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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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Seelen an Eryx verkauft haben – wie die Ravens.«
    Â»Und bringt ihr sie um?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wenn ein Mensch seine Seele an Eryx verpfändet, gibt er jede Aussicht auf den Eintritt in den Himmel oder die Hölle auf. Würden wir sie töten, würden ihre Seelen zu Eryx wandern und seine Macht wäre noch größer. Deshalb bringen wir sie in einen tiefen Schacht, den Luzifer persönlich gegraben hat – die Hölle auf Erden. Von dort können ihre Seelen nach dem Tod nicht entfliehen.«
    Dann war die Hölle auf Erden also keine Metapher. Sie schloss die Augen und sah wieder die Ravens vor sich, die sie mit Steinen bewarfen. Menschen, die sie seit ihrer Kindheit kannte, waren zu Fremden geworden, weil sie ihre Seele verkauft hatten. Als sie die Augen wieder öffnete, begegnete sie seinem Blick. »Dann verschwinden die Leute einfach, die ihr einfangt? Für die Angehörigen muss das doch furchtbar sein.«
    Â»Wir ersetzen sie durch Doppelgänger und inszenieren ihren Tod. Morgen werden die Medien von einem Segelunglück mit vierzehn Toten berichten.«
    Â»Könnt ihr ihre Seelen nicht wieder zurückholen?«
    Â»Nur, wenn Eryx zustimmt. Aber in tausend Jahren hat er noch keinen einzigen Menschen von seinem Gelübde entbunden.« Er musterte Sasha neugierig. »Wolltest du wirklich eine von ihnen werden?«
    Â»Ich wollte nur so tun. Ich will endlich erfahren, wer meinen Dad umgebracht hat, warum er sterben musste.« Sie blickte auf die Blutlache hinab, die im schummerigen Licht der Lagerhalle beinahe schwarz wie Öl erschien. »Aber es wäre sowieso egal gewesen, denn sie haben mich nur eingeladen, weil sie mich hassen und nicht, weil sie mich bei sich aufnehmen wollten.«
    Â»Sie müssen dich hassen, weil du eine Anabo bist. Du stellst eine Bedrohung für sie und ihr Vorhaben dar. Wahrscheinlich hat Kasamov sie angestiftet und dafür gesorgt, dass sie dich hierherlocken.«
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. »Hat er die Ravens gegründet, um noch mehr Leute anzulocken?«
    Jax nickte. »Genau so gehen die Skia vor. Sie gründen Gruppen wie die Ravens und fordern die Mitglieder auf, weitere Jünger anzuwerben. Mit zwei oder drei Menschen fangen sie an. Sie erfüllen ihnen den sehnlichsten Wunsch, damit sie sich auf die Sache einlassen, und erklären ihnen, wie sie sich die Wünsche anderer zunutze machen können. Sie rekrutieren dann neue Mitglieder, und diese tun das ebenfalls. So geht es immer weiter und die Zahl der Bekehrten wächst sprunghaft an.«
    Sasha dachte an Missy und daran, wie schlank sie geworden war. Und sie dachte an den kleinen schmächtigen Casey Mills. Er war in diesem Jahr ins Football-Team aufgenommen worden, was wirklich niemand verstehen konnte. »Aber warum hat Alex sich zur Gründung der Ravens nicht jemanden gesucht, der beliebt ist, jemanden, der auf andere attraktiv wirkt?«
    Jax zuckte mit angewidertem Blick die Schultern. »Die Ravens sind mit Abstand die jüngsten Anhänger, die wir je zu Gesicht bekommen haben. Eryx muss in dieser Altersklasse wohl erst noch Erfahrungen sammeln. Ich nehme an, er hat keine Ahnung, wie man am besten Jugendliche rekrutiert. Alex’ Ravens sind wahrscheinlich so eine Art Probelauf. Aber egal, wo Eryx und seine Skia es als Nächstes versuchen, sie werden ihre Sache schon sehr viel besser machen.«
    Jetzt meldete sich einer der Brüder zu Wort. »Jax, noch fünf Minuten, dann können sie sich wieder bewegen.«
    Jax blickte kurz zu ihm hinüber, gab jedoch keine Antwort. Stattdessen wandte er sich wieder Sasha zu. Auf seinem schönen Gesicht lag ein seltsamer Ausdruck.
    Â»Warum könnt ihr keine Skia oder Anabo versteinern?«, wollte sie wissen.
    Â»Es gibt Dinge, die wir weder bei einer unsterblichen Skia-Seele, die Eryx gehört, noch bei einer reinen Anabo-Seele, die Gott gehört, bewirken können.«
    Â»Aber es gibt Dinge, die wir bei dir bewirken können, wenn du dich nicht endlich beeilst, Jax«, warf der Bruder mit dem Pferdeschwanz ein. »Und die würden dir bestimmt nicht gefallen.«
    Jax zögerte. Er wirkte hin- und hergerissen. »Ich will sie nicht zurücklassen.«
    Ein weiterer Bruder mit einem Kinnbärtchen mischte sich ein. »Du wirst später noch mal zurückkommen müssen. Und außerdem … kannst du sie sowieso nicht einfach

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