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Am Anfang war das Ende (German Edition)

Am Anfang war das Ende (German Edition)

Titel: Am Anfang war das Ende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Casta
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es sein. Heute ist Sonntag, morgen ist Montag, dann kommt der kleine Dienstag. Ich schaue zu Red Bull hinüber, der seine Arme vor dem weiten Himmel ausstreckt.
    Der Wind hat aufgefrischt. Das ist auch gut. Endlich kriegen wir unsere Tage ein bisschen in den Griff.
    »Wir müssten einen Plan machen«, sage ich. »Bisher schusseln wir bloß kopflos durch die Gegend.«
    David steht auf. »Du hast recht, Judit«, sagt er. »Irgendwie kapier ich überhaupt nicht, was wir eigentlich treiben.«
    »Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir zu wenig Nahrung zu uns nehmen und zu wenig trinken«, meint Dinah. »Wir können nicht klar denken. Ein Plan wär echt gut.«
    »In dem Fall wäre der erste Punkt, mehr Essen zu besorgen«, sagt Gabriel. »Sonst fange ich bald an, diese komischen Büsche anzuknabbern.«
    Ich nicke. Von dem großen Plattfisch ist nichts mehr übrig. Und obwohl wir stundenlang im Wasser herumgewatet sind, ist es uns nicht gelungen, noch mehr zu fangen.
    Plötzlich richten sich alle Blicke auf Tüchtig. Als er das merkt, sieht er uns beunruhigt an.
    »An dem ist nichts dran«, sage ich schnell.
    »Besser als Silberbüsche ist er auf jeden Fall«, kontert David.
    »Es gibt bestimmt noch was anderes«, bringe ich heraus. Ich muss an die Mücke denken, die ich vielleicht gehört habe, und an die Vögel, die überm Wasser kreisen. »Es gibt schließlich Anzeichen von Leben«, sage ich unsicher. »Wenn wir eine Waffe hätten, könnten wir Vögel schießen.«
    »Müssten die nicht irgendwo Eier legen?«, sagt Dinah. »Ist doch komisch, dass man nirgends eine Spur von ihren Nestern sieht.«
    »Vielleicht ist es nicht die richtige Jahreszeit«, meine ich. »Vielleicht fangen sie bald an, ihre Nester zu bauen.«
    »Bis dahin sind wir verhungert«, schnaubt Gabriel.
    »Die Ratten!«, rufe ich plötzlich aus.
    »Ja, die müssen schließlich irgendwo Futter finden«, sagt David.
    Ich schüttle den Kopf. »Was hast du gesagt, wie viele es waren, David?«
    »Wahnsinnig viele, Millionen. Jedenfalls über tausend.«
    Ich nicke eifrig. »Genau«, sage ich. »Da haben wir doch jede Menge Nahrung!«
    Es dauert ein paar Sekunden, bis die anderen begreifen, was ich meine. Es ist der Mangel an Nahrung, der uns so schwerfällig macht, das ist mir klar. Mein Kopf fühlt sich an, als wäre er voller Sirup.
    »Du meinst doch nicht im Ernst, dass wir Ratten essen sollen?«, sagt David angewidert.
    »Mir wird schlecht«, sagt Gabriel.
    »Hallo!«, sage ich. »In China isst man Ratten. Dort sind sie eine Delikatesse. Das hab ich in einem Dokumentarfilm gesehen.«
    »Ratten fressen doch Scheiße«, sagt David.
    Ich schüttle den Kopf.
    »Und wie sollen wir die fangen?«, fragt Dinah.
    Darüber habe ich natürlich noch nicht nachgedacht. Ich schweige eine Zeitlang. Kraule Tüchtig hinterm einen Ohr. Er drückt seinen Kopf zärtlich an mich. Was für ein Glück, dass ich dich habe!, denke ich.
    »Damit vielleicht«, sage ich dann und nicke zu den Spaten hinüber, die vor dem Windschutz stehen.
    »Mit Spaten?«, fragt David.
    »Ja, wir könnten uns doch raufschleichen und ein paar totschlagen«, schlage ich vor.
    »Splash und so?«, fragt Gabriel.
    Ich nicke.
    »Die sind gefährlich«, wendet David ein. »Dann greifen sie uns garantiert an.«
    »Nicht, wenn wir zu viert sind. Und Tüchtig kann auch mitkommen. Ich glaube, Ratten totbeißen kann er echt gut.«
    »Vielleicht ist es einen Versuch wert«, meint Dinah.
    »Das haut nie im Leben hin!«, sagt David.
    »Wenn nicht, müssen wir uns eben was anderes ausdenken«, sagt Dinah. »Aber wenn keiner einen besseren Vorschlag hat, sollten wir es wenigstens probieren.«
    »In dem Fall sollten wir das Wohnhaus auch noch mal durchsuchen, wenn wir schon da sind«, sage ich. »Irgendwas Essbares muss es da doch geben.«
    »Den Kühlschrank haben wir ja schon gecheckt. In dem Haus ist einfach alles tot. Supergruselig«, brummt David.
    »Ich weiß«, sage ich. »Ich möchte da auch nicht reingehen. Aber ich bin mir nicht sicher, dass es so ist, wie wir glauben. Vielleicht ist es genau umgekehrt.«
    »Wie bitte?«, sagt Gabriel.
    »Schon gut«, sage ich. »Ich kapier ja selbst nicht, was ich meine. Aber irgendwas ist mit diesem Haus los, mit dem ganzen Hof. Wir sollen vielleicht herausfinden, was da passiert ist.«
    Plötzlich schießt Dinah hoch und zeigt an den Himmel. »Ein Flugzeug!«, schreit sie.
    Wir starren in die Richtung, in die ihr Arm zeigt. Weit, weit weg an dem fast unnatürlich

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