Am Anfang ist die Ewigkeit
in Ruhe.«
Key starrte ins Feuer. »Phoenix will für Sashas Cousin Brett, diesen Easter und seine Freundin und alle, die noch das Gelübde ablegen, einen Unfall inszenieren. Es soll auf der alten MinenstraÃe zwischen Telluride und Ouray passieren. Er meint, wir müssten nur auf einen heftigen Schneesturm warten. Wir lassen es so aussehen, als wären sie dort hochgefahren, um zu feiern, auf dem Rückweg in betrunkenem Zustand von der StraÃe abgekommen und erfroren, bevor sie es zu Fuà zurück in die Stadt geschafft hatten.«
»Mir wäre es lieber, wenn wir es schon heute Nacht über die Bühne bringen könnten. Was wird aus dem Lehrer und Sashas Tante?«
»Melanie Shriver wird auf der Suche nach Brett ebenfalls erfrieren.« Key hob den Blick, um Jax in die Augen zu schauen. »Und auf diesen Bruno hat Zee schon gestern Abend einen Lumina angesetzt. Er beschattet den Lehrer rund um die Uhr, damit wir etwas über seine Gewohnheiten erfahren und seinen Tod so arrangieren können, dass er logisch wirkt und nicht irgendwelche Spekulationen weckt.«
Jax wartete. »Und?«
»Ist kein Problem. Er raucht und stopft sich nur so mit ungesundem Zeug voll. Wenn er kein Skia wäre, hätte er längst einen Herzinfarkt erlitten. Also sorgen wir dafür, dass er einen kriegt.«
Das hörte sich ganz vernünftig und nicht allzu kompliziert an. Aber warum sah Key dann so ernst, so besorgt aus? »Und was ist die Kehrseite der Medaille?«
Key beugte sich vor. »Mephistopheles sagt, dass Bruno schon seit fast zweihundert Jahren ein Skia ist. So einen alten hatten wir noch nie. Zee und Brody haben sich gestern Abend in seinen Computer gehackt und dabei Hunderte von Fotos und alle möglichen Unterlagen entdeckt, Briefe, Notizen, Kreditkartenabrechnungen und Auszüge aus Tagebüchern. Durchweg belastendes Material, mit dem sich hochrangige Personen wie Kongressabgeordnete, Senatoren, sogar Richter am obersten Gerichtshof erpressen lassen.«
Jax musste an das SchlieÃfach in Genf denken, in dem alle möglichen Informationen über bedeutende Persönlichkeiten aus der ganzen Welt versteckt waren. Alex hatte gesagt, dass sein Chef dieses Material haben wollte. Jax wurde klar, dass damit nicht sein Chef in Moskau gemeint war, sondern Eryx. »Aber nicht alle werden sich darauf einlassen und das Gelübde ablegen.«
»Nicht alle, aber einige. Kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn Menschen mit Macht und Einfluss, Menschen, die die Vereinigten Staaten regieren, ihre Seelen an Eryx verkaufen?«
Die Vorstellung war deprimierend, aber die Säuberung der Regierung würde noch warten müssen. »Ich finde, wir sollten uns erst mit Washington beschäftigen, wenn wir Bruno und die anderen aus dem Weg geräumt haben. Sie könnten jederzeit dahinterkommen, dass Sasha eine Anabo ist.«
»Warum sollten wir sie unnötig dieser Gefahr aussetzen? Lad sie doch einfach auf einen Besuch hierher ein, und dann lässt du sie nicht wieder weg.«
»Tolle Idee, Key. Da gibt es bloà einen Haken: Sasha kann mich nicht ausstehen.«
»Hast du es ihr gesagt?«
»Ich musste ihr etwas erzählen, und das hat schon gereicht, um sie in die Flucht zu schlagen.«
»Vielleicht ändert sie ihre Meinung noch einmal.«
»Das hoffe ich, obwohl ich glaube, dass es sehr unwahrscheinlich ist.« Nette Mädchen, selbst wenn sie Anabo waren, wollten mit Söhnen der Hölle nichts zu tun haben. »Die Wettervorhersage hat für nächste Woche reichlich Schnee angekündigt. Bringen wir die Angelegenheit hinter uns, damit Sasha sich keine Sorgen mehr wegen Brett oder Melanie oder Mr Bruno machen muss.«
»Das geht nicht«, erwiderte Key mit grimmiger Miene. »Noch nicht.«
Wie eine eiskalte Hand legte sich die Angst um Jaxâ Kehle. »Wieso nicht?«
Key stand auf, trat an den Kamin und stocherte mit dem Schürhaken im Feuer herum. »Zee hat bei Bruno auch ein paar Notizen entdeckt, in denen es um ein Skia-Treffen geht. Es war zwar weder ein Zeitpunkt noch ein Ort vermerkt, aber wir wissen, dass einige Skias demnächst irgendwo zusammenkommen werden. Das ist die Gelegenheit. Wenn wir mehrere auf einmal erwischen können, sparen wir uns monatelange Kleinarbeit.« Er stellte den Schürhaken zurück in den Ständer und drehte sich zu Jax um. »Wir brauchen Bruno noch bis zu diesem
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