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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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an. Brett ließ von ihr ab und versuchte Boo mit Tritten und Schlägen zu verscheuchen. Schnell blutete er aus etlichen Kratz- und Bisswunden und brüllte sie an, dass sie den Hund zurückpfeifen sollte.
    Sasha flüchtete vom Bett und wollte sich zur Tür retten, als Boo direkt neben dem Schrank gegen die Wand prallte. Jaulend sank er zu Boden und blieb regungslos liegen.
    Die Tür flog auf, das Licht wurde eingeschaltet und Chris stand da. Er war ebenfalls nur mit Boxershorts bekleidet, die dunklen Haare waren zerzaust, die Augen vom Schlaf verquollen. »Mein Gott, Brett, was zum Teufel machst du da?«
    Brett keuchte heftig, Blut lief an seinem Bein hinunter und tropfte auf den Teppich. »Raus hier, Chris, verschwinde! Das geht dich nichts an.«
    Chris musterte Sasha. »Wollte er dich etwa vergewaltigen?«
    Sasha nickte stumm und tränenüberströmt.
    Â»Brett, du bist wirklich das letzte Stück Scheiße! Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich noch mehr hassen könnte. Geh zu deinen Satansanbetern, aber lass Sasha in Ruhe!«
    Â»Das sind keine Satansanbeter!«
    Â»Du hast deine Seele verkauft! Du bist das Böse!«
    Â»Ach, komm schon, das ist doch nicht dein Ernst. Du hast wohl zu viel Dämonen-Schlächter gespielt.«
    Â»Ja genau! Und jedes Mal, wenn ich ein paar Dämonen erledige, stelle ich mir vor, dass du einer von ihnen bist. Hau ab! Und falls du Sasha auch nur ein einziges Haar krümmst, hetze ich dir jeden Polizisten im Umkreis von hundert Kilometern auf den Hals.«
    Â»Sie ist ja nicht mal unsere Cousine. Sie ist eine Illegale, eine Fremde!«
    Â»Und wenn sie vom Mars käme, das wär mir scheißegal. Du hast kein Recht, ihr wehzutun.« Er ging mit erhobenen Fäusten auf Brett los. »Ich schlag dir sämtliche Zähne aus, wenn du nicht sofort aus ihrem Zimmer verschwindest.«
    Brett stierte ihn an, dann warf er Sasha einen Blick zu, der nichts Gutes verhieß. Er würde warten, bis Chris nicht im Haus war – und dann wiederkommen.
    Sobald Brett sich verzogen hatte, ließ Chris die Fäuste sinken. Er sah Sasha nicht an. »Schließ deine Tür ab und schieb am besten den Stuhl unter die Klinke. Er könnte das Schloss mit einer Büroklammer ganz einfach knacken. Wenn er dich noch einmal angreift, schrei, so laut du kannst.«
    Â»Danke, Chris.«
    Â»Schon gut. Sieh zu, dass du in Zukunft auf keinen Fall allein zu Hause bist.«
    Als er schon fast zur Tür hinaus war, fragte sie: »Warum hasst du ihn so sehr? Was hat er dir getan?«
    Chris blieb in der Tür stehen, ohne sich umzudrehen. »Ich habe mal eine Geschichte geschrieben. Er hat sie mir gestohlen und East gegeben. East hat sie bei einem Wettbewerb eingeschickt und ein Zehntausend-Dollar-Stipendium gewonnen. Sie wird jetzt in einer Science-Fiction-Anthologie veröffentlicht, unter seinem Namen. Seit ich dreizehn war, habe ich an dieser Geschichte gearbeitet. Drei Jahre lang. Ich habe immer gehofft, dass sie eines Tages veröffentlicht wird und mir vielleicht sogar ein wenig Geld für mein Studium einbringt. Das kann ich jetzt vergessen. Mum wollte mir nicht glauben. Sie hat gesagt, dass ich bloß neidisch auf Brett und seine Freunde bin.«
    Â»Hast du auch Tim davon erzählt?
    Chris nickte. »Hat aber nichts genutzt. Dad gewinnt auch nicht jeden Streit. Also habe ich jetzt die Arschkarte.« Er ging hinaus und schloss die Tür hinter sich, bevor sie noch ein Wort sagen konnte.
    Sie lief zu Boo, nahm das leblose Tier in den Arm und schaukelte es unter Tränen sanft hin und her. Armer, hässlicher, lieber Hund. Er war gestorben, weil er sie beschützen wollte. Sie hasste Brett abgrundtief und wünschte sich nichts sehnlicher, als ihn in diesen tiefen dunklen Schacht am anderen Ende der Welt zu werfen.
    Da klopfte es an die Tür und sie spannte alle Muskeln an. »Wer ist da?«
    Durch die geschlossene Tür hörte sie Tims Stimme. »Was ist denn los, Sasha? Ich habe Geräusche gehört.«
    Was sollte sie darauf erwidern? Ach nichts, ich hab mich nur gegen deinen Sohn gewehrt, der mich gerade vergewaltigen wollte.
    Bevor sie sich eine Antwort zurechtlegen konnte, ging die Tür auf und Tim trat ein. Als er Boo erblickte, verfinsterte sich seine Miene. »Wer hat dir erlaubt, einen Hund in mein Haus zu bringen?«, rief er wütend.
    Ungläubig und zu Tode erschrocken wich Sasha zurück.

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