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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ihre Tür. Vielleicht war Sharon hier gewesen. Sharon, die das Grundstück verkauft hatte, dessen Adresse auf einen Zettel gekritzelt war, den man bei Stuart Fresia gefunden hatte, der im Krankenhaus lag und um sein Leben kämpfte.
    Und jetzt … Karen.
    Reine Zeitverschwendung, sich über den Zustand des Zimmers Gedanken zu machen, schalt sie sich. Stattdessen vergewisserte sie sich, dass die Pistole in ihrer Handtasche war, und verließ das Haus.
    Jesse schien es nichts auszumachen, die endlosen Wasserwege zu durchpflügen, ungeachtet der Tatsache, dass Jake selbst sich nicht sicher war, auf der richtigen Fährte zu sein. Sie verbrachten Stunden auf dem Propellerboot, ehe sie zu Jesses Haus zurückkehrten, das weitab vom Trail mitten im Wald lag. Eine private, nicht näher gekennzeichnete Straße führte dorthin. Abgesehen von den Leuten, die er einlud, wusste also kaum jemand, dass in dieser verlassenen Gegend ein Haus stand.
    Jesse fragte ihn, ob er etwas essen und trinken wolle, nachdem sie so lange unterwegs gewesen waren.
    „Was können Sie mir denn anbieten?“ erkundigte Jake sich.
    Jesse lachte. „Was erwarten Sie denn? Schlangenragout oder Mangrovenpudding? Keine Bange, ich kann Ihnen nur ganz gewöhnlichen Schinken, Käse und Salami anbieten. Oder Cornflakes. Ich glaube, ich habe auch noch etwas Obst.“
    Jake entschied sich für ein Sandwich, das er sich selbst zubereitete, während Jesse Landkarten vom südlichsten Zipfel des Bundesstaates hervorkramte.
    Während er die Karten auf dem Tisch ausbreitete, fragte er: „Nach Ihrem Gespräch mit Peter Bordon sind Sie also zu der Auffassung gekommen, dass die Sache mit der Kultgemeinschaft nur ein Vorwand ist?“
    „Ja. Überlegen Sie doch mal. Unsere Leute haben sämtliche Sekten überprüft – unter besonderer Berücksichtigung derjenigen, die sich erst kürzlich hier in der Gegend etabliert haben. Das Spektakulärste, das wir entdeckt haben, sind ein paar fragwürdige Ableger des Santeria-Kults. Aber deren Mitglieder opfern schlimmstenfalls ein paar Hühner. Wir dagegen suchen nach Leuten, die andere umbringen. Bis jetzt haben wir also noch nichts gefunden, was auch nur im Entferntesten an die Sekte erinnert, deren Anführer Bordon war. Wir können noch nicht einmal beweisen, dass diese Kultgemeinschaft etwas mit den Verbrechen zu tun hatte. Bordon ist ja nie wegen Mord angeklagt worden.“
    „Wohl wahr. Trotzdem glauben die meisten immer noch, dass er die Morde angeordnet hat.“
    „Das habe ich auch gedacht.“
    „Inzwischen nicht mehr?“
    „Ich glaube, dass er damit zu tun hatte. Allmählich fange ich an zu bezweifeln, dass er der führende Kopf war. Das jüngste Opfer war eine Immobilienmaklerin. Die Objekte, um die sie sich kümmerte, lagen alle am Rand der Zivilisation. Bordon hatte seinen Besitz ebenfalls dort. Im Moment sehe ich nur eine einzige Gemeinsamkeit: Alle Grundstücke grenzen an Kanäle, die von den Everglades aus zu erreichen sind. Wir wissen, dass Schmuggler, Mörder, Diebe und schlimmeres Gesindel in den Glades Zuflucht suchen und gesucht haben. Wir reden über Gebiete, die bis heute nicht vollständig erkundet sind. Deshalb werde ich das Gefühl nicht los, dass das alles mit Dingen zu tun hat, die heimlich ins Land gebracht werden.“
    „Drogen? Das wäre das Naheliegendste. Oder Menschen, die von den Einwanderungsbehörden zurückgeschickt würden“, meinte Jesse. „Gewehre vielleicht. Waffenhandel wird in großem Umfang betrieben.“
    Jake nickte. „Waffen können nur mit größeren Booten transportiert werden. Das Gleiche gilt für Menschen. Ich tippe auf Drogen.“
    „Ich werde meine Leute anweisen, die Augen offen zu halten.“
    „Meiner Meinung nach geht es um Heroin oder Kokain. Da kann man mit kleinen Paketen großes Geld machen.“
    „Wie gesagt, wir schauen uns um.“
    „Prima. Danke.“
    Nachdem Jake sich von Jesse verabschiedet hatte, warf er einen Blick auf sein Handy. Stirnrunzelnd stellte er fest, dass es seit Stunden nicht geläutet hatte. Hier draußen in den Sümpfen funktionierte das Gerät nicht. Erst nachdem er dreißig Meilen Richtung Osten gefahren war, konnte er seine Nachrichten abrufen.
    Franklin und Marty hatten ihn zu erreichen versucht, obwohl keiner von beiden wichtige Neuigkeiten zu vermelden hatte. Uniformierte Beamte durchkämmten die Gegend nach einem genauen Plan auf der Suche nach Anwohnern, die etwas über die letzten Tage des Opfers hätten berichten können.
    Die dritte

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