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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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für immer so bleiben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sobald die Ravens und Bruno von der Bildfläche verschwunden sind, gehe ich zurück auf den Berg und du siehst mich nie wieder. Du wirst mich und Eryx und alles, was du über die andere Seite erfahren hast, vergessen und wieder zu dem Mädchen werden, das du vorher warst.«
    Sie war erleichtert. Nur die Vorstellung, dass sie ihn nie wiedersehen, ihn sogar vergessen würde, gefiel ihr nicht. »Bleibe ich trotzdem eine Anabo?«
    Â»Nur Luzifer kann dir deine Anabo-Eigenschaften nehmen. Du müsstest ihn darum bitten und wenn er sich darauf einlässt, wärst du ein Mensch wie alle anderen auch.«
    Â»Das ist mein einziger Wunsch, Jax. Ich möchte ein ganz normaler Mensch sein. Ich will nicht mit der ständigen Angst leben, dass mich irgendjemand umbringen will.«
    Â»Das musst du dir gut überlegen, Sasha. Du bist seit deiner Geburt eine Anabo. Wenn du das verlierst, wirst du unweigerlich die Erfahrung machen, was es bedeutet, in Versuchung zu geraten. Die meisten Menschen haben mit den alltäglichen Versuchungen wie Wut, Eifersucht oder Hass zu kämpfen. Dinge, von denen du keine Ahnung hast, weil du sie nie gefühlt hast. Du verlierst aber auch deine Freikarte ins Paradies und müsstest dir wie alle anderen den Eintritt erst verdienen.«
    Er steckte die Tüte mit den Keksen wieder in den Rucksack und hielt ihr die Tür auf. »Es ist ganz allein deine Entscheidung. Der freie Wille ist unantastbar. Vielleicht solltest du aber noch ein wenig Geduld haben und wenigstens warten, bis ich wieder weg bin. Dann kannst du in aller Ruhe darüber nachdenken.«
    Sobald sie wieder im Schulgebäude waren, ging er an ihr vorbei auf die Treppe zu, die hinauf zu den Klassenräumen der Oberstufe führte. Die jüngeren Klassen waren im Kellergeschoss untergebracht, zusammen mit der Cafeteria, der Bibliothek und der Turnhalle. Sasha sah Jax nach, bis sie merkte, dass sie von ein paar Schülern beobachtet wurde. Sie schluckte und drückte den Rücken durch. Sie war sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Sie wollte nicht noch einmal in Ruhe darüber nachdenken. Er würde bestimmt ein anderes Anabo-Mädchen kennenlernen, das sich vielleicht darauf einließ, mit einem Typen aus der Hölle zusammen zu sein, unsterblich zu werden und Menschen in die Hölle auf Erden zu bringen.
    Jetzt musste sie nur noch aufhören, ununterbrochen an ihn zu denken.
    Als sie im ersten Stock ankam, schlenderten Jax und Brody gerade gemeinsam am anderen Ende des Flurs zum Kurs für Englische Literatur. Ein Mädchen mit langen, blonden Haaren und hübschen blauen Augen huschte an Sasha vorbei. Sie lief direkt auf Jax zu, schaute lächelnd zu ihm auf und plapperte munter drauflos, als wären sie alte Freunde, die sich seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen hatten. Es war eine gute Idee gewesen, Brody mitzubringen. Das Mädchen hatte kein bisschen Angst vor Jax. Ganz im Gegenteil. Sie legte sogar immer wieder die Hand auf seinen Arm und gackerte, als sei dies der glücklichste Tag ihres Lebens.
    Sasha machte sich ebenfalls auf den Weg zum Klassenzimmer und versuchte, sich für ihn zu freuen. Vielleicht konnte er die Zeit in der Schule ein wenig genießen, ohne sich wie ein Monster zu fühlen, und ein paar Freundschaften schließen. Doch tief in ihrem Inneren rumorte das unbändige Verlangen, Anlauf zu nehmen, die blonde Plaudertasche zur Seite zu rammen und Jax’ warme, starke Hand zu ergreifen, um allen zu zeigen, dass er bereits vergeben war.
    Nachdem sie den Raum betreten hatte, kam die Englischlehrerin Mrs Redmond lächelnd auf sie zu. Sie trug einen grauen Pullover und eine graue Hose, die exakt zu ihren grauen Haaren passte, und reichte ihr den Lehrplan. »Setz dich einfach auf einen freien Platz.«
    Erin winkte Sasha zu, also setzte sie sich neben sie, genau gegenüber von Rachel. Jax und Brody saßen auf der anderen Seite des Klassenzimmers neben Thomas und Mason. Das waren Bretts Freunde, die sie am Samstag schon getroffen hatte. Die Plapperbarbie saß direkt neben Jax und strahlte ihn an wie ein neues Spielzeug. Ununterbrochen zupfte sie an seinem Ärmel oder legte ihm die Hand auf die Schulter, während sie sich zu ihm beugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Vielleicht hätte Sasha darunter gelitten, wenn Jax irgendwie interessiert gewirkt hätte.

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