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Am Abgrund der Zeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Am Abgrund der Zeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Am Abgrund der Zeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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unten liefen und nicht den geringsten Sinn ergaben.
    Stafford fragte sich zum wiederholten Mal, wie ein Mensch aus diesem unbegreiflichen Gewirr etwas erkennen konnte.
    »Wir passieren jetzt die Einstein-Rosen-Brücke«, klang Grays leise Stimme auf. Dicke Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn. Er hatte die Augen geschlossen und wirkte völlig abwesend.
    Bonelli wollte ihm die Stirn abwischen, aber Staffords harter Arm schob ihn unsanft zur Seite.
    »Stören Sie ihn gefälligst nicht!«, fauchte er.
    Ein kurzes Wechselspiel von Expansion und Kontraktion erfolgte, das jeder fü r kurze Zeit schmerzhaft spürte und das unangenehme Erinnerungen hervorrief.
    Zu sehen war nicht viel, außer dass die glosenden Bälle schnell kleiner wurden und im Nichts verschwanden. Und noch etwas sahen sie: Kane Gray schien unter einer ungeheuren Anspannung zu stehen. Der Durchbruch durch die Einstein- Rosen-Brücke musste ihm das Letzte abverlangt haben.
    Mit einem leisen Seufzer brach er schweißüberströmt in seinem Sessel zusammen.
     
     
    Bonelli war sofort bei ihm und untersuchte ihn flüchtig. »Der Kreislauf«, sagte er. »Es hat ihn total überanstrengt. Ich werde ihn sofort auf die Medo-Station bringen.«
    Kane Gray schlug noch einmal die Augen auf. »Wir sind durch«, flüsterte er. »Den Rest werden Sie allein schaffen, Sir. Folgen Sie den farbigen Pfeilern und dem Möbiusstreifen.« Seine Augen schlossen sich, sein Atem ging schwer .
    Bonelli und Cramer brachten den Navigator zur medizinischen Station, wo der Doc alles tat, was in seiner Macht stand .
    Schon nach kurzer Zeit lag er wieder im Kryobin .
     
     
    Nachdem dieser zweite Tunnel passiert war, fand sich der Raumer in einer abstrakten Zone wieder, die einer Cyberwelt ähnelte. Hier gab es huschende Gestalten, humanoide Riesen von unglaublicher Länge, die sich mit atemberaubendem Tempo bewegten. Ein wenig erinnerte das Szenarium an den normalen Hyperraum, in dem ebenfalls Schattenwesen herumgeisterten.
    »Können Sie die farbigen Pfeiler erkennen, von denen Gray gesprochen hat?«, fragte Stafford seinen Ersten Offizier. »Ich sehe nichts als huschende Gestalten, Spiegelbilder von uns selbst offenbar, die ständig ihre Gestalt verändern.«
    Er hatte die Frage kaum ausgesprochen, als die Steuerbordseite der Zentrale von einem grellen Licht erfüllt wurde. Gleißend hell drang es über die Panoramaschirm durch. So grell, dass alle für Augenblicke die Augen schlossen.
    Stafford fuhr blitzschnell herum, als zwei erstickt klingende Schreie hörte. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Wendre Torlan und die Russin Katja begannen sich auf eine merkwürdige Weise zu verändern. Nach wie vor saßen sie neben dem Terminal in dem grellen Licht, das jetzt durch die automatischen Blenden etwas gemildert wurde.
    Ihre Schreie verstummten abrupt. Die Gesichtszüge wurden starr und wächsern wie bei Toten. Gleichzeitig setzte ein Prozess ein, vor dem die anderen aufschreiend zurückwichen.
    Jetzt wurden die Gesichtszüge der beiden Frauen gläsern und fast durchsichtig. Starr, steif und völlig reglos saßen sie da, als sich der unheimliche Prozess fortsetzte.
    Stafford wagte keine Bewegung mehr. Er kriegte vor Entsetzen kaum noch Luft und starrte mit weit offenen Augen auf die beiden Frauen.
    Es sah so aus, als hätten die drei Gorgonen der griechischen S age die Zentrale durchschritten und Medusas Blick hätte die beiden Frauen getroffen, der alles zu Stein erstarren ließ.
    Genau dieser Effekt war hier aufgetreten, jedoch auf kristalliner Struktur, wie deutlich zu sehen war.
    Niemand schenkte der Außenwelt Beachtung. Wie gelähmt starrten sie alle hilflos auf das Unerklärliche, das sich vor ihren Augen lautlos vollzog.
    Zuerst fiel die Russin buchstäblich auseinander. Es knackte ein paar Mal laut und vernehmlich, als sich ihr Körper verzerrte und in einem Splitterregen aus Kristallfragmenten zu Boden fiel.
    Sekunden später löste sich auch Wendre Torlan in bizarre Fragmente auf, die klirrend zu Boden fielen.
    Beide waren jetzt nur noch kristalline Zerrbilder aus einer unbegreiflichen Struktur, die an Kristall erinnerte. Die meisten Fragmentstücke waren annähernd faustgroß.
    In der Zentrale wurden die übrigen Männer von namenlosem Grauen geschüttelt.
    Hather Torlan schrie laut und gellend, sprang aus seinem Sessel noch und stürzte zum Terminal. Er schrie immer noch, als er sich nach den Kristallbrocken bücken wollte.
    Duke B. Stafford kam wieder zu sich.

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