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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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sie ihm eine Ohrfeige verpasst. Niemand sagte ein Wort, alle warteten gespannt auf seine Antwort. Sein Gesicht wurde kreidebleich. »Jane war …« Er schluckte. »Sie war gelähmt. Sie konnte nicht laufen. Ihre Schwester war gar nicht krank, sondern in jeder Hinsicht vollkommen – bis zu dem Tag, an dem sie ihre Seele verkauft hat, weil ihr jemand versprochen hatte, dass Jane dadurch geheilt würde.«
    Jax starrte Phoenix ungläubig an. Sein Bruder hatte ihm über hundert Jahre lang verschwiegen, dass Jane gelähmt gewesen war. Er wandte den Blick zu seinen Brüdern. Sie schienen genauso vor den Kopf gestoßen zu sein wie er.
    Â»Als ich Jane damals am Abend des Balls gefunden habe, saß sie in einem Nebenraum bei den alten Frauen. Ich fand das zwar merkwürdig, war aber so froh, dass ich eine Anabo gefunden hatte, dass ich nicht weiter darüber nachgedacht habe. Bis ich sie bat, aufzustehen. Als wir uns später wiedergesehen haben, habe ich ihr gesagt, dass ich ihre Lähmung heilen kann. Aber sie wollte nicht, dass ich sie anfasse. Sie hat sich lange dagegen gesträubt. Sie war die Tochter eines englischen Adligen und sehr anständig, auch wenn sie mit mir allein war.«
    Â»Dann hast du sie bestimmt nicht gleich zwei Stunden nach dem Kennenlernen geküsst – so wie Jax mich.«
    Â»Nein, das ist erst nach etlichen Wochen passiert. Sie war völlig aufgewühlt, als sie von uns Mephisto, von Eryx und dem ganzen Rest erfahren hat. Außerdem war sie wahnsinnig wütend auf mich, weil ich ihre Zwillingsschwester in die Hölle auf Erden gebracht hatte. Als sie mir dann endlich gestattete, sie zu heilen, war das eine zweischneidige Angelegenheit. Sie glaubte nach wie vor, dass sie ihre Schwester nur wegen ihrer Behinderung verloren hatte. Ich wollte ihr begreiflich machen, dass ihre Schwester ihre Seele nicht nur verkauft hatte, weil sie Janes Wohlergehen im Blick hatte. Sie wollte, dass Jane genauso schön und makellos war wie sie, um mit ihr ein vollendetes Paar zu bilden. Die Eitelkeit hatte sie dazu getrieben, das Gelübde abzulegen. Aber das konnte Jane nicht sehen. Ich wollte ihr die Augen öffnen, damit sie mich verstehen konnte. Doch dazu musste sie so werden wie ich. Mephistopheles hat gesagt, dass ich sie küssen soll, und das habe ich getan. Aber wie gesagt, es waren andere Zeiten damals.«
    Â»Keine Zungenküsse?«
    Â»Nein. Deshalb hat sie sich kaum verändert. Dann kam ich auf die Idee, dass ich das Ganze beschleunigen könnte, indem ich sie markiere. Sie sollte es endlich begreifen und nicht mehr so hin- und hergerissen sein.«
    Â»Verstehe ich das richtig? Mehr als ein flüchtiges Küsschen hat sie nicht zugelassen, aber sie hat gleich mit dir geschlafen?«
    Â»Ich habe die eine oder andere Einzelheit weggelassen. Aber das Entscheidende ist, dass sie kurz darauf sterben musste. Die Antwort auf deine Frage lautet also: Nein, sie hat sich nicht so verändert wie du und sie hat auch nicht versucht, jemanden umzubringen. Sie hat nicht lange genug gelebt, um überhaupt eine Chance zu haben, das zu tun, wozu sie von Geburt an bestimmt war. Ich werde nicht zulassen, dass dir das Gleiche zustößt.«
    Sasha blickte in die Gesichter der anderen. »Ihr habt alle nichts davon gewusst, stimmt’s?«
    Sprachlos schüttelten sie die Köpfe.
    Sie stieß ein ärgerliches Schnauben aus. »Typisch Mann!« Dann schaute sie Phoenix an. »Das muss dir jetzt sehr schwergefallen sein, oder?«
    Â»Wenn du dadurch begreifst, dass du nicht mehr zu den Shrivers zurückkehren darfst, war es das wert.«
    Â»Verstehe.« Sie ließ sich gegen die Wand sinken und gab sich geschlagen. »Du hast Recht. Das Risiko wäre zu groß. Ich bin ja auch nicht gern dort und sobald sie weg sind, müsste ich sowieso hierherkommen. Zumindest wüsste ich nicht, was ich sonst machen sollte.«
    Â»Wir könnten dich auch nach Russland zu deiner Mutter bringen«, sagte Key. »Du hast jetzt die nötigen Papiere. Vielleicht wäre es nicht ganz einfach, ihr das Ganze zu erklären, aber dir würde bestimmt etwas einfallen. Du hast immer noch die Wahl. Wir wollen natürlich sehr gern, dass du bei uns bleibst. Aber es soll keine Notlösung sein.«
    Da klingelte Tys Handy. »Verstanden«, sagte er nur, bevor er wieder auflegte. Er sah in die Runde. »Tims Doppelgänger ist

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