Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Thiering
Vom Netzwerk:
ist Alvion Trey und seid versichert, dass ich Soldat bin, auch wenn ich keine Uniform trage! Ihr wärt mir eine große Hilfe, wenn Ihr diese Botschaft mitnehmen könntet. Es soll auch nicht zu Eurem Schaden sein!“, fügte ich schnell hinzu, als ich sein wenig begeistertes Gesicht sah. Ich machte den Beutel mit meinen restlichen Goldmünzen von meinem Gürtel los, fischte ein paar davon heraus und überreichte ihm dann den Beutel.
    „ Dies sollte Euch für die zusätzliche Mühe mehr als genug entschädigen!“
    Seine Miene entspannte sich, als er die Goldstücke durch seine Finger laufen ließ und schließlich nickte.
    „ Abgemacht, Alvion Trey, ich werde Eure Botschaft mitnehmen“, sagte er und nahm die Rolle, die ich ihm entgegenhielt, in die Hand und verstaute sie in einer Tasche an der Seite seines Pferdes.
    „ Es gibt eine Herberge in Vylaan, nahe am königlichen Palast, ihr Name ist ’Velia’. Gebt sie dem Wirt und sagt ihm, er soll sie einem Argion namens Tian Lux überreichen!“
    „ Tian Lux, gut!“, murmelte er und verstaute auch den Beutel mit Gold in der Tasche.
    „ Habt Dank, Merlas! Gute Reise!“, sagte ich erleichtert.
    Der Posten plauderte noch kurz mit Merlas, dann ritten die Boten los und ich folgte ihm weiter über den Hof bis zu einem Gebäude mit drei großen Holztoren. Die Tore standen offen, innen erkannte ich das Waffenlager und viele Soldaten, die geschäftig hin und her eilten. Vor dem mittleren Tor stand ein älterer Mann von vielleicht fünfzig Jahren. Er trug die gleiche Kleidung wie Venron, doch die Schnallen auf seiner Schulter schimmerten silbern, was ihn zwar als Offizier auswies, ihn aber vom Befehlshaber unterschied. Wir traten an ihn heran und der Posten sagte unterwürfig:
    „ Werter Damas!“
    Damas blickte ihn verärgert über die Störung an und meinte unwirsch:
    „ Ja, was gibt es?“
    „ Verzeiht mir die Störung, Sire, aber der Befehlshaber erteilte mir Befehl, diesen Mann zu Euch zu bringen.“
    Mit diesen Worten zeigte er auf mich, während er sich vor dem bösartigen Blick des Stellvertreters fast zu ducken schien.
    „ Geh zurück auf deinen Posten, Soldat!“, fuhr ihn Damas an und musterte mich dann mit wahrhaft feindseligem Blick. Ich schien ihm nicht besonders zu gefallen, doch das störte mich nicht weiter, da auch ich ihn auf Anhieb nicht mochte. Wir erwischten uns sofort auf dem falschen Fuß, etwas, das mir schon häufiger passiert war, wobei ich selbst nie eine logische Erklärung dafür gefunden hatte.
    „ Nun, wieso schickte Euch Venron zu mir?“, fragte er mit einem spöttischen Lächeln.
    „ Der Befehlshaber meinte, Ihr sollt dafür sorgen, dass ich Ausrüstung und Kleidung sowie ein Quartier im Bereich der Offiziere erhalte.“ beantwortete ich seine Frage so kühl, wie es mir möglich war.
    „ Habt ihr keinen Namen?“, rief er laut und das spöttische Lächeln in seinem Gesicht verschwand.
    „ Ihr hattet nicht danach gefragt, Damas!“, antwortete ich ruhig, bemühte mich aber, es leicht verächtlich klingen zu lassen und nannte ihn bewusst beim Namen, anstatt das übliche und respektvolle ’Sire’ zu verwenden. Wir waren ranggleich, darum schuldete ich ihm keinen Respekt, wenn er mir keinen erwies. Nun wurde er zornig, sein Gesicht lief leicht rötlich an, und er redete weiterhin etwas zu laut, was mich aber nicht einschüchterte, sondern nur meine Verachtung für ihn wachsen ließ.
    „ Nun, wie ist er denn, Euer Name? Und warum soll ich Euch zu den Offizieren bringen lassen? Mir scheint nicht, dass Ihr die Fähigkeiten besitzt, die nötig sind, um zu den Offizieren zu gehören!“
    „ Nun, Damas, mein Name ist Alvion Trey! Auf Venrons öffentlichen Aufruf hin meldete ich mich zur Armee zurück. Ich wurde an der Akademie von Vylaan ausgebildet, was belegt, dass ich mir das Wissen angeeignet habe, das nötig ist, um zu den Offizieren zu gehören. Und, verzeiht mir die Anmerkung, es steht Euch nicht zu, meine Fähigkeiten zu beurteilen!“, antwortete ich und versuchte nicht einmal mehr, meine Verachtung für ihn zu verbergen.
    „ Unterlasst diese Frechheiten!“, brüllte er jetzt unbeherrscht. „Dies steht jemandem, der sich feige vor dem Dienst in der Armee gedrückt hat nicht zu!“
    Die Soldaten in der näheren Umgebung hatten mittlerweile zum Großteil ihre Tätigkeiten ruhen lassen und beobachteten den Wortwechsel fast atemlos. Es schien selten bis niemals vorzukommen, dass jemand Damas die Stirn bot. Obwohl er mich

Weitere Kostenlose Bücher