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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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gewartet habe?«
    Â»Ich würde denken, dass du entweder total sentimental und altmodisch bist oder dass du etwas über mich weißt, was mich … ähm … von anderen Mädchen unterscheidet.«
    Er neigte den Kopf, bis seine Lippen sich direkt vor ihrem Ohr befanden. »Du bist eine Anabo.«
    Sie zuckte zusammen und drehte den Kopf, sodass sich ihre Nasenspitzen berührten. »Woher weißt du das?«
    Â»Es liegt in meinem Wesen, eine Anabo zu erkennen.«
    Â»Bist du … hast du irgendwas gegen die Anabo?«
    Jetzt begriff er. Sie hatte Angst, dass er sie zu Eryx bringen könnte. »Weil ich bin, was ich bin, kann ich nur mit einer Anabo zusammen sein. Dass ich dich gefunden habe, ist für mich von unglaublich großer Bedeutung.«
    Sie runzelte die Stirn. »Dann gibst du dich also nur deshalb mit mir ab?«
    Â»Ich habe dich zwar aus diesem Grund angesprochen, aber ich bin nur bei dir, weil ich bei dir sein möchte.«
    Sie verharrten im Schnee und sahen einander lange Zeit schweigend an. Schließlich flüsterte sie: »Dann ist diese Anabo-Geschichte also wirklich wahr?«
    Â»Absolut wahr.«
    Diesmal küsste Sasha ihn. Er gefiel ihr und sie mochte ihn, da war er sich sicher. Wenn er sich genau an seinen Plan hielt, würde sie sich dann auch irgendwann in ihn verlieben? Und konnte er sie jemals so lieben, wie es von ihm erwartet wurde?
    Er ließ seiner Fantasie freien Lauf, malte sich den Tag aus, an dem sie ihn voll und ganz akzeptierte, die Unsterblichkeit annahm und eine Mephisto wurde.
    So wie er.
    Er riss sich von ihr los, kam mit hastigen Bewegungen auf die Füße und schaute schwer atmend zu ihr hinunter.
    Sie setzte sich auf und blinzelte ihn an. Sie war eindeutig durcheinander. »Jax, was ist denn?« Sie wandte den Blick ab und wurde rot. »Ich kann nicht küssen, stimmt’s?«
    Â»Nein, Sasha, das war perfekt.« Sie war perfekt, denn sie war ein Kind des Lichts. Dass er sie überhaupt gefunden hatte, war schon unglaublich, und dass sie auch noch für ihn bestimmt war, war ein Wunder. Aber in all den Jahren, in denen er sich so sehr nach einer Anabo gesehnt hatte, hatte er nicht ein einziges Mal daran gedacht, was geschehen musste, damit sie bei ihm bleiben konnte. Sie musste eine Mephisto werden. Aber das war nur möglich, wenn er ihre reine Seele auslöschte. Doch dann wäre sie immer auf der Flucht vor der dunklen Seite, genau wie er. Sie würde den Frieden, den sie jetzt empfand, für alle Zeit verlieren. Wie konnte er ihr das bloß antun?
    Andererseits spürte seine dunkle Seele das Licht, das von ihr ausging, lechzte danach wie ein Verdurstender nach Wasser. All seine Instinkte trieben ihn auf das eine Ziel zu – sie zu erobern, sie zu behalten, sie zu besitzen und sie letztendlich zu einer Mephisto zu machen. Seine Instinkte scherten sich nicht um Gefühle. Niemals, nicht in seinen wildesten Fantasien, hätte er sich vorstellen können, dass er auch nur eine Sekunde zögern würde.
    Als er jetzt zu ihr hinabsah und in ihr wundervolles Gesicht und die großen, klaren Augen blickte, kam er sich vor wie ein Monster, das kurz davor war, die Prinzessin zu sich in den Dreck hinabzuziehen.
    Was, zum Teufel, war denn bloß los mit ihm? Er konnte doch jetzt nicht rührselig werden. Sie brauchten Sasha. Mehr Mephisto bedeuteten auch weniger Skia und weniger verlorene Seelen. Außerdem konnte sie Söhne und Töchter zur Welt bringen, die dann ebenfalls Mephisto waren. Wenn er sie schon nicht zu seinem persönlichen Glück auf seine Seite ziehen konnte, dann zumindest zum Wohl seiner Brüder, zum Wohl der Menschheit. Das war er ihnen und der Welt schuldig.
    Seine Euphorie war komplett verflogen. Schlecht gelaunt schob er alle Schuldgefühle beiseite, setzte die Sonnenbrille auf und radierte die letzten zehn Minuten ihrer Erinnerung aus.
    Sie blinzelte hastig und schaute ihn verwirrt an. Sie richtete den Blick auf ihr Bein, legte die Hand darauf und berührte anschließend ihre Lippen. »Gerade hatte ich so eine Art Déjà-vu, total verrückt. Als hätte ich vergessen, dass ich mir das Bein gebrochen habe und du es wieder geheilt hast.« Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie den Nebel daraus vertreiben. »Du hast gesagt: ›Vergiss alles, was nach deinem Sturz passiert ist‹, und ich habe es vergessen … bis es mir gerade

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