Am Anfang ist die Ewigkeit
Treffen, wann auch immer es stattfindet. Er muss uns dorthin führen. Du hast doch immer noch vor, am Montag mit der Schule anzufangen, oder?«
»Auf jeden Fall.«
»Gut, du musst unbedingt ein Auge auf Bruno haben und so viel wie möglich über seine Pläne herauskriegen. Vielleicht spricht er ja über einen Ausflug oder er erwähnt sonst irgendetwas, das uns weiterhilft.«
Na toll. Jetzt musste er nicht nur Sasha für sich gewinnen, sondern auch noch Geheimagent für die Mephisto spielen.
Key ging zur Tür. Er hatte die Hand bereits an der Klinke, als er sich noch einmal umdrehte. »Ãbrigens freue ich mich keineswegs darüber, dass es schiefgegangen ist. Ich wünsche dir wirklich, dass das mit Sasha klappt. Und ich bewundere dich dafür, dass duâs versuchst.«
Er machte ein Gesicht, als wäre ihm dieses Thema peinlich. Und noch bevor Jax etwas erwidern konnte, war er weg.
Die ersten Stunden nach Jaxâ Verschwinden verbrachte Sasha mit Skifahren und dem angestrengten Versuch, ihn zu vergessen. Es gelang ihr zwar nicht, die Gedanken an ihn zu vertreiben, dafür wurde sie auf der Piste immer sicherer.
Erst in der Talstation wurde ihr klar, dass Brett sie hatte sitzen lassen. Sie stapfte mit Melanies Skiausrüstung auf der Schulter über den Parkplatz, doch der gelbe Hummer war nirgends zu sehen. Einerseits war sie froh darüber, aber wie sollte sie jetzt nach Telluride zurückkommen? Und warum stieg sie nicht einfach in den nächsten Bus nach Colorado Springs?
»Du siehst aus, als hättest du dich verlaufen«, sagte ein groÃer, dunkelhaariger Mann, der neben einem schwarzen Mercedes stand. »Stimmt was nicht?«
Er war schon älter und sah so gut aus, dass er ein Filmstar hätte sein können. Irgendwie kam er ihr sogar bekannt vor. Trotzdem wollte sie nicht, dass er ihr anbot, sie mitzunehmen. Sie erzählte ihm nichts von ihrem Dilemma, sondern lächelte nur kopfschüttelnd. »Ich warte auf meinen Cousin.«
Er nickte und erwiderte ihr Lächeln. »Wenn du nicht noch länger warten willst, kannst du auch die Gondelbahn nehmen.« Er zeigte mit dem Daumen hinter sich. »Sie hält eine QuerstraÃe von der Colorado Avenue entfernt.«
»Danke.«
»Kein Problem.« Er stieg in seinen Wagen und winkte ihr beim Wegfahren zu. Sein Kennzeichen bestand nur aus einem einzigen Buchstaben: einem M.
Sobald er nicht mehr zu sehen war, machte sie sich auf den Weg zur Gondelbahn, und schon eine halbe Stunde später ging sie die HauptstraÃe von Telluride entlang. Obwohl es schon halb fünf war und langsam dunkel wurde, hatte sie es nicht besonders eilig, zu den Shrivers zu kommen. Alle Schaufenster waren weihnachtlich dekoriert und sie nahm sich die Zeit, jede Auslage ausführlich zu betrachten. Dichter Schnee bedeckte den Boden, an den StraÃenlaternen hingen blinkende Lichterketten und die Sitzbänke am Rand des Bürgersteigs waren mit roten Schleifen geschmückt. Telluride wirkte wie das Motiv einer WeihnachtsgruÃkarte. Wäre Sasha in einer anderen Situation gewesen und mit ihrer Mum hier, hätten sie bestimmt in dem Hotel auf der gegenüberliegenden StraÃenseite oder in einer der hübschen Ferienwohnungen gewohnt. Sie wären durch die EinkaufsstraÃe gebummelt, um Weihnachtsgeschenke und vielleicht einen Christbaum auszusuchen, und hätten eine schöne Zeit zusammen verbracht.
Aber Mum war unendlich weit weg und Sasha musste ihr Dasein in einem heruntergekommenen Haus bei der schlimmsten Familie Amerikas fristen. Da Melanie eine verlorene Seele war, rechnete Sasha zum Fest nicht mal mit einem Weihnachtsbaum.
Sie stand gerade vor einem Geschäft mit Geschenkartikeln, als ihr Handy klingelte. Das war wahrscheinlich ihr Onkel. Sie lieà es einfach klingeln. Dann fiel ihr ein, dass es vielleicht auch Mum sein konnte, und sie riss das Telefon aus der Jackentasche.
»Sasha«, meldete sich eine tiefe Stimme. »Hier spricht Phoenix DeKyanos, Jaxâ Bruder.«
Sie blinzelte, lieà den Kopf sinken und lehnte die Stirn an den Rahmen des Schaufensters. »Warum rufst du mich an? Wo ist Jax?«
»Er ist unterwegs. Ich rufe an, weil wir uns um deine Sicherheit sorgen. Wir haben uns etwas überlegt, wie wir dich beschützen können. Schau mal nach rechts. Siehst du den Hund, der an der Bank angeleint ist? Er heiÃt Boo.«
»Ja, der ist nicht zu
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