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Am Anfang war die Mail

Am Anfang war die Mail

Titel: Am Anfang war die Mail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Nasir
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loswerden, dass ich wirklich froh bin, dass du nicht der echte Joshua bist, denn irgendwann wäre er meinem Charme erlegen, den ich sogar per E-Mail übermitteln kann. Er hätte mich nach einem Date gefragt, sich in mich verliebt. Ich hätte ihm dann sagen müssen, dass leider nichts aus uns werden kann und somit sein Herz gebrochen, *lach* und dann hätte er einen Song über diese ganze Sache schreiben müssen! Hihi!
    LG dat Schneewitsche!

    Sofort war seine Laune besser! Sie hatte die Mail vor einigen Stunden abgesendet. Aber vielleicht würde sie trotz Verabredung prüfen, ob er ihr schrieb. Ihre freche Mail verlangte einfach nach einer Antwort.

    Hätte-hätte liegt im Bette und ist krank! Einem Profi-Chatter das Herz zu brechen, ist wohl nicht so schlimm?

    Eine Stunde lang blieb er online. Doch von Sophie kam keine Nachricht zurück.
    ›Tzz, ihr Date, wahrscheinlich ist sie gerade sehr beschäftigt … mit ›Saw‹ gucken oder essen oder kuscheln? Knutschen?!‹
    Er rümpfte die Nase und beantwortete noch andere E-Mails, bis er zu müde wurde. Seine ehemals miese Stimmung gewann wieder die Oberhand.

    ›Ich bin nicht in sie verliebt!‹

Wer ist Sophie?

    A M NÄCHSTEN MORGEN saß Joshua in der Küche am Tisch und hatte einen Becher Kaffee vor sich stehen. Ungeduldig prüfte er als Erstes seine E-Mails. Es gab eine neue Nachricht von ihr. Die Mail war um 03.48 Uhr verfasst worden.
    »War ’ne lange Nacht, wie?«, murmelte er gereizt.
    Er öffnete ihre Nachricht und las:

    Natürlich nicht! Ein Profi-Chatter kann den ganzen Mist ja auch nicht gleich als Song veröffentlichen.

    Obwohl er nicht wollte, musste er lächeln. Er versuchte sich einzureden, dass es kein guter Charakterzug war, einem Menschen unbekümmert das Herz zu brechen, nur weil er nicht berühmt war.
    Doch dann sprach eine sanftere Stimme: »Sie macht einen Witz!«
    »Darf man mitlächeln?« Nicklas betrat den Raum und setzte sich zu ihm.
    »Ich bin nicht in sie verliebt!« Ups, hatte er das gerade laut gesagt?
    Nicklas grinste breit. »Okaaay! Hast du wieder Post von ihr?« Vorsichtig fragte er nach. Er wollte erst mal sehen, wie Josh drauf war.
    »Hm? Äh, ja«, antwortete Jo abwesend und scrollte eifrig auf und ab.
    »Lass mal sehen!« Nick drehte den Laptop, damit er besser lesen konnte.
    Dabei beobachtete Jo ihn genau. Sein Freund schaute sich einen Teil des E-Mail-Verkehrs an. Als er fertig war, sagte Nick nüchtern: »Jetzt hast du endlich deine Antwort!«
    »Hä? Welche Antwort?« Jo machte große Augen.
    »Na ja, ob sie krank ist oder nicht.« Nick tippte auf den flachen Bildschirm.
    »Wieso? Darum geht es nicht. Es ging um eine frühere Mail, in der ich geschrieben hatte…« Josh wollte zu einer Erklärung ansetzen, doch Nick unterbrach ihn.
    »Nein, guck hier: Ich hätte ihm dann sagen müssen, dass leider nichts aus uns werden kann«, las er vor.
    Josh starrte auf die Zeilen. ›Stimmt, wieso ist mir das nicht aufgefallen?‹
    »Meinst du, sie meint das so?« Er war skeptisch. »Man könnte das auch anders verstehen. Vielleicht will sie mich damit provozieren? Als wäre ich nicht gut genug für sie oder weil sie einen Freund hat! Gestern hatte sie ein Date!« Jo tippte sich mit dem Zeigefinger ständig gegen die Nasenspitze, während er nach einer Erklärung suchte.
    »Sie hatte gestern ein Date? Und das hat sie dir erzählt?« Nick fragte interessiert nach. »Das erklärt deine miese Stimmung von gestern.«
    »Quark, das hatte nix mit meiner Stimmung zu tun. Die außerdem gar nicht mies war.« Josh trank einen Schluck Kaffee.
    »Ja, ist klar!«, antwortete Nicklas ironisch. Er dachte einen Moment nach. Dann ging ihm ein Licht auf. »Du hast gedacht, sie meint ein Date mit dir, oder?! Deswegen warst du so davon besessen, dass sie kommt.«
    Joshua fühlte sich ertappt. »Was? Nein, … was für ein Blödsinn! Ich hab gar nicht gedacht, dass …«
    »Joshi! Sag dem Onkel Nick die Wahrheit!« Grinsend zog er seinen Freund auf.
    Jo merkte, dass er Nicklas nichts vormachen konnte. »Ja, okay, kann sein, dass ich vielleicht einmal kurz daran gedacht habe. Mein Fehler! Aber zurück zum Thema: Denkst du echt, dass man aus dem Satz schließen kann, dass Sophie krank ist? Und soll das heißen, dass Sophie gleich Nadia ist?«
    »Ich verstehe das jedenfalls so.« Nick kaute auf seiner Unterlippe. So konnte das ganze einfach nicht weitergehen. Es musste einen Weg geben, seinem Freund in der Sache weiterzuhelfen. »Sag mal, Jo, hast du je

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