Am Anfang ist die Ewigkeit
nur mit Brett und East rum. So kommt man überhaupt nicht an ihn ran.«
Sasha hätte ihr gern verraten, dass es noch einen weitaus besseren Grund gab, froh darüber zu sein, wenn Thomas sich nicht mehr mit Brett und East abgab, doch sie nickte nur.
»Tu doch nicht so, als wär ich die Einzige, die Grund zur Freude hätte«, meinte Erin. »Wenn Mason dich nach einem Date fragen würde, würdest du doch auf der Stelle zusagen.«
Rachel lächelte Sasha etwas verlegen an. »Sie hat ja Recht. Er sieht zwar eher wie ein ungehobelter Klotz aus, aber er kann auch ganz lieb und witzig sein.«
Was wieder einmal beweist, dass es für jeden Topf einen Deckel gibt, dachte Sasha.
Jetzt kam Julianne aus dem Klassenzimmer. Die Arbeitsbienen folgten ihr emsig und warfen Sasha im Vorbeigehen wieder diesen angewiderten Blick zu. Sasha fühlte sich, als hätte ihr jedes der Mädchen eine Faust in den Magen gerammt. Was hatte Brett bloà zu ihnen gesagt?
Als ihr Cousin nun ebenfalls auf den Flur trat, grinste er sie verächtlich an. East drängte sich von hinten an sie heran, legte ihr die Hand auf den Po, drückte zu und sagte ihr ins Ohr: »Ich hab doch gleich gewusst, dass das bloà Theater war.« Dann gingen er und Brett lachend weiter.
»Was hatte das denn zu bedeuten?«, wollte Erin wissen. Ihre Miene war eine Spur unfreundlicher geworden.
Sasha spürte, wie der ohnehin schwankende Boden unter ihren FüÃen wegzusacken drohte, und machte einen verzweifelten Versuch, den Schaden zu begrenzen. »Brett hat ihm eine grässliche Lüge über mich erzählt.«
»Aber wieso sollte er so etwas tun?« Rachel war ebenfalls misstrauisch geworden. »Er ist doch dein Cousin.«
Sasha wurde schlagartig klar, dass sie ihr nicht glauben würden. Brett kam bei allen Schülern gut an. Er war Mister Mädchenschwarm persönlich, auch wenn er in Wirklichkeit ein Arschloch mit einem Ego so groà wie Alaska war. Und er war ein Familienangehöriger. Ein Blutsverwandter. Warum sollte er Lügen über sie verbreiten?
Doch Brett war alles andere als ein normaler Teenager. Er war von einer dunklen, bösen Macht besessen, ohne jedes Gewissen. Er war ein kaltblütiger Mörder. Aber das wussten die anderen nicht. Das konnten sie nicht wissen. Sasha blickte von Erin zu Rachel. »Ich habe keine Ahnung, wieso er das macht. Ich weià noch nicht mal, was er genau gesagt hat. Er verarscht die Leute gern. Vielleicht findet er das einfach nur wahnsinnig witzig.«
Obwohl es so aussah, als würden die beiden ihr das nicht ganz abnehmen, entspannten sie sich ein wenig. »Wir haben jetzt Biologie. Und du?«, sagte Erin schlieÃlich.
Sasha zog ihren Stundenplan aus der Tasche und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sie auch Biologie hätte â leider vergeblich. »Mathe.«
»Na, dann bis später, Sasha.« Rachel und Erin kehrten ihr den Rücken zu.
Sie sah ihnen nach, bis sie bei Bree angekommen waren, die etwas zu ihnen sagte. Alle drei drehten sich zu Sasha um. Sie hatten den gleichen Gesichtsausdruck wie die Bienen. Als würden sie sich vor ihr ekeln.
Für Jax war Mathe genauso langweilig wie Englisch. Die Zeit schien sich ewig hinzuziehen und die Blonde neben ihm, die absolut nichts kapierte, machte es nur noch schlimmer. Er vergaà ständig ihren Namen, obwohl er sich wie verrückt bemühte, die Regeln aus dem Buch zu befolgen. Ihr fast ununterbrochenes Gekichere und das sinnlose Geplapper trieben ihn in den Wahnsinn. Er versuchte, sie zu ignorieren, aber das schien sie nur noch mehr anzuspornen. Er sagte ihr, dass er schon eine Freundin hatte, aber sie lachte nur und meinte: »Ihr Pech.«
Brody hingegen genoss das Ganze in vollen Zügen, obwohl Jax ihn immer wieder daran erinnerte, dass das nur ein vorübergehender Ausflug war und er sich auf lange Sicht für eines der Mädchen auf dem Berg entscheiden musste.
»Mach ich ja noch«, sagte Brody, »aber im Augenblick ist das hier der Hammer. Jenny ist total nett. Und sie besitzt die gesamte erste Staffel von Star Trek mitsamt den Outtakes. Ihr Opa war Filmproduzent, deshalb hat sie jede Menge cooles Zeug.«
»Du darfst aber nicht zu ihr nach Hause gehen, Brody. Versprich mir das.«
»Ja, schon klar.«
Jax wusste jederzeit genau, wo sich Sasha aufhielt. Er verlor nicht einen Moment ihren Duft, auch wenn er sie nicht sehen
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