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Am Abgrund der Zeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Am Abgrund der Zeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Am Abgrund der Zeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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auflöste. Diese Tropfen hatte alle dämonische Gesichter, die ihn umgaben, ehe sie langsam durch die Wände verschwanden.
    Irgendwo aus einem unbegreiflichen Jenseits tauchten Gegenstände auf, die für ihn keinen Sinn ergaben. Sie schienen aus einer anderen Dimension zu stammen, so fremd, unwirklich und unbegreiflich waren sie. Immer wieder durchdrangen sie die Wände, schwebten völlig geräuschlos an ihm vorbei, bis sie sich auflösten.
    Auch Kane Gray, der sie sicher durch den Hyperraum führen sollte, zerfaserte plötzlich zu einer gasförmigen Wolke, die sich zu einem abstrakten Nebel verformte.
    »Bleiben Sie auf Ihrem Platz«, keuchte Stafford.
    Seltsam. Die Worte verließen nie seine Lippen. Es war absolut kein Ton zu hören, und doch glaubte er, geschrien zu haben.
    Er wollte aufspringen und zum Terminal hinüber laufen. Dann stellte er zu seinem Entsetzen fest, dass er keine Beine hatte und frei in der Zentrale schwebte. Auch sein linker Arm verschwand allmählich.
    Auf dem großen Schirm war nichts mehr zu erkennen. Dort wogte eine Masse, ähnlich einem zähen grauen Nebel, aus dem alle Augenblicke Lichtfunken schlugen.
    Staffords Körper sank scheinbar nach unten und durchstieß den Boden zur Hälfte. Dort blieb er stecken und sah jetzt überdeutlich die anderen, die ebenfalls aus dieser Perspektive zu sehen waren.
    Angst würgte ihn, in der festen Masse zu ersticken, denn sein Körper sank immer tiefer ein. Gleichzeitig verschwanden auch die Männer einer nach dem anderen im Boden.
    Er fiel in einen bodenlosen Abgrund. Tiefer, immer tiefer, bis ihn irgend etwas auffing und sanft nach oben drückte.
    Hier begann der Albtraum wieder von vorn.
    Für den blinden Navigator begann der Eintritt in die übergeordnete Dimension aus einer absolut anderen Perspektive. Eine fantastische Welt tat sich für ihn auf.
    Kaum hatten sie das Einstein-Kontinuum verlassen, begann der große Fernschirm in einem satten Blau aufzuleuchten.
    Cygnus strahlte als Radioquelle wie ein rotes, böse funkelndes Auge, umgeben von einer Aura aus prismatischen Strahlenkränzen. Es rückte langsam in die Ferne, bis es nur noch ein roter Punkt war.
    Ein Irrgarten erschien, entstanden aus farbigen Lichtbalken und funkelnden Kristallen. Alle anderen Sternbilder verschwanden jetzt, bis nur noch die Strahlenbahnen zu sehen waren. Sie ähnelten schnurgeraden Straßen in der Unendlichkeit, die sich immer wieder kreuzten und durcheinander liefen. Sie führten in Höhen und Tiefen, die einer strengen Gesetzmäßigkeit folgten.
    Hier und da gab es komplizierte Verästelungen, die im Nichts endeten. Andere Straßen führten geradeaus weiter und wechselten manchmal nur die Farbe.
    Kane Gray lenkte »Herakles« auf eine hellblau flammende Linie. Parallel dazu befand sich ein grünlicher Streifen, der sich allmählich verbreiterte und in einen Abgrund zu führen schien. Er wusste, dass »Herakles« den grünen Streifen nicht berühren durfte. Falls das doch geschah, würde das Schiff urplötzlich ins normale Kontinuum zurückgeschleudert werden und aus dem linearen Kurs geworfen.
    Das würde ein paar Monate Zeit kosten, vielleicht sogar ein paar Jahre.
    »Herakles« schien sich nicht zu bewegen. Nur die bunten Linien kamen ihnen rasend schnell entgegen. Aber hinter dem Schiff war nichts, absolut nichts. Nicht einmal Schwärze.
    Kane Gray wich mit kaum spürbaren Impulsstößen dem grünlichen Streifen aus. Er wusste, dass er sich jetzt in einem hyperparabolischen Impulsfeld befand, einer räumlich übergeordneten Energieform des fünfdimensionalen Raumes.
    Hier galten andere Gesetze. Das hier war der kürzeste Weg zu den Sternen, falls man später nicht noch andere entdecken sollte.
    In dem hyperparabolischen Impulsfeld wurde die Lichtgeschwindigkeit mühelos überwunden, unter Beseitigung einer unendlich werdenden Masse.
    Er atmete auf, als der grüne Balken langsam wegdriftete, sich zu einer Spirale formte und irgendwo im Nichts einen Möbiusstreifen bildete. Ein Irrweg im Hyperraum, dachte er. Bewegte man sich auf ihm, konnte man ihn nie mehr verlassen und würde sich ewig und gefangen durch Raum und Zeit bewegen.
    Er hatte ein paar Augenblicke Zeit und sah sich nach den anderen Männern um, die er mühelos an ihrer Aura erkennen konnte.
    Sie saßen wie festgeklebt in ihren Sesseln. Erster und Zweiter Offizier hatten die Augen weit geöffnet und so entsetzt aufgerissen, als blickten sie in eine Welt voller Grauen.
    Commander Stafford erweckte den

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