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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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bist du, Sasha. Du bist aufregend.«
    Ihr Körper machte sich selbstständig, als hätte er einen ganz eigenen Willen. Sie drängte sich an ihn, passte sich seinen Bewegungen an, zitterte. Sie spürte, wie sich seine Muskeln unter ihren Händen dehnten, als er die Finger aus ihren Haaren wand und sie umschlang. Er löste sich von ihren Lippen, drückte ihren Kopf an seine Schulter und legte seine Wange auf ihr Haar. »Ich weiß nicht, wieso du mich gebeten hast, dich noch einmal zu küssen. Aber ich bin froh, dass du’s getan hast.«
    Seufzend und dicht an ihn gedrängt stand sie da und sog seinen Duft ein. Eigentlich hatte sie gehofft, es würde ihr nicht gefallen. Dass es vorhin nur deshalb so toll gewesen war, weil sie sich zum ersten Mal geküsst hatten. Aber stattdessen wollte sie, dass es nie wieder aufhörte. »Sag mir, wer du bist, Jax.«
    Â»Hast du Angst?«
    Er hatte die seltsamsten Augen, die sie je gesehen hatte, er konnte durch bloße Berührung heilen und Erinnerungen auslöschen, aber trotzdem hatte sie keine einzige Sekunde seit ihrem Zusammentreffen am Liftausstieg Angst vor ihm gehabt. Eigentlich eher das Gegenteil. Die Stunden mit ihm hatten ihr das Gefühl gegeben, als sei ihr Leben doch nicht nur deprimierend.
    Â»Du sagst ja gar nichts. Heißt das, dass du tatsächlich Angst hast?«
    Â»Nein. Sollte ich das?«
    Er küsste sie auf den Scheitel. »Auf keinen Fall, Sasha. Du brauchst niemals Angst vor mir zu haben.«
    Â»Ist dir das schon mal passiert? Ich meine, dass jemand nicht vergisst?«
    Â»Du bist die Erste. Aber ich habe das auch noch nicht so oft gemacht. Dein gebrochenes Bein habe ich geheilt, damit du nicht mit Gipsbein in die Schule musst. Geküsst habe ich dich, weil ich es wollte, und die Sonnenbrille habe ich abgenommen, um deine Augen besser sehen zu können. Ich habe keine Ahnung, wieso ich deine Erinnerung nicht löschen konnte, aber ich werd’s nie wieder versuchen, das schwöre ich.«
    Sie glaubte ihm. »Eigentlich sollte ich dich einfach stehen lassen und weggehen.«
    Seine Lippen wanderten über ihr Gesicht, küssten ihre Stirn, ihre Nase, ihre Schläfen. »Ja, genau das solltest du tun.«
    Aber sie tat es nicht.
    Eng umschlungen standen sie da und lauschten dem Wind in den Tannen, während Schneeflocken sanft zu Boden schwebten. Es war einer dieser Momente, den Sasha niemals vergessen würde.
    Â»Lauf weg, Sasha«, flüsterte er nah an ihrem Ohr. »Lauf weg, so schnell du kannst, und schau nicht zurück.«
    Sie atmete stoßweise. »Ich will aber nicht weglaufen.«
    Er küsste sie wieder und drückte sie so fest an sich, dass ihre Füße vom Boden abhoben. Sie spürte seine Verzweiflung und wusste, dass das, was hier geschah, mehr war als das normale Geplänkel zwischen Jungs und Mädchen. Es verunsicherte sie, aber gleichzeitig fühlte sie sich lebendiger als jemals zuvor. Sie nahm plötzlich alles um sich herum überdeutlich wahr – das Zwitschern des Vogels über ihren Köpfen, das leise Knirschen des Schnees unter ihren Füßen, die Bewegungen seines Körpers in ihren Armen, den Geschmack seines Mundes, sogar die Wärme seines Atems.
    Als er den Kopf hob und in ihre Augen schaute, wurde sie von einer Woge aus Empfindungen gepackt und einfach mitgerissen, als müsste sie darin ertrinken. Sein Blick gab ihr das Gefühl, jemand anders zu sein, als wüsste sie Dinge, die sie eigentlich niemals wissen konnte.
    Â»Du bist nicht weggelaufen. Also gibst du mir eine Chance?«
    Â»Wenn ich Ja sage, verrätst du mir dann, wer du wirklich bist? Warum deine Augen so anders sind?«
    Â»Versprochen.« Er ließ sie los und trat ein Stück zurück. »Gib mir nur eine Woche Zeit, dann sage ich dir, was du wissen willst.«
    Sie nickte, obwohl sie am liebsten alles sofort erfahren hätte. »Erzählst du mir auch, woher du diese Anabo-Geschichte kennst?«
    Er griff nach der Sonnenbrille und setzte sie auf. »Ich sage dir alles.«
    Da ertönte ein grässlicher Schrei, der als Echo über die Berge hallte. Sie erstarrte. »Das klingt … als wäre jemand abgestürzt.«
    Mit düsterer Miene nickte Jax in Richtung Piste. »Gehen wir.«
    Zehn Minuten später erreichten sie die Talstation. In der Nähe der wenigen Häuser von Mountain Village hatte sich eine Menschenmenge

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