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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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nicht immer so unruhig wäre. Die meiste Zeit erinnert mich die perfekte Idylle, die die Lumina schaffen, nur daran, dass ich das genaue Gegenteil davon bin. Vor vielen Jahren habe ich ein paar ihrer Häuser niedergebrannt. Ich hoffe, das schockiert dich nicht.«
    Â»Nein.«
    Â»Die Lumina waren natürlich auch nicht wütend auf mich. Sie haben alles wieder aufgebaut und für mich gebetet, während ich sechs Monate auf Kyanos abgesessen habe.«
    Sie nahm ihn fest in die Arme und so lagen sie da, bis sie langsam einschliefen.
    Am Montag erwachte sie mit einem Gefühl, als könnte sie die bevorstehende Trennung von Jax nur mithilfe schwerer Beruhigungsmittel ertragen. Mehr und mehr spielte sie mit dem Gedanken, bei ihm und seinen Brüdern zu bleiben und unsterblich zu werden. Dann wäre Jax ihr Gefährte bis in alle Ewigkeit. Aber irgendetwas hielt sie zurück. Sie hatte die Aufgabe der Mephisto akzeptiert und war sogar in der Lage, die Notwendigkeit zu erkennen. Dass sie Söhne der Hölle waren, erschien ihr inzwischen weniger bedeutsam als die einmalige Gelegenheit, einen von ihnen zu erlösen und ihm den Eintritt ins Paradies zu ermöglichen.
    Jede Faser ihres Körpers war so sehr von Jax erfüllt, dass sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, jemals für einen anderen Jungen so zu empfinden.
    Nur wenn sie an Katya dachte, machte sie sich große Sorgen. Sie hatte weder eine E-Mail noch einen Anruf noch sonst ein Lebenszeichen von ihr erhalten. Auf dem Weg in die Schule fragte sie Jax, ob sie weiterhin Kontakt zu ihrer Mutter haben konnte, falls sie sich zum Bleiben entschied. Er verneinte, denn sie würde jeden Kontakt in die andere Welt abbrechen müssen. Das verunsicherte sie, war aber nicht der Grund für ihr Zögern.
    Der Unterricht begann und sie saß mal wieder nur ihre Zeit ab. Je länger sich der Tag hinzog, desto nervöser wurde sie. Langsam wurde ihr bewusst, dass morgen die Prüfungen begannen. In nur drei Tagen war Weihnachten. Die Mephisto hatten den Plan zur Gefangennahme der Skia so gut wie fertig. Brunos verlorene Seelen würden in der Hölle auf Erden landen, Jax würde auf den Mephisto Mountain zurückkehren und Luzifer würde jede Erinnerung an ihn aus ihrem Gedächtnis löschen. Wenn sie wollte, würde er ihr sogar die Anabo-Eigenschaften nehmen.
    Am Nachmittag sprach Amanda sie auf dem Flur an und fragte, ob sie am Abend auch zum Spiel käme.
    Â»Auf jeden Fall. Wollen wir nebeneinandersitzen?«
    Â»Sehr gern, wenn du nichts dagegen hast.«
    Â»Aber natürlich nicht.«
    Â»Wie geht es deiner Familie?«, fragte Amanda schließlich.
    Â»Ganz gut«, log Sasha. Seit Donnerstag hatte sie kein Wort mehr mit den Shrivers gewechselt.
    Â»Ich hatte eigentlich gehofft, dass Brett sich bei mir meldet. Aber er hat nicht angerufen.«
    Â»Ich finde, du solltest froh darüber sein.« Sasha setzte ihren Rucksack auf. »Dann bis heute Abend, Amanda.« Erst beim Weggehen wurde ihr bewusst, dass Amanda darauf spekuliert hatte, sie nach Hause zu begleiten. Unverschämtheit! Amanda wollte wahrscheinlich gar nichts mit ihr zu tun haben. Sie hatte lediglich nach einem Vorwand gesucht, um Brett sehen zu können. Niemand wusste, dass sie gar nicht mehr dort wohnte, und Sasha hoffte, dass das auch so blieb.
    Die Shrivers hatten sich nicht einmal bei ihr gemeldet, daher war sie überrascht, als Chris vor der Schule auf sie wartete. Beim Anblick der Schattenringe um seine Augen wurde ihr schlecht. Sie sagte nur Hallo und ging jedem direkten Blickkontakt aus dem Weg.
    Â»Wo wohnst du jetzt?«, fragte er als Erstes.
    Â»Ist doch egal, oder?«
    Â»Mum will, dass ich dich frage, ob ich bei dir wohnen kann. Egal, wo das ist.«
    Â»Das geht nicht. Es ist nicht genügend Platz.« Oh Mann, das war so was von gelogen. »Außerdem bin ich nur Gast. Ich kann dich nicht einfach so mitbringen.«
    Â»Wohnst du bei Erin oder bei Rachel?«
    Â»Weder noch.« Seufzend fixierte sie das Emblem der University of Colorado auf seinem Kapuzenshirt. »Melanie kann dich nicht rausschmeißen, Chris. Falls sie es doch versucht, musst du zur Polizei gehen.«
    Â»Mir wär’s lieber, wenn ich mit dir mitkommen könnte.«
    Â»Ist ziemlich mies bei dir zu Hause, oder?«
    Â»Schrecklich! Morgen findet die Beerdigung statt, falls es dich interessiert.«
    Es interessierte sie nicht

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