Am Anfang ist die Ewigkeit
fertig.«
»Ist jedem klar, wie die Sache laufen soll, oder müssen wir den Plan noch einmal durchgehen?«, wollte Key wissen.
Allgemeines Kopfschütteln.
»Dann nichts wie los.«
»Was ist mit Sasha?«, fragte Jax.
Sein ältester Bruder warf Sasha einen kurzen Blick zu. »Wir können sie erst zu einer Gefangennahme mitnehmen, wenn sie richtig dazugehört.«
»Dann begleite ich sie zu den Shrivers, um ihre Sachen zu holen.«
»Alle oder keiner, Jax. Das weiÃt du doch.«
Ja, das wusste er. Er lieà sie zwar nur ungern ausgerechnet jetzt allein, aber er hatte keine andere Wahl. »Wir treffen uns in der Eingangshalle«, sagte er zu den anderen, während er mit einer Hand nach Sasha und mit der anderen nach ihrem Rucksack griff. Zwei Sekunden später landeten sie in seinem Zimmer. Er warf ihren Rucksack beiseite, nahm sie fest in die Arme und küsste sie. Als er sich von ihr löste, blickte sie ihn mit halb geschlossenen Lidern an. Dann riss sie die Augen plötzlich weit auf, als sei ihr etwas eingefallen. »Jax, jetzt weià ich, was Phoenix für ein Problem hat.«
»Du hast an Phoenix gedacht, während wir uns geküsst haben?«
»Ich habe gedacht, dass du anders bist als er. Und da ist mir mit einem Mal klar geworden, wieso er so deprimiert ist. Er hat sich auch verändert, genau wie Jane, aber mit ihrem Tod hat es aufgehört. Er konnte nicht mehr so werden wie vorher, aber er hat sich auch nicht weiterentwickelt. Er sieht manche Dinge anders als ihr, weil er etwas für die Menschen empfindet. Deshalb kommt er auch nicht mit, wenn ihr irgendwo Mädchen aufreiÃt. Er kann einfach nicht mehr so egozentrisch sein.« Sie sah ihm tief in die Augen und sagte dann mit sanfter Stimme: »Gestern Abend im Café hast du mir doch diese Frage gestellt. Du wirst mir immer ähnlicher, so wie ich dir immer ähnlicher werde.«
Er wusste, dass sie Recht hatte. Aber er wusste nicht, wie dauerhaft diese Veränderungen waren. Wenn sie ihn verlieà und wieder so wurde wie vorher, würde es ihm dann auch so gehen? Waren die Veränderungen bei Phoenix nur deshalb dauerhaft, weil Jane gestorben war?
Aber selbst wenn seine Veränderungen für die Ewigkeit waren und er dadurch den Rest seines Lebens noch deprimierter und missmutiger verbringen musste, als er es in den letzten tausend Jahren ohnehin schon gewesen war, würde er nichts bedauern. Sie war jetzt bei ihm und er würde jede einzelne Minute genieÃen, bis sie wieder weg war.
Seine Brüder warteten auf ihn, doch er neigte den Kopf, um sie noch einmal zu küssen.
Als Sasha zwei Stunden später gerade über ihren Mathehausaufgaben saÃ, rief Jax an, um ihr zu sagen, dass er drauÃen im Auto auf sie wartete. »Wir holen schnell deine Sachen ab, solange die Shrivers beim Bestattungsunternehmer sind.«
»Bin sofort da.« Sie schlüpfte in ihren Mantel. Auf dem Weg zur Treppe bog sie irgendwo falsch ab und landete in einem Flur, der in einer Sackgasse endete.
Jax rief noch einmal an. »Wo bleibst du denn?«
»Ich hab mich verlaufen.«
»Mach die Augen zu und stell dir vor, du würdest hier drauÃen neben dem Auto stehen.«
Sie schloss die Augen. Im nächsten Moment wurde sie von einer heftigen Sturmbö erfasst. Als sie die Augen wieder öffnete, stand sie auf der Motorhaube des alten Mercedes. Sie sprang in den Schnee, öffnete die Beifahrertür und wurde von schallendem Gelächter begrüÃt. Noch nie hatte sie ihn so lachen hören und sie musste unweigerlich lächeln. Jeder Versuch, beleidigt auszusehen, weil er sie auslachte, wurde im Keim erstickt. »Ich wusste nicht, dass ich das kann. Wie habe ich das gemacht?«
Er lachte noch lauter. »Nicht besonders gut. Ich sagte doch neben dem Auto.«
Er hörte erst auf zu lachen, als sie die ZufahrtsstraÃe schon halb hinuntergefahren waren. Nur das Grinsen wich nicht aus seinem Gesicht. »Solange du nicht unsterblich bist, kannst du es nur hier auf dem Berg. Aber das ist ganz gut so.« Er brach fast wieder in Gelächter aus. »Wer weiÃ, wo du sonst überall landen würdest.«
»Das war trotzdem echt cool. Sobald wir wieder hier sind, werde ich das üben.«
Er sah sie mit lachenden Augen an. »Das hat dir wohl Spaà gemacht?«
»Und wie!«
In Telluride fuhr er ohne Umwege zu den Shrivers. Sie holte den
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