Am Anfang ist die Ewigkeit
angefangen zu weinen und wollte ihn nicht mehr an mich ranlassen. Also ist Mum mit mir zu einem anderen gegangen. Dann gab es da noch eine Verkäuferin in der Schuhabteilung bei Macyâs. Ich konnte mir dort keine Schuhe mehr kaufen, weil mir auch immer schlecht geworden ist.«
»Das waren garantiert Skia, vor denen du instinktiv Angst hattest. Tief in deinem Inneren weiÃt du, dass sie dich umbringen würden, wenn sie wüssten, was du bist. Die Skia sind aber auch unglaublich sensibel. Deshalb musst du versuchen, in Brunos Gegenwart an irgendetwas anderes zu denken. Stell dir etwas Schönes vor, was dich glücklich macht.«
Wahrscheinlich würde sie dann an ihn denken, aber das verriet sie ihm nicht. Ganz egal, wie sehr sie sich bemühte, ihre Gedanken kreisten immer wieder um ihn.
Da riss jemand ohne Vorwarnung so heftig an ihren Haaren, dass ihr Kopf nach hinten flog und ihre Augen sich mit Tränen füllten.
»Hör mal, Cha-Cha, du bist mir eine Antwort schuldig. Los, sieh mich an und ⦠aua !«
»Du lässt sie sofort los«, sagte Jax mit tiefer, drohender Stimme. »Sonst breche ich dir den Arm.«
Schlagartig war Sasha frei und Jax zog sie nah zu sich heran. Julianne hatte offensichtlich groÃe Angst. Sie starrte Jax an und wich zurück. »Wer bist du?«
Julianne spürte die Gefahr, da war Sasha sich sicher. Vielleicht wusste sie nicht, was er war, aber sie spürte, dass er eine ernsthafte Bedrohung für sie darstellte.
»Ich bin Jack. Fiese Leute machen mich stinksauer. Ich würde also vorschlagen, dass du Sasha in Ruhe lässt.«
Ein paar Meter entfernt fühlte sich Julianne wieder etwas mutiger. Sie stand da und rieb sich den Unterarm. »Was du nicht sagst. Dann warte bloà ab, bis ich das meinem Freund erzählt hab.«
»Soll ich gleich hier warten?«
Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und stapfte davon.
»Tut mir leid, Sasha. Das hat bestimmt wehgetan.«
»Ja, sie ist eine echte Hexe.«
»Die hätte auch was gegen dich, wenn sie keine verlorene Seele wäre. Das ist eine von diesen eingebildeten Bienenköniginnen, die alles hassen, was ihnen etwas von ihrem Glanz nehmen könnte. Halt dich einfach von ihr fern.«
»Kein Problem.« Sashas Magen knurrte.
»Hast du Hunger?«
»Und wie, ich sterbe gleich. Melanie hat zwar ein riesiges Frühstück gemacht, aber ich hab bloà einen trockenen Muffin abbekommen. Noch nie im Leben hatte ich so einen Hunger.«
»Komm mit, du kannst ein paar von den Keksen haben, die Mathilda mir mitgegeben hat.«
Als sie drauÃen am Hinterausgang der Schule auf der kleinen Treppe zum FuÃballplatz standen, zog Jax eine groÃe Plastiktüte aus seinem Rucksack. »Ich bin schuld daran, dass du mehr Hunger hast als sonst«, sagte er beim dritten Keks. »Solange du in meiner Nähe bist, wirst du dich immer mehr verändern. Du baust Muskeln auf und wirst stärker, deshalb verlangt dein Körper nach mehr Kalorien. Kann sein, dass dir noch weitere Dinge auffallen, die dir vielleicht komisch vorkommen. Wahrscheinlich kannst du bald in der Dunkelheit sehen und entwickelst nach und nach bestimmte telekinetische Fähigkeiten. Dann kannst du zum Beispiel eine Lampe nur durch deine Gedanken an- und ausknipsen. Diese Veränderungen sind auch der Grund dafür, dass du Schatten um Brunos Augen siehst und dass ich deine Erinnerung nicht mehr löschen kann.«
Deshalb war sie so neben der Spur. Warum überraschte sie das nicht? Ihre ganze Welt wurde auf den Kopf gestellt und sie konnte nichts dagegen tun. Sie wollte raus aus diesem Karussell, wollte ganz in Ruhe zu Atem kommen und nachdenken, bevor sie der nächste Hammer traf. »Liegt das daran, dass du mich geheilt hast?«
»Nein, es liegt daran, dass ich dich geküsst habe.«
»Hast du mich nur deshalb geküsst, Jax? Damit ich mich verändere? Damit ich vielleicht sogar so werde wie du?«
»Ich habe dich geküsst, weil ich dich küssen wollte. Ich habe erst später erfahren, was ich damit bei dir in Gang gesetzt habe.«
»Und wenn du es vorher gewusst hättest? Hättest du mich trotzdem geküsst?«
Er wischte ihr sanft einen Kekskrümel von den Lippen. »Ich weià es nicht, Sasha. Vielleicht? Bitte sei mir nicht böse.«
Sie verspürte den idiotischen Wunsch, ihn noch einmal zu küssen. »Muss ich jetzt
Weitere Kostenlose Bücher