Am Anfang ist die Ewigkeit
versammelt. Sie stellten sich dazu und Sasha fragte eine Frau, was passiert sei.
»Jemand ist vom Devilâs Ridge gefallen. Die Pistenrettung hat gerade durchgegeben, dass sich das Opfer das Genick gebrochen hat.«
Ein Schauer lief ihr über den Rücken. »Wer ist es denn?«
»Eine Schülerin von der Telluride High. Reilly OâBrien. Ein ganz süÃes und liebenswertes Mädchen. Was für ein schreckliches Unglück.«
Sasha hörte eine bekannte Stimme und drehte sich um. Brett und East waren ein paar Meter von ihnen entfernt stehen geblieben und grinsten. Sasha beobachtete, wie die beiden die Fäuste zusammenstieÃen, und spannte unwillkürlich sämtliche Muskeln an.
»Was ist denn los?«, wollte Jax wissen. »Hast du Reilly gekannt?«
Sie beugte sich dicht an sein Ohr und flüsterte: »Nein, aber das ist das Mädchen, dem mein Cousin am Lift hinterhergefahren ist. Als sie ihn bemerkte, sah sie aus, als hätte sie Angst. Und jetzt schau ihn dir an. Er steht da und grinst.«
»Glaubst du etwa, dass er etwas mit ihrem Sturz zu tun haben könnte?«
Sasha hob den Kopf und sah ihr verzerrtes Spiegelbild in seinen Brillengläsern. »Wenn ich Ja sage, hältst du mich dann für verrückt?«
Jax lud sie in ein Restaurant in der Nähe ein. Als sie beim Dessert waren, hatte er bereits alles aus ihr herausgequetscht. Sie erzählte ihm von der Abschiebung ihrer Mutter, von den Ravens und Alex Kasamov, dass sie Mr Bruno kennengelernt hatte und was Brett heute Morgen auf der Fahrt zum Berg alles zu ihr gesagt hatte. Die Vorstellung, dass sie mit einem Skia am Tisch gesessen hatte, jagte ihm einen Riesenschrecken ein, aber er blieb ruhig. Sie vertraute ihm und dieses Vertrauen musste er beschützen, genau wie er sie beschützen musste. Deshalb würde er ihr so viel wie möglich verraten, ohne sie zu sehr zu erschrecken.
Er beschloss, mit der Anabo-Sache anzufangen. »Du fragst dich bestimmt, ob Brett Reilly für eine Anabo hielt und sie womöglich deshalb vom Berghang gestoÃen hat.«
»Ich weiÃ, das klingt lächerlich, aber für ihn ist dieser Eryx der AllergröÃte. Er sagt, er bekommt Punkte für jedes neue Mitglied. Vielleicht bekommt er ja auch Punkte, wenn er eine vermeintliche Anabo umbringt.«
»Warum sollte er Reilly für eine Anabo halten?«
»Keine Ahnung. Vielleicht hatte sie fürchterliche Angst vor Mr Bruno, so wie ich vor Alex Kasamov. Deshalb hatte Alex bei mir Verdacht geschöpft.«
Jax wusste, dass Reilly keine Anabo war. Er hatte sie schon öfter in der Stadt gesehen, genau wie seine Brüder. Sie sah wirklich wahnsinnig gut aus, aber wenn sie eine Anabo gewesen wäre, hätten sie das sofort erkannt.
»Vielleicht wollte Brett sie ja einfach nur anbaggern«, meinte er. »Sie hat ihn abblitzen lassen und er war sauer. Vielleicht wollte er sie gar nicht über die Kante stoÃen und es war ein Unfall. Vielleicht war er es nicht einmal.«
»Du hast Recht. Ich bin viel zu voreilig. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich die furchtbaren Vorfälle in San Francisco noch nicht verarbeitet habe.« Sie senkte den Blick und fühlte sich plötzlich in eine andere Welt versetzt. »Das Ganze kommt mir absolut unwirklich vor. Ich kann mir einfach nicht erklären, warum sie mich so sehr gehasst haben, dass sie mich umbringen wollten.«
Jax beschäftigte eher die Frage, wieso er es nicht geschafft hatte, ihre Erinnerung zu löschen. »Du hast erzählt, dass du ohnmächtig geworden bist. Als du am frühen Morgen wieder zu dir kamst, waren die anderen verschwunden. Wenn sie dich umbringen wollten, warum haben sie es dann nicht gemacht?«
»Vielleicht dachten sie, dass ich tot bin.
»Und das hat keiner von ihnen überprüft?«
»Stimmt. Wieso hätten sie riskieren sollen, dass ich überlebe? Ihnen muss doch klar gewesen sein, dass ich sofort zur Polizei gehe. Aber sie haben nichts Besseres zu tun, als auf ein Segelboot zu steigen. Das ist schon sehr merkwürdig.«
»Aber du hast doch gesagt, dass du keinerlei Verletzungen hattest, nicht einmal einen blauen Fleck. Wahrscheinlich hätte dann Aussage gegen Aussage gestanden, und das wussten sie.«
Ihre Miene wurde zusehends ratloser. »Ich kapier das nicht, Jax. Ich habe das Ganze doch nicht nur geträumt. Und es war auch keine Halluzination oder so was.
Weitere Kostenlose Bücher