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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Thiering
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daher übergebe ich Euch die Abteilung, die Damas bisher führte.“
    „ Wie Ihr befehlt, Sire!“, erwiderte ich schlicht und bemerkte, dass Damas Mühe hatte, sich zu beherrschen und war mir sofort sicher, dass ihn nicht störte, den Befehl über seine Abteilung zu verlieren, sondern dass mir dieser Befehl zufallen würde. Es gelang ihm ruhig zu bleiben, als er noch einmal Einspruch erhob.
    „ Venron, es missfällt mir sehr, die Abteilung in die Hände eines Unbekannten zu legen. Offen gesagt habe ich wenig Vertrauen in seine Fähigkeiten!“, sagte er mit unverhohlener Verachtung in der Stimme und warf mir erneut einen finsteren Blick zu.
    „ Aber ich habe es!“ war Venrons strenge Antwort. „Ich habe das Schreiben der Akademie in Vylaan gesehen, das ihn als ausgezeichneten Offizier ausweist! Ich vertraue auf seine Fähigkeiten und die Götter wissen, dass wir ihn brauchen können!“
    „ Aber Venron, wie ich schon sagte …“, begann Damas erneut, doch dieser fiel ihm sofort lautstark ins Wort.
    „ Genug jetzt, Damas, ich befehle hier! Was sich am heutigen Tage zugetragen hat, ist Eure persönliche Angelegenheit! Habt Ihr die Übergabe des Kommandos wie befohlen vorbereitet?“
    Damas senkte den Kopf und gab sich geschlagen.
    „ Ja, habe ich, Sire“, flüsterte er mit gesenktem Kopf.
    „ Gut! Alvion?“, wandte sich Venron dann an mich. Ich blickte ihn aufmerksam an, sagte aber nichts.
    „ Die Vierte gehört von nun an Euch, Alvion! Ab jetzt seid Ihr der verantwortliche Offizier der Abteilung! Lasst mich diesen Entschluss niemals bereuen!“
    „ Danke, Sire! Ich nehme den Befehl an und werde Euch nicht enttäuschen!“, versprach ich ihm und musste mich bemühen, Damas nicht hämisch anzugrinsen.
    „ Gut!“, sagte Venron mit unbewegter Miene. „Eure Männer wissen Bescheid und sind eingewiesen! Ihr habt jedoch nicht allzu viel Zeit, sie kennenzulernen, denn wir werden sobald wie möglich nach Norden aufbrechen! Mögen die Götter ihre schützende Hand über Euer Kommando halten! Das wäre alles, Ihr könnt gehen!“
    Ich beugte den Kopf, zum Zeichen meines Gehorsams, dann drehte ich mich um und schickte mich an, zu gehen, wie Damas auch. Ganz sicher wollte er draußen noch einige Worte mit mir sprechen, Venron aber rief:
    „ Das galt nicht für Euch, Damas! Wir haben noch einiges zu besprechen!“
    Dieser warf mir nochmals einen hasserfüllten Blick zu, den ich nun mit einem offen spöttischen Grinsen erwiderte, dann verließ ich den Raum und machte mich daran, das Gebäude meiner Abteilung zu suchen. Das war nicht besonders schwer, da alle Gebäude einer Kaserne beschildert waren. Links vom großen Innenhof lagen in Zweierreihen die Unterkünfte der einzelnen Abteilungen, während sich rechts die Stallungen, die Lager und die Küche befanden.
    Schließlich stand ich vor dem zweistöckigen Gebäude, in dem die Soldaten der vierten Abteilung untergebracht waren. Der Eingang lag genau in der Mitte des Gebäudes und führte zunächst in ein Treppenhaus. Dahinter lag ein Gang, der sich der Länge nach durch das Gebäude erstreckte. Zu beiden Seiten des Ganges waren die Stuben der Soldaten, sowie im unteren Stockwerk noch das Arbeitszimmer des befehlshabenden Offiziers, dem ich nach dem Eintreten genau gegenüberstand und welches bis heute noch von Damas benutzt worden war. Willkürlich suchte ich mir eine Stube zur Linken aus, aus der Stimmen zu hören waren, und öffnete ohne zu Klopfen die Tür. Einige Soldaten waren um einen Tisch in der Mitte versammelt und schienen sich die Zeit mit Würfeln zu vertreiben. Bei meinem Eintreten wandten sich alle Köpfe in meine Richtung, dann sprangen sie hastig auf und stellten sich stramm vor dem Tisch auf um das vor dem Anbruch der Abenddämmerung verbotene Spiel zu verbergen. Ich hatte bereits die silbernen, schwertförmigen Schnallen auf meinen Schultern befestigt, sodass sie in mir sofort einen Offizier erkannten, hinter dem sie ihren neuen Befehlshaber zu vermuten hatten. Keiner sagte etwas und es schien mir, dass sie fast verängstigt waren.
    „ Damas hätte euch jetzt wohl einiges zu sagen?“, bemühte ich mich um einen strengen Tonfall und ein ebenso strenges Gesicht, als ich näher auf sie zu trat. Da mir keiner von ihnen antwortete, sprach ich weiter, während ich langsam ihre Reihe abschritt.
    „ Ich denke, ihr habt bereits gehört, wie euer ehemaliger Befehlshaber Damas und ich, Alvion Trey, euer neuer Befehlshaber, zueinanderstehen. Er hat seine

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