Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
Vom Netzwerk:
klar, welche Bedeutung der freie Wille besaß. Schließlich war das ihr Lebensinhalt, dafür kämpften sie jeden Tag. Aber jetzt wünschte er sich, dass so etwas nicht existierte. Da es ihnen verboten war, den freien Willen zu manipulieren, musste er zuerst Sashas Herz erobern, und das würde alles andere als einfach werden. Von romantischen Liebesdingen hatte er genauso viel Ahnung wie von Strickmustern – nämlich gar keine.
    Â»Sie schläft noch«, sagte Mallick.
    Jax runzelte die Stirn. Er hatte den Blick auf das Bild von Jane gerichtet, der einzigen anderen Anabo, die sie bis jetzt gefunden hatten. Es hing in der Nähe der Haustür an der Wand. Es machte ihm Sorgen, dass Sasha so lange schlief. »Keine Bewegung?«
    Â»Keine. Kommt mir komisch vor. Du hast sie doch schlafen gelegt, oder?«
    Â»Ja, so gegen Mitternacht. Eigentlich hätte sie längst aufwachen müssen.«
    Â»Vielleicht war sie einfach bloß sehr müde«, meinte Mallick. »Oder ihr Körper braucht eine besonders lange Pause, nach allem, was sie durchgemacht hat.«
    Â»Aber ich habe ihre Wunden geheilt. Eigentlich dürfte sie keinerlei Nachwirkungen spüren.«
    Â»Du hast ihren Körper geheilt, Jax, aber nicht ihre Seele. Was ihre Mitschüler ihr angetan haben, war ziemlich grausam. Ich glaube, ihr Gehirn ist immer noch dabei, das alles zu verarbeiten.«
    Mallick war ein kluges Kerlchen, einer der besten Mitarbeiter der Mephisto. Sie waren von Anfang an auf menschliche Unterstützer angewiesen gewesen und hatten immer nur die Besten angeworben. Mitte des 18. Jahrhunderts hatten sie Mallick auf einem Schiff entdeckt. Er war als einziges Besatzungsmitglied standhaft geblieben und nicht zu Eryx’ Jünger geworden. Nachdem Jax und seine Brüder die verlorenen Seelen und die Skia in die Hölle auf Erden gebracht hatten, hatten sie Mallick die Unsterblichkeit angeboten, wenn er sie als sogenannter Lumina in ihrem niemals endenden Kampf gegen Eryx unterstützen würde. Er hatte zugestimmt und sich bis heute als einer ihrer besten Rekruten erwiesen. Jax hatte absolutes Vertrauen zu ihm und ihn deshalb gebeten, Sasha zu bewachen und ihr bis nach Hause zu folgen, um zu erfahren, wo sie wohnte. Aber wie sollte er das anstellen, wenn sie nicht aufwachte?
    Â»Ich komme, sobald ich etwas gefuttert habe«, sagte Jax. »Mein Akku ist fast leer.«
    Mallick antwortete nicht.
    Â»Hallo? Mallick? Bist du noch da?«
    Â»Warte mal … Ich glaube, sie wacht auf.«
    Â»Hast du den Umhang um, sodass sie dich nicht sehen und hören kann?«
    Â»Natürlich, Jax. Nur einen Moment …«
    Unruhig stapfte Jax durch das kreisförmige Foyer und wartete.
    Â»Jetzt blinzelt sie. Sie setzt sich auf, betrachtet die Steine und die Kerzen. Nun bemerkt sie das Blut. Sie scheint völlig durcheinander zu sein. Wahrscheinlich erinnert sie sich wieder an alles. Sie sieht aus, als hätte sie Todesangst. Das arme Ding!«
    Â»Mann, du machst mich wahnsinnig.«
    Â»Sie muss das erst mal auf die Reihe kriegen, Jax. Ich glaube, sie fragt sich gerade, wieso die anderen sie zurückgelassen und nicht umgebracht haben. Okay, jetzt wird ihr klar, dass sie vielleicht zurückkommen könnten. Ich muss los. Sie rennt auf den Ausgang der Lagerhalle zu.«
    Â»Ruf mich an, sobald sie zu Hause ist.«
    Â»Geht klar.«
    Jax ließ das iPhone in seine Tasche gleiten und lief in den Speisesaal, wo er in Rekordzeit einen ganzen Berg Essen in sich hineinschlang. Sein ältester Bruder, Key, der so etwas wie ihr Anführer war, beobachtete ihn mit seiner typischen Großer-Bruder-Miene.
    Â»Dürfte ich vorschlagen, dass du dir ein bisschen Zeit lässt, Ajax? Ich glaube, es wäre vernünftiger, wenn du dir zuerst einen Plan zurechtlegst, bevor du einfach Hals über Kopf losstürmst.«
    Den Mund voller Kekse erwiderte Jax: »Ich möchte mal sehen, wie viel Geduld du zum Pläneschmieden aufbringst, nachdem du deine Anabo gefunden hast.«
    Â»Wenn ich die Wahl hätte, sie für immer zu behalten oder sie zu verlieren, weil ich völlig unüberlegt losrase, würde ich lieber warten.«
    Â»Natürlich würdest du das, Kyros. Aber nicht jeder ist so perfekt wie du.«
    Key legte die Stirn in Falten und wandte sich wieder seinem Teller zu. »Dann geh doch! Aber komm ja nicht wieder angekrochen und heul mir was vor, wenn es

Weitere Kostenlose Bücher