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Am Anfang eines neuen Tages

Am Anfang eines neuen Tages

Titel: Am Anfang eines neuen Tages Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Austin
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setzen.“
    „Aber wenn sie nicht mehr im Wald lagern, wo sind sie dann?“, fragte Eugenia.
    „Was spielt das schon für eine Rolle?“ Joseph zuckte mit den Schultern. „Sie sind fort und das ist die Hauptsache. Unsere Frauen können jetzt wieder am Wald vorbeifahren, ohne dass sie Angst um ihr Leben haben müssen.“
    Die Neuigkeit erschütterte Eugenia. Wenn Philip noch am Leben wäre, hätte er nach einer besseren Lösung gesucht als derjenigen, die diese Jungen gefunden hatten. „Habt ihr einmal darüber nachgedacht, dass wir vielleicht sicherer wären, wenn wir wüssten, wo sie sich aufhalten? Alle wussten, dass sie diese Gegend bei Nacht meiden mussten. Jetzt könnten die Schwarzen sich überall verstecken. Und sich an den Männern rächen wollen, die sie vertrieben haben.“
    „Überlass das mal mir, Mutter. Du brauchst dich jetzt nicht mehr um solche Dinge zu kümmern.“
    Ihr Sohn schickte sie fort, speiste sie ab. Hatte er tatsächlich die Nerven zu glauben, nur weil er auf Philips Platz saß, hätte er jetzt mehr Weisheit als sie mit ihrer jahrelangen Erfahrung mit Sklaven? Sie richtete sich auf und hob das Kinn.
    „Ich bin keine Zierblume, Daniel. Und ich mache mir auch keine unnötigen Sorgen. Was glaubst du eigentlich, wer in deiner Abwesenheit diese Plantage geführt und unser Zuhause verteidigt hat, nachdem dein Vater gestorben war? Ich war den ganzen Krieg über tapfer und ich bin jetzt sehr wohl dazu in der Lage, mit einer Pistole für meine eigene Sicherheit zu sorgen.“ Sie trat einen Schritt vor und näher zu den Männern. „Ich habe keine Angst vor den Schwarzen. Aber was mir Sorgen macht, ist die Tatsache, dass nichts gepflanzt wird.“
    Daniel hob die Hände. „Was soll ich denn ohne Sklaven tun?“
    „Du könntest sie einstellen, damit sie für dich arbeiten, so wie Priscilla Blake es getan hat. Wie mir scheint, sind die Schwarzen nicht unzufrieden und ziehen nachts nicht durch die Gegend, wenn sie fleißig arbeiten und einen vollen Magen haben.“
    Daniel sah sie herablassend an. „Ich weiß, wie mutig du während des Krieges warst, Mutter. Aber all diese Entscheidungen kannst du jetzt mir überlassen.“
    Eugenia wollte gerade auf die zweite Zurückweisung reagieren, als sie das Geräusch von Pferdehufen vor dem Haus hörte. „Erwartest du noch jemanden?“
    „Nein.“ Daniel stand auf und sah zum Fenster hinaus. „Es ist Dr. Hunter.“
    „Entschuldigt mich“, sagte Eugenia. „Ich sehe nach, was er will.“ Es war ohnehin besser, wenn sie den Raum verließ und ihr Temperament zügelte, bevor sie wieder einen Anfall bekam. Sie spürte schon, wie sich in ihrer Brust der verräterische Druck aufbaute, und sie konnte es sich nicht leisten, vor ihrem Sohn Schwäche zu zeigen. Wie es schien, hielt er sie so schon für schwach und nicht dazu in der Lage, ihm einen Rat zu geben.
    Bevor sie die Haustür öffnete, blickte sie zur Treppe hinauf, um sich zu vergewissern, dass Lizzie immer noch arbeitete, und sah, dass sie die Hälfte bereits poliert hatte. „Sei nicht zu sparsam mit dem Öl, Lizzie, sonst trocknet das Holz sofort wieder aus.“ Eugenia überprüfte ihr Erscheinungsbild in dem Spiegel im Flur und sah ein unschönes Stirnrunzeln in ihrem Gesicht. Sie gab sich bewusst Mühe, es durch ein Lächeln zu ersetzen, bevor sie die Tür öffnete. „Guten Tag, David. Was führt Sie nach White Oak?“
    Er band sein Pferd fest, bevor er den Hut abnahm und auf sie zukam. „Ich war gerade bei der Plantage der Blakes und Josephine hat mich gebeten, hier vorbeizukommen.“
    „Ist alles in Ordnung? Geht es Priscilla und Harrison gut?“
    Er schien einen Augenblick zu zögern, bevor er sagte: „Den Umständen entsprechend.“
    „Bitte kommen Sie doch herein. Es tut mir leid, dass ich Ihnen nichts anbieten kann – es sei denn, Sie mögen Kamillentee.“
    „Nein, danke.“ Er folgte ihr ins Foyer und ihr fiel auf, dass er so zerzaust und erschöpft wirkte, als wäre er die ganze Nacht auf gewesen oder hätte in seiner Kleidung geschlafen. Vielleicht hatte er das ja. „Ich habe gerade mit Josephine gesprochen. Ihre Tochter leistet großartige Arbeit dort drüben, aber sie ist ziemlich ausgelaugt, Eugenia. Sie braucht eine Pause und die Gelegenheit, sich ein paar Tage lang zu erholen. Ich habe ihr geraten, sich zu überlegen, ob sie nicht wieder nach Hause kommt, jetzt wo Mrs Blake Hilfe hat.“
    „Wenn das der Grund für Ihren Besuch ist, können Sie Josephine sagen, dass ich

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