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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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mitleidigen Blick zu. »Wann wachst du endlich auf und erkennst, dass Eryx immer gewinnt? Die Menschen wollen ihn.«
    Â»Nicht alle.«
    Â»Doch, alle! Du machst dir selbst etwas vor, wenn du glaubst, dass du auch nur eine Menschenseele davon abhalten kannst, zu uns zu kommen.«
    Â»Ich kann es zumindest versuchen!«
    Â»Dann kannst du genauso gut versuchen, einen Waldbrand mit Spucke zu löschen. Niemand ist dagegen immun. Niemand! Sieh dir nur meinen Dad an. Er hat ständig Essen in sich hieneingestopft, bis er so fett war wie ein Wal. Plötzlich hat er Schiss gekriegt, dass er den Abgang macht und Mum Chris auf die Straße setzt. Bruno hat ihm versprochen, dafür zu sorgen, dass er kerngesund bleibt, bis Chris für sich allein sorgen kann.«
    Â»Warum hasst deine Mutter Chris eigentlich so sehr?«
    Â»Als Dad in Russland war, hatte er eine Geliebte. Sie ist bei Chris’ Geburt gestorben. Also hat er Chris mitgebracht und von Mum verlangt, dass sie ihn wie ihren eigenen Sohn behandelt. Jeder Mensch macht Fehler, die er gern rückgängig machen würde. Jeder Mensch hat verborgene Wünsche und Sehnsüchte, die er sich ohne Hilfe nicht erfüllen kann. Und dann kommt Eryx ins Spiel. Chris hat ihm seine Seele verkauft, weil er genau weiß, dass er sich in Zukunft aus dem Müllcontainer ernähren kann, wenn der alte Herr abkratzt.« Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. »Was kannst du Leuten wie Dad oder Chris anbieten?«
    Â»Die Wahrheit!«
    Â»Und du glaubst, damit wäre Chris geholfen? Du glaubst, dass die Wahrheit Dad das Leben retten kann?«
    Â»Wenn sie die Wahrheit gekannt hätten, bevor sie ihre Seele verkauft haben, ja. Eryx’ Versprechungen sind nichts als hohle Lügen, mit denen er Menschen, die verzweifelt sind, anlockt und für seine Zwecke missbraucht.«
    Â»Du willst wohl nicht begreifen, dass alle Menschen irgendwie verzweifelt sind. Eryx muss nur herausfinden, was sie sich wirklich wünschen und ihnen genau das versprechen. Du wirst schon noch sehen, wie vielen deiner neuen Freunde es tatsächlich um die Wahrheit geht.«
    Ihr war, als hätte sich das Dach der Schule aufgetan und sie würde aus heiterem Himmel von einem Zornesblitz getroffen. Sie packte ihn am Hals und stieß ihn mit aller Kraft nach hinten, bis er mit dem Rücken gegen einen Spind prallte. Sie drückte ihm die Luft ab, würgte ihn, ohne seine krallenden Hände und verzweifelten Fußtritte zu beachten. Sie wollte ihn auf der Stelle töten, damit er nie wieder irgendjemandem etwas von Eryx vorlügen konnte.
    Als Sasha nicht zurückkam, um ihren Rucksack abzuholen, wurde Jax unruhig. Er tat so, als sei ihm schlecht, und durfte das Klassenzimmer verlassen. Auf dem Flur stockte ihm der Atem. Sasha hatte Brett gegen einen Spind gedrückt und hielt ihn im Würgegriff. Sie hatte die Grenze zwischen Anabo und Mephisto endgültig überschritten. Ihm war klar gewesen, dass es unweigerlich dazu kommen würde. Er hatte nur nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. Seine vielen Küsse mussten schuld daran gewesen sein, aber er verspürte kein schlechtes Gewissen. Ihre unbändige Wut und wilde Entschlossenheit wirkten auf ihn eher faszinierend. Doch dann wurde ihm bewusst, dass jemand den Flur entlangkommen und sie erwischen könnte. Also teleportierte er sich zu ihr, machte sie von Brett los und schob sie beiseite. »Ganz ruhig!«
    Brett sank ohnmächtig zu Boden. Jax bückte sich und legte ihm die Hände auf den Hals, um seine Verletzungen zu heilen. Dann nahm er Sasha am Arm und zog sie mit sich durch die erste Tür, an der sie vorbeikamen – in die Mädchentoilette. Bevor die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, löschte er Bretts Erinnerung und weckte ihn auf. Brett würde sich zwar wundern, wieso er auf dem Fußboden lag, aber das würde er verkraften. Er würde sich seinen Rucksack holen, sich auf den Weg zu seinem Dad ins Krankenhaus machen und nie erfahren, wie knapp er dem Tod entronnen war.
    Jax zerrte Sasha in eine der Kabinen und verriegelte die Tür. Kerzengerade stand sie in ihrem roten Kleid und den schwarzen Stiefeln vor ihm. Aus ihren blauen Augen zuckten zornige Blitze und ihre Brust hob und senkte sich im schnellen Rhythmus ihres Atems. Sie hatte noch nie schöner ausgesehen. »Du hättest ihn beinahe umgebracht. Das darfst

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