Am Anfang ist die Ewigkeit
mehr bei der CIA .« Er verzog das schwabbelige Gesicht zu einer finsteren Grimasse. »Nach dem Mord an deinem Vater habe ich gekündigt. Zuerst wollten sie mir das Ganze anhängen. Sie dachten, ich hätte ihn verraten. Natürlich hatten sie nicht den geringsten Beweis dafür, weil es schlicht und einfach nicht stimmt.« Er räusperte sich und blickte zu Boden. »Er war mein bester Freund, bevor ich seine Schwester geheiratet habe. Melanie konnte ihren Bruder noch nie leiden, aber wie sehr sie ihn wirklich gehasst hat, habe ich erst ⦠später gemerkt.«
Er sagte zwar nicht »als es zu spät war«, aber Sasha hörte es zwischen den Zeilen heraus. Das klang fast so, als sei ihre Tante die reinste Hexe. Und sie würde bei ihr wohnen müssen. »Hat Dad sie auch gehasst?«
»Nein, aber er ist ihr aus dem Weg gegangen. Als er uns einmal besucht hat, hat sie ihn völlig abweisend und feindselig behandelt. Nach unserer Hochzeit wollte ich die beiden miteinander versöhnen und habe ihn zum Abendessen zu uns nach Washington eingeladen. Das war ein schwerer Fehler. Das Familientreffen hat in einem lauten und sehr peinlichen Streit geendet. Sie hat behauptet, er würde meine Karriere zerstören. Das hat sich natürlich herumgesprochen, und als er dann ermordet worden war, hatten sie mich als Erstes im Verdacht. Ich war damals gerade in Russland, um ein paar Nachforschungen über Yuri Andreovich anzustellen, aber sie haben keinerlei Beweise dafür gefunden, dass ich der Verräter war.«
»Wer war es dann?«
Er hielt ihrem Blick stand. Aus seinen kleinen Augen sprach die kalte Wut. »Wenn ich das wüsste, würde ich alles in meiner Macht stehende tun, um denjenigen zur Strecke zu bringen. Ich würde ihm alles nehmen, was ihm etwas bedeutet.« Seine Stimme bebte vor Zorn. »Ich würde dafür sorgen, dass er sich wünscht, er wäre tot. «
Da fiel in der Küche etwas zu Boden. »Mum? Alles in Ordnung?«
Als Antwort bekam sie noch eine russische Schimpftirade zu hören.
Sasha starrte auf den Fernseher und versuchte, sich zusammenzureiÃen. Sie war kurz davor, komplett durchzudrehen, als ein Foto von Missy auf dem Bildschirm eingeblendet wurde. Es folgte ein Bild von Amy Lee, dann von David Hollister und Casey Mills. Der Reihe nach wurden alle Ravens gezeigt, während auf dem Schriftband am unteren Rand zu lesen war: Vierzehn Jugendliche bei Segelunglück ertrunken. Sasha beugte sich vor und versuchte, die Worte des Nachrichtensprechers aufzuschnappen.
»⦠ist noch ungeklärt, warum sie um diese Uhrzeit und mit einem gestohlenen Segelboot auf See waren. Nach Angaben eines Sprechers der Polizei handelte es sich um Mitglieder eines Geheimclubs an der St. Michaelâs Prep School, die sogenannten âºRavensâ¹. Die per Notruf alarmierte Küstenwache konnte nur noch den Tod feststellen. Niemand an Bord hatte eine Rettungsweste getragen.«
Als Jax und seine Brüder mit den Ravens fertig waren, war es in Kalifornien schon fast sechs Uhr morgens, in Colorado sieben Uhr. Sie teleportierten sich zum Mephisto Mountain zurück, direkt in die groÃzügige Eingangshalle ihres Hauses. Der verlockende Duft nach gebratenem Speck hing in der Luft.
»Ich bin am Verhungern«, sagte Phoenix. Alle bis auf Jax pflichteten ihm bei. Sie schlüpften aus ihren Mänteln und machten sich auf den Weg ins Speisezimmer. Phoenix drehte sich um und funkelte Jax auffordernd an. »Willst du etwa nichts essen, Bruderherz?«
»Noch nicht. Ich will erst mal Mallick anrufen und nachfragen, wie es mit Sasha gelaufen ist.«
»Du musst was essen, Jax. Sonst verlierst du deine Kraft und dann dauert es noch länger, bis du sie wiedersehen kannst.«
»Ich komme ja gleich nach, sobald ich mit Mallick gesprochen habe.«
Phoenix wandte sich wieder um und Jax zog sein iPhone aus der Tasche. Mallick meldete sich beim zweiten Klingeln.
»Und, wie sieht es aus?«, platzte Jax ohne Einleitung heraus. Er wäre vor Ungeduld fast gestorben. Am liebsten hätte er sich sofort auf den Weg gemacht, um Sasha wiederzusehen. Er schwebte auf einer Wolke der Euphorie und war immer noch sprachlos darüber, dass er eine Anabo gefunden hatte. Er musste regelrecht gegen den übermächtigen Instinkt ankämpfen, sie sich einfach zu schnappen, hierherzubringen und nie wieder gehen zu lassen.
Natürlich war ihm
Weitere Kostenlose Bücher