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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dabei, aber sie musste selbst etwas unternehmen. Vor allem musste sie das Richtige tun.
    Sie hatte Jake mitgeteilt, was sie zu sagen hatte.
    Das Wasser wurde abgedreht. Ashley unterschrieb ihren Brief nicht. Sie ließ ihn einfach fallen und lief hinaus. Sie floh vom Hausboot, ehe er sie zurückhalten konnte.

20. KAPITEL
    E s begann mit einem Streit ums Essen. Zunächst bemerkte Peter Bordon den Vorfall überhaupt nicht, denn er ereignete sich am anderen Ende des Frühstückstisches.
    In dem Teil des Gefängnisses, in dem er untergebracht war, kamen Gewaltausbrüche nur selten vor. Die meisten Männer saßen wegen Wirtschaftsvergehen, und sie wollten schnell wieder in die Freiheit. Sie hatten Familien, und einige träumten von einem rechtschaffenen Leben.
    Sie revoltierten nicht und waren alles andere als gewalttätig.
    Am Anfang flogen nur gekochte Eier durch die Luft, doch innerhalb von Sekunden entstand ein Handgemenge. Er hatte nicht vor, sich einzumischen. Es war ihm egal, ob er Eigelb auf dem Hemd hatte.
    Doch plötzlich packte ihn jemand am Kragen und riss ihn über den Tisch. Kurz danach lag er auf dem Boden, und ein Dutzend Männer fielen über ihn her. Er hörte die Trillerpfeifen und Rufe der Wärter, die herbeigelaufen kamen, um die Schlägerei zu beenden, aber er war zu sehr damit beschäftigt, den Ellbogen abzuwehren, der in sein Gesicht stieß und seinen Kopf auf den Fußboden schmetterte. Er bekam keine Luft mehr. Wütend schrie er auf und versuchte, die Männer wegzuschieben. Doch mit dem ganzen Gewicht der Körper über sich fiel es ihm schwer, sich zur Wehr zu setzen.
    Zuerst spürte er das Messer gar nicht, dass ihm in den Leib gerammt wurde …
    Doch plötzlich, in dem ganzen Durcheinander, durchfuhr ihn die Erkenntnis wie ein Blitz.
    Der Streit ums Essen war nur ein Ablenkungsmanöver, das seinetwegen angezettelt worden war. Jemand hatte von dem Anruf erfahren. Jeder von ihnen konnte der Verräter sein. Es ging schließlich um viel Geld. Eigentlich spielte es überhaupt keine Rolle, wer der Denunziant war. Irgendeiner war immer käuflich, ohne lange Fragen zu stellen.
    Die Klinge in seinem Körper wurde umgedreht. Vor Schmerz wollte er aufschreien, aber die Stimme versagte ihm ihren Dienst – ebenso wie die Lungen. Als die Wärter die anderen Gefangenen weggerissen hatten, war er bereits ohnmächtig geworden.
    Der Zwischenfall hatte nur ein paar Sekunden gedauert.
    „Kaffee ist fertig. Bist du nicht schon ziemlich spät dran?“ fragte Nick, als er Ashley im Flur begegnete.
    „Ich brauche doch jetzt erst um acht Uhr zum Dienst zu erscheinen“, erinnerte sie ihn.
    „Das ist ja gut. Du siehst ziemlich schlecht aus … jedenfalls für dein Alter und deine Schönheit.“
    „Vielen Dank.“
    „Hör mal, Ashley, ich kann dir nicht vorschreiben, was du zu tun hast, aber vielleicht solltest du die … ähm … Freundschaft mit Dilessio ein bisschen langsamer angehen lassen.“
    „Das sollte ich vielleicht wirklich.“ War ein sofortiger Abbruch der Beziehung langsam genug? Ihren Brief bedauerte sie bereits. Aus irgendeinem Grund hatte sie geglaubt, er würde an ihre Tür klopfen und etwas dazu sagen. Es war zwar nicht sehr wahrscheinlich, und es war dann ja auch nicht geschehen. Er war auf dem Weg ins Landesinnere, wo er möglicherweise den Schlüssel zu dem Rätsel fand, das ihn schon so lange beschäftigte. Um seinetwillen hoffte sie, dass er die gewünschten Antworten erhielt. Sie glaubte jedoch nicht, dass ihn das verändern würde.
    Sein Interesse an der Frau, die er vor Jahren geliebt hatte, war größer als alle Gefühle, die er ihr gegenüber empfand.
    „Wie war denn euer Abend?“ erkundigte sie sich bei ihrem Onkel.
    „Fantastisch. Sharons Klient hat den Termin abgesagt. Wir waren in einem Krabbenrestaurant in South Beach, hinterher in einem Kino in der Lincoln Road, und anschließend haben wir einen Strandspaziergang gemacht.“
    „Wie romantisch.“
    „Das war es in der Tat“, sagte Nick. Plötzlich wirkte er verlegen wie ein Junge, der bei einem Streich ertappt worden war. „Sharon ist wirklich … großartig. Ach übrigens, hast du deine Wäsche gefunden?“
    „Meine Wäsche?“
    „Sharon hat gesagt, dass sie ein paar Sachen von dir in dein Zimmer gelegt hat.“
    „Wirklich?“ murmelte Ashley. „Ist sie schon wach?“
    „Sie hat erst heute Mittag einen Termin für einen Vertragsabschluss. Deshalb wollte sie noch ein wenig schlafen, nachdem ich aufgestanden

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