshaber zu mir vor und wisperte sehr leise:
    „ Seid so gut und haltet Euch möglichst von Hael fern“, bat er. „Wenn er aber die Sache nicht auf sich beruhen lässt und Euch noch einmal provoziert, dann lasst es wenigstens wie einen Unfall aussehen!“
    Einen Moment lang war ich völlig perplex, dann zwinkerte er mir verstohlen zu und ich spürte Erleichterung in mir aufsteigen.
    „ Da Euer Ruf dank des Berichts und der Fürsprache der reizenden Salina von Zelio nunmehr wiederhergestellt ist“, fuhr er dann wieder in normaler Lautstärke fort, „übernehme ich Euch nur zu gerne in den Kreis meiner Offiziere, es sei denn, es ist Euer Wunsch hier in der Stadt bei der Garnison zu bleiben.“
    „ Nein, Sire, ich fühle mich geehrt und nehme das Angebot gerne an. Mein Platz ist vor und nicht in der Stadt!“
    „ Gut, dann packt Eure Sachen und meldet Euch nach dem Mittag in meinem Zelt! Das wäre alles!“
    „ Danke, Sire.“
    Nach diesen Worten warf ich Salina einen kurzen, dankbaren Blick zu, fürchtete im selben Augenblick schon wieder, meine Gefühle verraten zu haben und verließ den Raum etwas zu schnell. Gerade hatte ich das Gebäude verlassen und war hinaus auf den von der Morgensonne beschienen, ruhenden Marktplatz getreten, da hörte ich ihre Stimme hinter mir.
    „ Alvion?“
    „ Ich danke dir, Salina, dass du mir geholfen hast. Ich werde es nicht vergessen!“, begann ich, nachdem ich mich umgedreht hatte. Jetzt, da sie so nahe vor mir stand, fühlte ich, wie sich mein Herzschlag wieder beschleunigte und ich hatte das Gefühl tausend kribbelnder Ameisen auf meinem Körper. Unvermittelt empfand ich den starken Wunsch, sie in meine Arme zu schließen, aber natürlich hätte ich mich damit komplett zum Narren gemacht.
    „ Rede keinen Unsinn, Alvion! Ohne dich wäre ich tot, ich stehe in deiner Schuld, nicht du in meiner!“, sagte sie etwas heftiger als sie beabsichtigt hatte. Hoffte ich zumindest. „Aber du hast ein seltsames Talent, dir den Unmut mächtiger Männer zuzuziehen!“, stellte sie mit einem kleinen, spöttischen Lächeln fest.
    „ Das war nicht meine Schuld, Salina!,“ verteidigte ich mich. „Ich weiß nicht, was Hael dazu bewogen hat, mich anzugehen, aber es gibt Dinge, die ich mir nicht gefallen lasse!“
    „ Das weiß ich, Alvion, ich bin ja dabei gewesen. Hael ist ein arroganter Mann, der nicht eingestehen kann, dass er einen Fehler gemacht hat.“
    Darauf antwortete ich nur mit einem grimmigen Blick auf die oberen Stockwerke des Gebäudes, wo sich Hael im Moment wohl irgendwo aufhielt.
    „ Bist du denn zufrieden, mit dem was das Schicksal nun für dich vorgesehen hat?“, fragte Salina um das Thema zu wechseln.
    „ So zufrieden, wie ich im Moment sein kann, Salina“, antwortete ich ehrlich. „Mir wäre es lieber, wenn der Krieg vorbei wäre und ich wieder in mein altes Leben zurückkehren könnte.“
    „ Das geht uns allen so, Alvion“, sagte sie leise und ihre Augen wurden traurig. Sie kam ein Stück näher an mich heran und drückte kurz meine Hand. Es kostete mich unmenschliche Kräfte, mich in diesem Moment zu beherrschen, während sich jede einzelne Faser meines Körpers nach ihrer Umarmung sehnte.
    „ Ich muss wieder zurück, Alvion, gib acht auf dich. Ich hoffe wir sehen uns wieder!“ Mit diesen Worten löste sie ihre Hand von meiner und ging in das Gebäude zurück. Einen Moment lang blieb ich stehen und blickte ihr hinterher, auch als sie bereits eingetreten war, dann drehte ich mich

Weitere Kostenlose Bücher